Burgheim
NeuSobPolis: „Deine Stadt, dein Problem!“

Auf neu gewählte Bürgermeisterin warten viele Aufgaben

23.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:30 Uhr
Ralf Schmitt

Die neu gewählte Bürgermeisterin Mila Bauer (l.) sieht sich mit vielen Problemen konfrontiert. Foto: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Burgheim – Mit großer Mehrheit ist die elfjährige Mila Bauer zur Bürgermeisterin von NeuSobPolis, der Kinderstadt des Kreisjugendrings (KJR), gewählt worden. Mit zirka 50 Prozent war die Wahlbeteiligung zwar eher gering, die Bürgerinnen und Bürger, die an die Urnen gingen, sorgten aber für ein deutliches Ergebnis.

Von 62 abgegebenen Stimmen entfielen 46 auf Mila Bauer. Ihr Mitbewerber Tom Heining (12) wurde von 16 Bürgern gewählt. Damit ist der Bürgermeister des vergangenen Jahres jetzt Vizechef im Rathaus von NeuSobPolis, das sich seit Montag in der Grund- und Mittelschule in Burgheim befindet und bis Ende kommender Woche bestehen bleibt. Erster Höhepunkt war der Besuch ihrer Burgheimer Amtskollegen Michael Böhm und Margit Kugler (beide CSU/JBB). Auch Landrat Peter von der Grün (FW) ließ es sich nicht nehmen, den jungen Politikern zu ihrer Wahl zu gratulieren.

Im Vorfeld der Wahlen war es zu dem Verdacht von Stimmenkauf gekommen (wir berichteten). Die Redaktion des NeuSob-Kuriers will diesen Gerüchten nachgehen und hat die neue Bürgermeisterin bereits um eine Stellungnahme gebeten.

Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, musste die neue Rathauschefin auch sehr schnell erkennen. Auf ihre Frage, warum es denn keine Lohnzettel mehr gäbe, bekam sie von Tommy Jacobsen, einem der Organisatoren des KJR, die Antwort: „Deine Stadt, dein Problem!“

Auch bei der Feuerwehr brennt es – im übertragenen Sinne: Von insgesamt 15 Planstellen sind nämlich nur zwei besetzt. Ein Aufruf der Gemeinde, sich doch beim Arbeitsamt für eine Stelle zu melden, blieb ohne Erfolg. Als Bankdirektor Nico Spreng (12) auch noch mit einem Problem bei der Bürgermeisterin vorstellig wurde, ergriff Mila Bauer drastische Maßnahmen: Sie schloss das Rathaus kurzerhand und machte mit ihrer kompletten Belegschaft einen Betriebsausflug in den Vergnügungspark von NeuSobPolis. Eine nicht alltägliche Möglichkeit zur Lösung von Problemen.

Für Betreuerin Anne Heiß ist es schwierig, mit ihrem Eingreifen die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Wir wollen da so wenig wie möglich regulieren, das Stadtgeschehen soll ja von den Kindern bestimmt werden“, erklärt die Kreisjugendpflegerin.

Leichte Unruhe kam auf, als ein Streifenwagen am Stadtrand von NeuSobPolis anhielt. Die beiden Beamten der Polizeiinspektion Neuburg waren aber nur gekommen, um sich mit ihren jungen Kollegen auszutauschen und die Ausrüstung zu vergleichen. „Wie viele Diebe fangt ihr denn so am Tag?“, war nur eine von vielen Fragen, welche die jungen Ortspolizisten an die Neuburger Streife hatte. Schließlich nehmen die Gesetzeshüter aus NeuSobPolis, wie schon berichtet, gerne und viele Bürgerinnen und Bürger fest.

DK