Von Timo Schoch
Stepperg – Rund 130000 Mädchen und Buben haben an diesem Dienstag in Bayern ihren ersten Schultag. Eine dieser Erstklässlerinnen heißt Eva Heckl aus Stepperg. Sie hat vorab schon einmal ihren Schulranzen geöffnet, um zu zeigen, was dort alles drin ist. Und natürlich hat sie auch erzählt, auf was sie sich am ersten Schultag am meisten freut.
Eva Heckl lächelt etwas verlegen. Ob sie auf den ersten Schultag schon gespannt ist? Kleines nicken. Und auf was sie sich dabei am meisten freut? Die Mundwinkel ziehen sich in die Länge, die Augen leuchten. „Auf die Schultüte“, erzählt sie. Diese hat ihre Oma Birgit gebastelt und geschneidert. Ein kleines Kunstwerk ist entstanden. Eine Schultüte, die an eine Meerjungfrau erinnert, mit Flossen, Glitzer, rosa und lila, passend zum Schulranzen – und natürlich darf auch Evas Namen darauf nicht fehlen.
Sonst hat Evas Mama Steffi schon einmal alle Utensilien ausgebreitet, die sie für das erste Schuljahr gekauft hat – und das ist längst noch nicht alles. „Wir haben eine Liste bei einem Elternabend am 5. Juli erhalten“, sagt Steffi Heckl. Auf einem Zettel standen alle Sachen, die die Eltern der Erstklässler kaufen sollen. Dazu gibt es eine zweite Liste. Alle Sachen darauf besorgt der Lehrer. Diese Dinge kommen erst noch dazu. Aber auch so liegen auf dem Esszimmertisch der Heckls schon viele Schulsachen herum: Wasserfarben, Wachsstifte, Blöcke, Spiralhefte, Malschürze und, und, und. Es hat sich schon einiges angesammelt – und alles ist neu, obwohl die älteste Tochter der Heckls, Lina, erst im vergangenen Jahr ihre Einschulung feierte. Trotzdem braucht nun auch Eva die ganzen Sachen.
Für Lina ist die Schule eine tägliche Freude. „Sie fragte in den Ferien auch immer, wann die Schule wieder losgeht“, erzählt Steffi Heckl und lacht. Ob es bei Eva einmal genauso sein wird, weiß sie nicht. Doch eines ist sicher: Auf ihre Schultüte ist die Neugierde groß. „Ich habe sie noch nicht gefüllt“, erzählt Steffi Heckl. Das passiert am Vorabend der Einschulung, wenn Eva schläft – schließlich will Steffi Heckl nicht, dass Eva heimlich die Tüte öffnet und nachschaut, was so alles darin versteckt ist. Das soll bis zur Einschulung an diesem Dienstag so bleiben. Um 8.30 Uhr geht es in der Rennertshofener Grundschule los. Zwei Stunden stehen auf dem Stundenplan – so wie für rund 130000 Erstklässler in Bayern auch.
DK
