Langenmosen
Präsident des Bayerischen Jagdverbands schaute spontan in Winkelhausen vorbei

Ernst Weidenbusch bei Hegeschau

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:04 Uhr

Vorsitzende Maria Grepmair (l.) freute sich, den Bayerischen Jagdpräsidenten Ernst Weidenbusch (2.v.l.) und seinen Generalsekretär Robert Pollner (r.) bei der Hubertusfeier willkommen zu heißen. Schon 60 Jahre Mitglied bei der Jägervereinigung Schrobenhausen und Umgebung sind Heinz Zillich und Johann Brandhuber, Manfred Kneißl wurde mit dem BJV-Ehrenbruch ausgezeichnet (ab 3.v.l.). Foto: Preckel

Winkelhausen – Damit hatte Maria Grepmair, Vorsitzende der Jägervereinigung Schrobenhausen und Umgebung, gar nicht gerechnet: Zur Pflichttrophäenschau und Hubertusfeier am Samstagabend in Winkelhausen entdeckte sie im vollen Gasthaus den Präsidenten des Bayerischen Jagdverbandes (BJV), Ernst Weidenbusch, unter den Besuchern.

Für Maria Grepmair ein Grund, ihn auch auf die Bühne zu bitten, um Grußworte an die Jägerschar zu richten. „Ich wollte eigentlich nur zuhören“, bekannte der oberste Jäger in Bayern, kam dem Wunsch der Schrobenhausenerin aber gerne nach. „Unsere Aufgabe ist es, die Jagd vorwärts zu bringen“, sagte der Mann aus Haar bei München.

Dass es dabei unlängst zu Unstimmigkeiten innerhalb des Verbandes um die Führungseigenschaften ihres Präsidenten mit seinem im April bei den Neuwahlen des Vorstandes unterlegenen Kontrahenten gekommen sei, blieb in Winkelhausen ohne Resonanz. Vielmehr konzentrierte sich Weidenbusch in seiner kurzen Stegreifrede auf die Kernpunkte des Bayerischen Jagdverbandes, die mit „Jäger schaffen Lebensraum“ umschrieben sind.

„Wir sind keine Hobbyjäger“, sagte Generalsekretär Robert Pollner

Auf der Rednerliste aber stand der Generalsekretär des BJV, Robert Pollner aus Mühldorf am Inn, der die Aussagen von Ernst Weidenbusch vertiefte. „Zur Jagd gehört auch Brauchtum“, sagte Pollner, der damit seiner Meinung nach die „wunderbare Kombination“ von Hegeschau und Hubertusfeier“ ansprach. Aufgabe der Jäger sei es, mit der Natur umzugehen und sich dabei um das Wild und die Umwelt zu kümmern, lauteten Pollners Kernaussagen. „Wir sind keine Hobbyjäger, sondern es ist genau vorgeschrieben, was wir tun“, sagte Pollner. Dabei richtete der Generalsekretär seinen Dank an die Unteren Jagdbehörden in den Landratsämtern, mit denen wirklich gut zusammen gearbeitet werde.

Im Anschluss berichtete Landrat Peter von der Grün (FW) über den Wildbestand und die Abschusszahlen der verschiedenen Strecken im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Voll des Lobes für die vorbildliche Abwicklung der Hegeschau zeigte sich der Landrat und dankte der Vorsitzenden der Jägervereinigung Schrobenhausen und Umgebung sowie den Verantwortlichen aus den Hegegemeinschaften. „Revierübergreifende Drückjagden sind ein wichtiges Instrument, um zum Beispiel die Schwarzwilddichte auf ein vertretbares Maß zu reduzieren“, sagte Peter von der Grün.

Cäsiumgehalt immer noch über dem Grenzwert

Er berichtete davon, dass sich die Schwarzwildstrecke auf 1233 (85 Keiler, 90 Bachen, 639 Überläufer und 419 Frischlingen) bewegt habe. In diesem Zusammenhang informierte der Landrat auch darüber, dass immer noch bei 36 Wildschweinen der Grenzwert für Cäsium überschritten wurde. Erfreut stellte der Landrat fest, dass für den Bereich Schrobenhausen 13 Jungjäger die Prüfung bestanden hätten.

Jagdberater Karl-Heinz Neuner, der weitere wichtige Informationen an die Jäger weitergab, nahm später nach traditioneller Art den Jungjägerschlag vor, um die neuen Waidmänner (darunter drei Frauen), in die Jägerschaft aufzunehmen. Nicht vergessen hatte zuvor Vorsitzende Maria Grepmair, sich bei Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler für die würdevolle Gestaltung der Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche zu bedanken, auch bei den Jagdhornbläsern für die feierliche Umrahmung.

SZ