Ehekirchen
Neue Suchkreisanfrage in Ehekirchen

Vodafone GmbH sieht dringend Bedarf für Sendeanlage zwischen Schönesberg und Schorn

22.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:01 Uhr

Dieser Feldweg zwischen Ehekirchen und Weidorf ist in einem guten Zustand, nicht zuletzt dank des Schotters, der vor einiger Zeit aufgebracht wurde. Damit sich die Jagdgenossenschaften den Aufwand leisten können, zahlt Ehekirchen heuer ein Wegegeld von 25000 Euro gesamt an alle JG im Gemeindegebiet aus. Die Haselbacher möchten ihren Anteil in ein Planierschild investieren. Foto: Budke

Von Heidrun Budke

Ehekirchen – Das war die kürzeste öffentliche Sitzung des Ehekirchener Gemeinderates seit Monaten: Wenige Punkte und darunter einige Formsachen standen auf der Tagesordnung am Dienstagabend. So wurden in kaum einer halben Stunde einstimmige Beschlüsse unter anderem zu einer Suchkreisanfrage der Vodafon GmbH und zu einem Antrag der Jagdgenossenschaft Haselbach zum Schotterwegegeld gefasst.

Wieder einmal ist in Ehekirchen die Suchkreisanfrage eines Mobilfunkunternehmens eingegangen: Diesmal hat die Vodafone GmbH einen dringenden Bedarf für die Versorgung der Staatsstraße 2035 zwischen Schönesberg und Schorn ermittelt. Vodafone möchte seiner Verpflichtung nachkommen, die Telekommunikations-Infrastruktur sowie die Qualität und Kapazität des eigenen Mobilfunknetzes zu verbessern. Der aktuelle Suchkreis befindet sich im Dreieck zwischen Ried, Schainbach und Weidorf. Es soll ein Gebäude oder Grundstück gefunden werden, auf dem eine Sendeanlage installiert werden kann.

Tatsächlich ist in der Nähe dieses Suchkreises bereits eine Anlage der DFMG Deutschen Funkturm GmbH geplant, die zwischen Walda und Weidorf in der Nähe der Aumühle entstehen soll. Vodafone werde in die Überlegungen auch einbeziehen, ob man sich auf diesen Standort aufschalten könne, hatte Bürgermeister Günter Gamisch erfahren. „Es wäre toll gewesen, sie hätten uns dazu bereits das Ergebnis mitgeteilt, aber sie wollen sich wahrscheinlich alle Möglichkeiten offenhalten“, vermutete Gamisch. Paul Utz (ÖDP) merkte zum Suchkreis an: „Dort ist auch ein Wanderweg von uns und zwar ein sehr schöner – es wäre gut, wenn die dort nicht hin bauen würden.“ Das sah auch Gamisch so: „Wir wollen schon schauen, dass sie auf den geplanten DFMG-Standort gehen, denn sonst haben wir Probleme, dass sie recht nah an der nächsten Wohnbebauung dran sind.“ So hatte er die Entfernungen vom äußersten Rand des Suchkreises wie folgt abgemessen: „Zur Aumühle 450 Meter, zur Kreisstraße 600 Meter, nach Weidorf 930 Meter, nach Schainbach 550 Meter und zum Kindergarten in Walda 400 Meter.“

Letztlich verwies Gamisch auf den Beschluss, der bereits im März 2020 aufgestellt und seitdem mehrfach gefasst worden war. Demnach wird Vodafone darüber informiert, dass sich die Gemeinde verpflichtet, jede Suchkreisanfrage in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates zu diskutieren. Gleichzeitig stehe die Gemeinde Ehekirchen einem ungeprüften Ausbau des Mobilfunkstandards 5G kritisch gegenüber, da die Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier und die Auswirkungen auf die Umwelt noch nicht ausreichend erforscht seien. Zudem verweist das Gremium darauf, dass es keineswegs darum gehe, technikfeindlich zu sein, sondern ausschließlich darum, die notwendige Verantwortung für den Standort Ehekirchen wahrzunehmen. Grundsätzlich lehne die Gemeinde Ehekirchen den 5G-Ausbau ab, solange in der Gemeinde Ehekirchen nicht flächendeckend ein 4G-Ausbau erfolgt ist. Dieser Beschluss wurde erneut einstimmig gefasst.

Ebenfalls einstimmig wurde die Zustimmung zu einem Antrag der Jagdgenossenschaft Haselbach erteilt: Die Jäger möchten ein Planierschild anschaffen, um damit die Pflege der Schotterwege in Eigenregie leisten zu können. Sie erhoffen sich mehr Flexibilität und letztlich auch Kostenersparnis, wenn ein entsprechendes Schild nicht mehr geliehen werden muss. Die Anschaffungskosten betragen 10500 Euro und übersteigen damit den jährlichen Anteil am Schotterwegegeld, der den Haselbachern zustehen würde. Bürgermeister Gamisch wusste auch: „Die JG hat beschlossen, den Jagdpachtschilling für den Wegebau zu verwenden – das ist sehr vorbildlich.“ Dann rechnete er vor, dass mit der Rücklage, die die Haselbacher aus dem Schotterwegegeld angespart haben sowie den Beträgen aus diesem und dem kommenden Jahr der Anschaffungsbetrag ausgeglichen werden könnte: „Im Frühjahr 2023 wäre es dann abgegolten.“ So hatten die Gemeinderäte keine Einwände gegen den Antrag der JG Haselbach, die Kosten für das Planierschild auf das Schotterwegegeld anzurechnen.

DK