Buchvorstellung
Neue Chronik mit ungewöhnlichem Aufbau präsentiert: „Markt Burgheim – 150 Einblicke in die Vergangenheit“

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Ofenbauermeister Josef Kimmerling (rechts) ließ sich von Bürgermeister Michael Böhm und der Vereinsvorsitzenden Dorothea Zitzmann die Ausführungen dazu in der neuen Chronik zeigen. Er zeigte besonderes Interesse, denn sein Unternehmen besteht seit 1722, und ist damit der älteste familiengeführte Betrieb in der Marktgemeinde. Foto: Ralf Schmitt

Burgheim – Fast wäre es zur Präsentation der neuen Burgheimer Chronik im Sportheim des TSV Burgheim zu eng geworden. Die vorbereiteten 125 Plätze sollten eigentlich im Voraus und online reserviert werden. Daran hielten sich aber einige nicht, und so waren knapp 150 Personen gekommen, um das vom Heimatgeschichtlichen Verein der Marktgemeinde herausgegebene Werk zu begutachten. Den äußerst launigen Reden von Bürgermeister Michael Böhm (CSU/JBB), der Vereinsvorsitzenden Dorothea Zitzmann und dem Projektmanager Marcus Prell konnten aber dennoch alle Anwesenden gut folgen.

Neben Böhm, er ist auch Schriftführer des Vereins, waren dessen Stellvertreter Andreas Flath (FW) und Margit Kugler (CSU/JBB) gekommen. Die Anwesenheit mehrerer Gemeinderäte und dem Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck (CSU/AB), zeigte Böhm das „kommunale und auch überregionale Interesse“ an der Vorstellung. Böhm zeigte sich stolz über das Geschaffene: „Nicht jede Gemeinde unserer Größe hat etwas Vergleichbares.“ Er zitierte den zur Erstellung oft sehr steinigen Weg mit den Worten seiner Geschäftsleiterin Monika Basener sehr plakativ: „Der Weg des geringsten Widerstandes ist nur ein kurzes Stück asphaltiert.“

Archiv mit 25000 Dateien



Damit spielte Böhm auch auf die vierjährige, teils mühsame Recherche, aller an dem Werk beteiligten an. Zusammengefasst hat sich im Laufe dieser Zeit ein Archiv mit über 25000 Dateien ergeben. Marcus Prell präsentierte die neue Chronik auszugsweise in einem Lichtbildervortrag. In seinen Ausführungen sprach er dabei auch von einer Art „Beschaffungskriminalität“. Man würde fast alles tun, um an ein gutes Bild zu kommen“, erklärte er den Begriff scherzhaft. Einmal überschritt er nach seinen Worten dabei sogar eine gesetzte Grenze. In der Burgheimer Kirche hielt er das Schild mit dem Hinweis „Achtung, alarmgesichert“ für eine Täuschung. „Der von mir ausgelöste Alarm belehrte mich eines Besseren“, so Prell.

Das vorgestellte Werk ist schon alleine vom Aufbau her außergewöhnlich. Dafür spricht auch der gewählte Titel: „Markt Burgheim – 150 Einblicke in die Vergangenheit“. Diese Einblicke, alles in sich abgeschlossene kleine Geschichten, reichen von der Steinzeit bis zur Gegenwart. „Ideal, um jeden Abend einen Artikel zu lesen, ohne dabei den Zusammenhang zu verlieren“, beschrieb Böhm den Grundgedanken dazu.

Abschließend ließ der Bürgermeister nicht unerwähnt, dass die Präsentation auch gleichzeitig eine Verkaufsveranstaltung sei. Viele der Gäste nutzten diese Gelegenheit und erwarben die druckfrischen Chroniken gleich vor Ort. Das kam dem Wunsch der Vorsitzenden Dorothea Zitzmann sehr entgegen: „Ich hoffe, dass die neue Ortsgeschichte bald in jedem Burgheimer Haushalt zu finden sein wird.“

In einem Haushalt dürfte das Buch sogar zur Pflichtlektüre werden. Der Familienbetrieb Kimmerling, erstmals in einem Steuerbuch von 1722 erwähnt, besteht heute noch und ist damit als der älteste Gewerbebetrieb Burgheims in der Chronik verzeichnet. Auch bayernweit gibt es nicht viele Unternehmen, die derart lange in Familienbesitz blieben. Der jetzige Geschäftsführer Josef Kimmerling ließ es sich deshalb auch nicht nehmen einer der ersten Käufer zu sein.

Oliver Roßmann, der Schatzmeister des Vereins, verwies auf die nächsten Adventssamstage. Da werden die Chroniken, jeweils von 10 bis 12 Uhr, im Heimatgeschichtlichen Museum in der Alten Apotheke in Burgheim zum Kauf angeboten.

Ralf Schmitt