Karlshuld
Sanierung des denkmalgeschützten Pfarrhauses „schlichtweg“ nicht zu leisten

Bau eines neuen Pfarrbüros geplant – Wie es mit denkmalgeschütztem Gebäude weitergeht, bleibt unklar

16.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:18 Uhr

Das denkmalgeschützte Pfarrhaus in Karlshuld ist sanierungsbedürftig. Baukosten, die sich die Kirchengemeinde nicht leisten kann, wie Pfarrer Johannes Späth auf Nachfrage bestätigte. Deshalb will die Verwaltung der Donaumoos-Kirchengemeinden Karlshuld, Ludwigsmoos und Untermaxfeld im September in neue Räumlichkeiten ziehen. Fotos: DK-Archiv

Von Miriam Werner

Karlshuld – Der Kirchenvorstand hat entschieden. Das denkmalgeschützte Pfarrhaus in Karlshuld hat erst einmal ausgedient. Die Verwaltung der drei Kirchengemeinden Karlshuld, Ludwigsmoos und Untermaxfeld will in neue Räumlichkeiten ziehen.

Das Pfarrbüro soll in der Gemeinde Karlshuld in der Augsburger Straße gebaut werden. Das ehemalige denkmalgeschützte Pfarrhaus soll erst einmal nicht saniert werden, wie es mit dem durchaus ansehnlichen Gebäude weitergehen wird, ist noch unklar. Den entsprechenden Antrag für das neue Verwaltungsgebäude hat das Evangelisch-Lutherische Dekanat Ingolstadt eingereicht. Nun wurde in der jüngsten Sitzung des Karlshulder Gemeinderats noch einmal deutlich, dass es sich um ein „emotionales Thema“ handele, wie Bürgermeister Michael Lederer (FW) betonte, „ich weiß, viele wollen das alte Pfarrhaus schützen.“

Ein modernes und erdgeschossiges Gebäude soll es werden, das direkt neben dem bestehenden denkmalgeschützten Pfarrhaus entstehen soll, sagte die Verwaltung. Ein Modulbau aus Holz, ergänzte der Ortschef. Und trotzdem konnte der Antrag des Neubaus einigen Gemeinderatsmitgliedern nicht schmackhaft gemacht werden: „Mir tut es einfach richtig leid. Ich finde es sehr traurig, dass das denkmalgeschützte Gebäude nicht saniert wird“, lautete eine Wortmeldung, die von einigen Gemeinderatsmitgliedern mit Kopfnicken bestätigt wurde.

Was mit dem denkmalgeschützten Gebäude passieren wird, ist noch nicht geklärt, bestätigte Pfarrer Johannes Späth (kleines Foto) auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die Sanierung können wir uns als kleine Kirchengemeinde schlichtweg nicht leisten.“ Seit Jahren werde nach Lösungen gesucht. Kirchenvorstand und Bürgerinitiativen, die das Gebäude retten möchten, seien in Gesprächen. Es gibt nur wenige historische Gebäude in Karlshuld, da das Donaumoos erst vor rund 200 Jahren besiedelt wurde. Das Pfarrhaus ist fast 100 Jahre alt, 1927 wurde es errichtet. Doch inzwischen steht das Karlshulder Wahrzeichen auf wackligen Beinen. „Die Wände haben Risse, es ist von Schimmel befallen und der Boden senkt sich ab“, bestätigte Späth.

Die Kosten für die Sanierung wurden in den vergangenen Jahren auf mindestens 700000 Euro bis hin zu 1200000 Euro geschätzt. „Es ist uns nicht möglich, die Kosten für die Sanierung zu stemmen.“ Im September soll das neue Pfarrbüro voraussichtlich fertiggestellt sein. Dann will die Kirchenverwaltung der Donaumoosgemeinden die neuen Räumlichkeiten in Karlshuld beziehen.

„Das denkmalgeschützte Pfarrhaus liegt vielen Gemeindemitgliedern am Herzen“, betonte Pfarrer Späth. Deshalb soll auch gemeinschaftlich eine Entscheidung getroffen werden, wie es mit dem alten Pfarrhaus weitergehen wird. Am 2. Februar soll es eine Versammlung geben, alle Interessierten sind eingeladen. Dort können dann Informationen zum derzeitigen Stand des Pfarrhauses erhalten werden, sagte Pfarrer Späth.

„Ich habe auch für den Erhalt des Pfarrhauses gestimmt“, betonte der Ortschef. Doch von baurechtlicher Seite spreche nichts gegen den Neubau des Pfarrbüros, betonte Lederer. Dem schloss sich die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder an, letztlich gab es sechs Gegenstimmen.

DK