Schrobenhausen
Prävention als Schauspiel

Die Theatergruppe Eukitea zu Besuch in der Maria-Ward-Realschule – Aufführungen für Eltern und Schüler

22.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:16 Uhr

Intensiver Gedankenaustausch ist fester Bestandteil des Eukitea-Konzepts. Foto: Maria-Ward-Schule

Von Jeanette Pobitschka

Schrobenhausen – Zwei Tage lang gastierte das Augsburger Theater Eukitea mit seinem präventiven Theaterstück „Grenzgefühle“ an der Maria-Ward-Realschule. Seit über 35 Jahren besucht die professionelle Truppe, der auch Musikerinnen und Musiker sowie pädagogische Fachkräfte angehören, Schulen und Kindergärten. Die Theaterstücke sensibilisieren junges und erwachsenes Publikum für schwierige Lebensthemen und ermutigt es, selbstständig zu denken, zu fühlen und zu handeln. Diese einzigartige Kombination aus Theater und pädagogischer Begleitung macht die Besonderheit des Konzepts aus, wie Eltern und Schülerinnen der sechsten und siebten Jahrgangsstufen sowie deren Lehrkräfte erfahren durften.

Am Nachmittag trafen sich zunächst die Lehrkräfte mit Christine Klein, der pädagogischen Fachkraft von Eukitea. Diese erklärte ausführlich, wie sich das Theaterstück dem sensiblen Thema der Prävention von Grenzverletzungen unter Jugendlichen annähert und das Publikum zum Nachdenken, Mitmachen und Reflektieren anregen will. Genauso kam zur Sprache, wohin sich Schülerinnen und Lehrkräfte wenden können, wenn der Verdacht eines Missbrauchs vorliegt und Mädchen Hilfe brauchen.

Informationsabendfür die Eltern

Abends konnte Rektor Frank Puschner in der Schulturnhalle über 130 Eltern zum Informationsabend begrüßen, die das knapp einstündige Theaterstück noch vor ihren Kindern zu sehen bekamen. Im anschließenden Austausch mit den Künstlern und der Pädagogin zeigten sich die Eltern beeindruckt von der kreativen, professionellen Umsetzung. Christine Klein gab den Erwachsenen abschließend Tipps, wie sie am nächsten Tag mit ihren Kindern über das Stück ins Gespräch kommen können.

Pubertätsproblemeanschaulich gezeigt

Am nächsten Vormittag fand die Aufführung vor den Schülerinnen der sechsten und siebten Jahrgangsstufen statt. Die beiden Schauspieler Marina Igelspacher und Christian Rodenberg schlüpften in die Rolle von Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, musikalisch genial mitgestaltet vom Komponisten des Stücks, Fred Brunner. Beeindruckend gelang es ihnen, das Gefühlschaos, die Unsicherheiten und Stimmungsschwankungen gerade in der Zeit der Pubertät darzustellen, was immer wieder zu lustigen, nachdenklich machenden und bewegenden Momenten führte.

Dass diese Thematik die Mädchen berührte, spürte man im anschließenden Gespräch mit Christine Klein, den Schauspielern sowie Regisseur Claudio Raimondo, denen die Schülerinnen viele Fragen stellten. Zurück in der eigenen Klassengemeinschaft wurden die Szenen, welche die Mädchen am meisten beeindruckten, noch einmal mit der Klassleitung reflektiert.

SZ