Schrobenhausen
Politik und Party für alle auf der Stief’schen Wiesn

Das fünftägige Volksfest in Schrobenhausen startet am Donnerstag, 4. August – Die Maß Bier kostet noch 9,90 Euro

23.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:52 Uhr

Hoffen auf ein gutes Volksfest und stoßen darauf schon mal an: (v.l.) Josef Plöckl, Martha Stief, Michaela Kemper und Umberto Freiherr von Beck-Peccoz. Foto: Spindler

Von Jürgen Spindler

Schrobenhausen – Markus, Layla und der Martin: So lassen sich die Programmhöhepunkte des Schrobenhausener Volksfestes zusammenfassen. Oder noch kürzer: Politik und Party. Erwartet werden Ministerpräsident Markus Söder und sein Generalsekretär Martin Huber (beide CSU). Und es gibt neben allem, was sonst zu einem Volksfest gehört, noch drei Tage Betrieb am Party-Stadel. Starten wird die fünftägige Schrobenhausener Wiesn am Donnerstag, 4. August.

Durch „besondere Verbindungen“ sei es ihm gelungen, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Eröffnung des Volksfestes nach Schrobenhausen zu locken, sagt Volksfest-Mitorganisator Josef Plöckl mit seinem bekannten vielsagenden Lächeln. Und noch mehr: Aus dem Mitarbeiterteam Söders habe er die Zusage, dass sich Söder auf einen Lanz Bulldog setzen und am Eröffnungstag dort den Festzug von der Altstadt auf die Festwiese anführen werde. Politinsider in Schrobenhausen schließen aber bereits Wetten darauf ab, ob Plöckl eventuell den Mund etwas zu voll genommen haben könnte... Der Wahlkampfmodus, in dem sich Söder und seine Christsozialen bereits ein Jahr vor der kommenden Landtagswahl befinden, könnte dem ehemaligen Schrobenhausener Bürgermeister Josef Plöckl da durchaus in die Hände spielen.

Mit Polit-Prominenz startet das Volksfest. Mit Polit-Prominenz endet es auch: Der neue Generalsekretär der CSU, Martin Huber, kommt am Montag, 8. August, zu einem politischen Abend ins fast 2200 Menschen fassende Bierzelt. Oder, wie Plöckl so schön sagt: „Es gibt hier seien Einstand.“

Zum Einstand gehört auch ein Festbier. Und die Maß soll beim Schrobenhausener Volksfest unter zehn Euro kosten, sagt Festveranstalterin Martha Stief. Das sei ihr ganz persönlicher Wunsch. Der Kühbacher Brauereieigner Umberto Freiherr von Beck-Peccoz erfüllt ihr diesen Wunsch. Der Gerstensaft aus seiner Produktion wird für 9,90 Euro angeboten. Wie übrigens auch beim jüngsten Aichacher Volksfest. In Karlshuld mussten die Volksfestbesucher dagegen bereits 10,20 Euro für die Maß bezahlen, wie Festzeltbetreiberin Michaela Kemper sagt. Und in nicht allzu ferner Zukunft werde in der Region die Elf-Euro-Marke für die Maß Festbier geknackt, prophezeit Kemper. Beck-Peccoz verteidigt den Preisanstieg in seinem Metier: „Die Kosten explodieren.“

Auf dem Festplatz steht ein kleines Häusl, das die Veranstaltergruppe nun in Party-Stadel umgetauft hat, wie Kemper sagt. Von Donnerstag bis Samstag, jeweils ab 22 Uhr, soll dort die Jugend ausgelassen zu Musik von heimischen DJ’s feiern dürfen – beim Weißbier, so Kemper. Auch im Festzelt werden Bands und Kapellen für gute Stimmung sorgen. Und da fällt er – der Titel des jüngst umstrittenen Partylieds Layla. „Es soll angeblich sexistisch sein“, sagt Beck-Peccoz. Kemper hat dazu eine klare Haltung: „In meinem Festzelt darf Layla gespielt werden. Ich finde es nicht so schlimm.“ Es sei „Musikgut“ und sie halte nichts davon, ihren Bands etwas zu verbieten. Aus Erfahrung wisse sie, dass das Partyvolk das viel diskutierte Lied stets von selbst anstimme.

Natürlich enthält das Schrobenhausener Volksfest noch andere, ganz klassische Bestandteile des Programms. So wird es wieder einen Familiennachmittag mit Marionettentheater und verbilligten Preisen geben. Auch ein Seniorennachmittag sowie der Tag der Vereine und Betriebe sind dabei. Vom sonntäglichen Oldtimer-Treffen ganz zu schweigen. Diesmal, so Plöckl, gebe es auch eine Festmesse mit Schrobenhausens Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler.

SZ