Langenmosen/Winkelhausen
Pro-Kopf-Verschuldung erhöht

Langenmosens Bürgermeisterin präsentierte Zahlen und Projekte

28.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:54 Uhr

Gut besucht war die Langenmosener Bürgerversammlung in Winkelhausen. Fotos: Dürrmann

In der Bürgerversammlung für die Gemeinde Langenmosen gab Bürgermeisterin Mathilde Ahle (CSU) vor mehr als 90 Besuchern einen umfangreichen Überblick über das vergangene Haushaltsjahr. Aber sie blickte auch in die Zukunft. Einige Bürger brachten Anliegen vor.

Unterstützt von mehr als 80 Bildern auf Großleinwand präsentierte Bürgermeisterin Mathilde Ahle (kleines Foto) am Sonntagabend in Winkelhausen den zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Langenmosen, darunter auch Altbürgermeister Thomas Hümbs (FW), in gut einer Stunde alles Wissenswertes über das abgelaufene Jahr. Zuerst zeigte sie schöne Luftbilder vom Hauptort Langenmosen und den dazu gehörenden Ortsteilen. Dann gab es eine Menge an Informationen und Zahlen für die aufmerksam zuhörenden Gäste zu verarbeiten. Laut Ahle hatte sich die Bevölkerungszahl von 1675 Einwohner auf 1708 erhöht. Für elf Sterbefälle im Jahre 2022 erhoben sich alle Besucher von ihren Plätzen und gedachten der Verstorbenen. Die Anzahl der Geburten lag laut Ahle bei 19. Die Statistik der Altersgruppen zeigte 445 (31 bis 50 Jahre), 359 (51 bis 65 Jahre) und 300 (66 bis 90 Jahre). Neun Bürger waren im Jahre 2022 zwischen 91 und 100 Jahre alt. Der Rest verteilte sich auf die jüngeren Altersgruppen. Acht Paare haben sich das Jawort gegeben.

In Langenmosen gab es 63 landwirtschaftliche Betriebe, davon 20 im Vollerwerb und 43 im Nebenerwerb. Die in der Kommune gemeldeten Gewerbebetriebe stieg von 193 im Jahre 2021 auf 202 im Jahr 2022. Besonders geehrt wurden im vergangenen Jahr Josef Stark und Erich Pradel im Landratsamt Neuburg. „Es war ein besonderes Ereignis, das Kreisjugendzeltlager am Sportplatzgelände“, referierte Ahle weiter und sprach ihren Dank an alle ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten, aus. Auch freute es die Gemeindechefin, dass die örtliche Blaskapelle beim Kirchenzug den Ton angegeben hatte. Vergangenes Jahr wurde Pfarrer Ludwig Michale verabschiedet und der Nachfolger Karl-Heinz Reitberger eingeführt. Nach zwei Jahren Bauzeit erstrahlte der Kindergarten in neuem Glanz. Das Baugebiet Am Schmiedfeld in Malzhausen sei tüchtig vorangeschritten, so Ahle weiter.

Wiederum Lob erhielten die Feuerwehrleute und alle Bürger des Ortes für ihre Hilfe beim Starkregen im August vergangenen Jahres. Beifall brandete im Saal auf. Beim Maibaumstellen in Langenmosen und Winkelhausen entstand ein Imagefilm, der auf Youtube abrufbar sei. Ein voller Erfolg sei auch der erste Adventsmarkt gewesen, stellte Ahle mit freudigem Gesicht fest.

