Vier Menschen verloren ihr Leben
Polizei Neuburg verzeichnete 2022 wieder mehr Unfälle

27.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:58 Uhr

Mehr Unfälle und vier Tote: Das ist der Kern der Verkehrsbilanz der Neuburger Polizeiinspektion. Fotos: Tamm, DK-Archiv/Hildenbrand

Die Polizeiinspektion Neuburg hat am Montag die Unfallstatistik für das abgelaufene Jahr veröffentlicht. Es hat wieder mehr gekracht als noch im Vorjahr. Vier Unfälle forderten Menschenleben, wie die Beamten schreiben.

Wir haben die wichtigsten Daten zusammengefasst.

Unfallzahlen: Im Jahr 2022 ereigneten sich im Bereich der Polizeiinspektion Neuburg insgesamt 1694 (Vorjahr: 1600) Verkehrsunfälle. Das war eine Steigerung um 5,9 Prozent, so die Beamten. Von den aufgenommenen Unfällen 2022 waren insgesamt 1028 (1019) sogenannte Klein- und Wildunfälle. Vier Verkehrsunfälle hatten laut der Statistik einen tödlichen Ausgang.

Auch die Zahl der Unfälle, die auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen ist, ist gestiegen – um zwei Fälle. 32 verzeichnet die Polizei für 2022. Unter Einfluss berauschender Mittel wie Drogen oder Medikamenten wurden vier Verkehrsunfälle verursacht.

Unfälle mit Fahrrädern: 119 Unfälle zählte die Neuburger Polizei, an denen Radlfahrer beteiligt waren – eine deutliche Steigerung. Denn 2021 waren es noch 79 gewesen. Die Radler waren bei 75 Unfällen die „alleinigen Verursacher“. Und 48 stürzten gar ohne Fremdeinwirkung. Bei 106 der Unfälle mit Radlern wurden Menschen verletzt, davon 28 schwer und 85 leicht. Was man laut Polizei feststellen kann: Noch immer tragen viele keinen Helm. Von den 28 Schwerverletzten hatten 17 keinen Helm auf dem Kopf, von den 81 leicht verletzten Menschen 59. „Es gibt keine gesetzliche Pflicht zum Tragen eines Helms“, so Dienststellenleiter Heinz Rindlbacher (kl. Foto) im Gespräch mit unserer Zeitung. Aber: „Wir appellieren immer, einen Helm aufzusetzen. Denn er schützt vor schwereren Verletzungen“, erklärt der Polizeichef. Und dies gelte umso mehr, da heute – etwa mit Pedelecs – höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. Sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge waren 2022 in sechs Unfälle verwickelt. 2021 stand hier ein Fall zu Buche.

Schulwegunfälle: „Die Steigerung bei den Schulwegunfällen bereitet mir wirklich Sorge“, meint Rindlbacher. Er appelliert, vorsichtig zu sein und Rücksicht zu nehmen. Zudem hofft er, dass sich noch mehr Menschen als Schulweghelfer engagieren. Die Ausbildung übernehme die Polizei. Dass solche Helfer etwas bewirken, scheint klar: „Es gab noch keinen Unfall an einem Übergang, wo ein Schulweghelfer gestanden hat“, so Rindlbacher. Die Zahl der Schulwegunfälle stieg im Jahr 2022 auf acht an – und verdoppelte sich damit im Vergleich zum Jahr 2021. Bei den Unfällen wurden laut Polizei acht Menschen leicht und ein Schüler sogar schwer verletzt. Das Schulkind war mit seinem Radl auf das Heck eines verkehrsbedingt haltenden Autos gefahren

„Ein Schulwegunfall ist ein Verkehrsunfall, bei dem ein Schüler bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres auf dem Weg von und zu einer schulischen Veranstaltung, einer Betreuungseinrichtung oder einem Hort verletzt oder getötet wurde“, so die Definition der Beamten.

Hauptunfallursachen: Das Ranking der Ursachen wird angeführt von zu geringem Sicherheitsabstand, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Einparken. Auch die Nichtbeachtung der Vorfahrt spielte 2022 wieder eine Rolle. Immer gefährlich ist laut Rindlbacher zudem nicht angepasste oder zu hohe Geschwindigkeit. Dass die Zahlen 2022 insgesamt über jenen von 2021 liegen, führt der Neuburger Polizeichef auch auf Corona zurück. Das Virus hatte demnach 2021 noch Auswirkungen.

Überwachung der Geschwindigkeit: Im Bereich der Neuburger Polizei wurden 2022 genau 202 Messungen mit mobilen Messgeräten durchgeführt. 1546 Verstöße wurden geahndet. In 21 Fällen wurde ein Fahrverbot ausgesprochen. „Negativrekordhalter war ein Autofahrer, der auf der B16 bei Weichering die erlaubte Geschwindigkeit um 111 Kilometer in der Stunde überschritten hatte.“

DK