Wenn man bei Uwe Waldenmaier, Ausbildungsleiter der Lehrlingswerkstatt in der Railmaint GmbH im Werk Oberhausen, einen Termin hat, macht man am besten gleich einen weiteren Termin für das kommende Jahr mit ihm aus. Bereits zum fünften Mal in Folge kommt der beste Konstruktionsmechaniker Oberbayerns aus seiner Kaderschmiede und ein Ende der Erfolgsserie ist anscheinend nicht absehbar.
Diesmal ist es der 21-jährige Julian Reicherzer, der seine Prüfung mit 97 Prozent und der Gesamtnote „sehr gut“ abgeschlossen hat und dafür von der IHK in München geehrt wurde. Als Klassenbester der Berufsschule gab es zusätzlich den bayerischen Staatspreis für ihn.
„Schon als Kind eine besondere Beziehung zum Schienenverkehr“
Reicherzer kommt aus Mertingen, und für ihn galt gerade am Anfang seiner Ausbildung der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ ganz besonders. Damals noch ohne Führerschein, musste der junge Mann um halb vier Uhr morgens aufstehen, zehn Kilometer mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren, mit dem Zug nach Oberhausen und von da zu Fuß zum Werk laufen. „Am Abend das Gleiche in die andere Richtung“, ergänzt Reicherzer mit einem Schmunzeln. Auf die Frage, warum er sich für eine Lehre bei Railmaint und die für ihn damit verbundenen Unannehmlichkeiten entschieden hat, kommt eine nachvollziehbare Antwort: „Mein Opa und mein Onkel waren Lokführer und meine Mutter hat als Schaffnerin gearbeitet, also hatte ich schon als Kind eine besondere Beziehung zum Schienenverkehr.“
Wie es für ihn nach der bestandenen Gesellenprüfung weitergeht, lässt er sich offen. „Ich will erst einmal Berufserfahrung sammeln“, erklärt er. Mit einem erfolgreich abgeschlossenem Schweißkurs hat er bereits einen weiteren Schritt gemacht.
In Werkstatt des Opas ein Tandem gebaut
Privat fährt Reicherzer gerne mit dem Fahrrad. Bei diesem Hobby kommt ihm sein Beruf auch sehr entgegen. „Mein Opa hat eine gut bestückte Werkstatt, da habe ich mir jetzt selbst ein Tandem gebaut“, erzählt er. Uwe Waldenmaier ist vor allem von der positiven Entwicklung seines Zöglings begeistert. „Julian war kein Senkrechtstarter, aber man hat förmlich gespürt wie ihm seine Arbeit täglich mehr Spaß macht und das hat wohl auch mit zu diesem tollen Ergebnis geführt“, ist sich der Ausbilder sicher. Werksleiter Martin Artner freut sich über den „gigantischen Erfolg“ und wäre froh, wenn es auch so weitergehen würde. An Uwe Waldenmaier sollte es jedenfalls nicht liegen.
DK
Artikel kommentieren