Im Rechenschaftsbericht war zu hören, dass 29 Bauanträge gestellt worden seien, dass 15 Gemeinderatssitzungen stattfanden und dabei 172 Beschlüsse gefasst worden seien. Der Gesamthaushalt belief sich auf fast 6,4 Millionen Euro und hat sich laut Ahle in den zurückliegenden zwölf Jahren fast verdoppelt. Bei den Einnahmen aus dem Verwaltungshaushalt sticht die Einkommensteuer mit 1,14 Millionen Euro hervor. Die Gewerbesteuereinnahmen lagen bei mehr als 986000 Euro. Bei den Ausgabeposten schlägt die Kreisumlage mit 1,045 Millionen Euro zu Buche. Der Personal- und der Defizitausgleich für die Kindertagesstätte „St. Placida“ lag bei fast 700000 Euro. „Wir sind für einen Blackout gerüstet“, erklärte Ahle zum Ausgabeposten Stromaggregat im Vermögenshaushalt. Im Jahr 2022 gelang eine Zuführung an die allgemeine Rücklage von knapp mehr als zwei Millionen Euro. Durch eine Kreditneuaufnahme von 940000 Euro hat sich die Pro-Kopf-Verschuldung der Langenmosener Bürger von 29 Euro auf 602 Euro erhöht. Der Landesdurchschnitt liegt hier bei 669 Euro.

Ahle blickte auch in die Zukunft. So stehe auf der Agenda für heuer das Baugebiet Langenmosen-Mitte, der Kanalneubau in der von Mergenthalstraße, der Geh- und Radweg Langenmosen-Malzhausen, die Inlinersanierung Pfarrstraße und der Breitbandausbau. Zu den Themen gebe es Infoveranstaltungen. Auch über die Freiflächenphotovoltaikanlagen, über die Mitgliedschaft beim Donaumooszweckverband über die integrierte ländliche Entwicklung wurden die Bürger informiert. Nach einer kurzen Pause hatten die Bürger das Wort.

Der Bürger hat das Wort



Adolf Schuster, langjähriger Vorsitzender der DJK Langenmosen: Schuster erzählte, dass vor ungefähr zwei Monaten am Sportplatz ein großer Baum umgestürzt sei, das Netz und zum Teil Spielfelder zerstört worden seien. „Was passiert mit diesen Bäumen, die eine große Gefahr sind?“ wollte Schuster wissen. Bürgermeisterin Mathilde Ahle wies darauf hin, dass eine Vereinbarung mit dem Sportverein über die Pflege des Geländes bestehe und dass der Bauhof und die DJK deswegen schon Kontakt miteinander aufgenommen hätten. Außerdem werde sie das Thema bei der Bauhofbesprechung nochmal ansprechen.

Christian Felbermeir, Ehrenamtlicher Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Felbermeir sprach Probleme mit Hochwasser an, kritisierte Hundebesitzer, die den Hundekot nicht richtig entsorgen und regte an, dass die Pumpstationen Winkelhausen und Malzhausen instand gesetzt werden. Ahle sagte zum Thema Hochwasser: „Da sind wir dran“, zum Thema Hundekot empfahl die Bürgermeisterin, die Leute anzusprechen und dass heuer noch Hundetoiletten aufgestellt werden. Weiterhin bestätigte Ahle, dass die Pumpstation Winkelhausen Probleme mit Sandeintrag mache und erneuern brauche.

Ein Bürger empfahl, einen Graben zur Pumpstation weiter zu öffnen.

Andreas Brandstetter fragte nach seinem Antrag, die Goethestraße zur Einbahnstraße zu machen. Ahle erklärte, dass im Gemeinderat ein einstimmiger Beschluss gefasst wurde, die Goethestraße als Einbahnstraße zu definieren und die Angelegenheit kurz vor dem Abschluss stehe.

Eine Bürgerin wollte wissen, ob der Kanal in der von-Mergenthal-Straße auch mit einer Drainage versehen werde. Ahle sagte, dass dies gerade geprüft werde und das Ergebnis noch nicht vorliege.

Ein Bürger fragte, wie hoch die Pflanzung an Gemeindestraßen sein dürfe. Ahle empfahl ihm, in die Bürgersprechstunde zu kommen, dort erhalte er eine Broschüre, in der alles genau enthalten sei.

SZ