Tag des offenen Denkmals
Sakrales Kleinod: die Schutzengelkirche in Halsbach

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 17:00 Uhr |
Fritz Endres

Beim Tag des offenen Denkmales fungierte die langjährige Mesnerin der Schutzengelkirche in Halsbach Else Heigl (rechts) als Kirchenführerin. Foto: Endres

Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen hatte zum Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Wahr-Zeichen Zeitzeugen der Geschichte“ geladen. Aus diesem Anlass öffneten zahlreiche interessante Denkmäler im Landkreis ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Unter den ausgewählten Denkmälern war auch die historische Schutzengelkirche in Halsbach, die zur Pfarrei St. Martin Hörzhausen am westlichen Zipfel des Landkreises gehört.

Erst vor kurzem wurde dort das 304. Schutzengelfest mit knapp vierhundert Gläubigen aus dem Schrobenhausener und Aichacher Land gefeiert. Zum Tag des offenen Denkmales kamen nur wenige Besucher, obwohl die kleine Kirche ab Mittag geöffnet war. Mesnerin Else Heigl kennt das Gotteshaus sehr genau. Seit vielen Jahren ist sie als Mesnerin ehrenamtlich engagiert. „Unsere Kirche ist den heiligen Schutzengeln geweiht“, erzählte sie. Paul Eller, der in Halsbach geboren wurde, habe 1716 aus eigenen Mitteln die Kirche erbaut. „Er ist der Stifter der Kirche“, sagte die Mesnerin zu Beginn der Führung. Halsbach gehörte damals noch nicht zu Hörzhausen, sondern zur Pfarrei Langenmosen.

Fundament vom Pfarrstadl noch vorhanden



Neben der Kirche wurde auch ein Benefiziatenhaus gebaut. Etwa 25 Tagwerk landwirtschaftlicher Grund waren vorhanden. Das Fundament vom Pfarrstadl ist noch vorhanden. Nach vielen innerkirchlichen Auseinandersetzungen wurde Halsbach 1870 der Pfarrei St. Martin Hörzhausen zugeordnet. Im Alter von 70 Jahren hat sich Paul Eller zurückgezogen. Er war 48 Jahre als Benefiziat in Halsbach tätig. Nachfolger wurde sein Vetter Michael Eller. „Die Schutzengelbruderschaft, die heute noch besteht, wurde gegründet“, informierte Else Heigl weiter. Eine der Pflichten der Mitglieder war, dreimal täglich das Angelusgebet (Der Engel des Herrn) zu beten. Prunkstück der kleinen Kirche ist der Hochaltar mit einem Leinwandgemälde, das 2,15 Meter hoch und 97 Zentimeter breit ist. Es zeigt das klassische Schutzengelbild: Erzengel Raphael, die Weltkugel, um die sich ein Schlangenmonster ringelt, mit einem Fuß tretend. Er trägt unter den Armen einen Knaben, den er auf diese Weise vor den Sünden und Gefahren des Lebens schützt. Dem Stil nach wird es Ignaz Baldauf, der in Inchenhofen geboren wurde, zugeschrieben.

Drei Heilige und viele Engel



Statuen der schmerzhaften Mutter Gottes, des heiligen Wolfgang und der heiligen Barbara befinden sich in der kleinen Kirche neben vielen Engeln. Jedes Jahr wird das Schutzengelfest gefeiert und an die Worte in der Bibel erinnert: „Ich werde dir einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.“ Engel sind Geschöpfe Gottes. Else Heigl beendete ihren kurzen Vortrag mit dem bekannten Satz: „Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann.“

SZ


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