Sondersitzung des Seniorenbeirats
Neuburger Senioren im Fokus: Sozialarbeit im Ostend, zu wenige Tagespflegeplätze und Planungen für Bürgerbefragung

19.06.2024 |
Rainer Hamp

Der Neuburger Seniorenbeirat tagte diesmal im Bürgerhaus Ostend. Dabei kamen Themen wie die Zufriedenheit der Menschen in Neuburg oder fehlende Tagespflegeplätze zur Sprache. Foto: Hamp

Seit 2000 gibt es im Neuburger Ostend ein Stadtteilmanagement. Es soll in Zusammenarbeit mit den Anwohnern dafür sorgen, dass Jung und Alt, Einheimische, Zugezogene und aus dem Ausland eingewanderte Menschen zusammengeführt, die Lebensqualität gestärkt, Probleme besprochen und mit der Stadtverwaltung gelöst werden können.

Der städtische Seniorenbeirat unter der Leitung von Christian Braun hatte nun eine Sondersitzung ins dortige Bürgerhaus verlegt und sich von Stadtteilmanager Jürgen Stickel das Programm des Bürgervereins erläutern lassen und über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit diskutiert.

Informationen zum Programm im Bürgerhaus

Zum Hintergrund: 2005 wurde im Ostend besagter Bürgerverein gegründet, der zurzeit 170 Mitglieder hat und seit 2008 kann Stadtteilmanager Stickel mit seinen Mitarbeitern im Bürgerhaus an der Berliner Straße arbeiten. „Unser Haus ist ein Mehrgenerationenhaus, will die Anwohner zusammenführen und ihre Anliegen aufgreifen“, betonte Stickel. Dazu würde man ohne festes Programm verschiedene Veranstaltungen durchführen, wofür jede Anregung willkommen sei. Man habe auch schon mal eine Hausaufgabenbetreuung angeboten, was allerdings von freiwilligen Helfern abhängig sei, so Stickel.

Jeden Tag gebe es einen Mittagstisch mit bis zu 180 preisgünstigen Ausgaben, vor allem für Schüler der Ostend-Schule, aber auch für ältere Alleinstehende oder Bedürftige. Vor allem die Betreuung von Seniorinnen und Senioren wolle man weiter ausbauen. Es gebe aber schon einen monatlichen Senioren-Nachmittag etwa mit Spielen, Kaffee und Kuchen, jeweils am dritten Montag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr. Die Termine werde man ab August im Programm des Seniorenbeirats aufnehmen und auch an den Terminen teilnehmen, so Vorsitzender Braun. Finanziert werden die Aktivitäten über den Bürgerverein, die Stadt stelle das Haus kostenlos zur Verfügung.

Im weiteren Verlauf besprach der Seniorenbeirat eigene Themen. Ein drängendes Problem in Neuburg sei das viel zu geringe Angebot an Tagespflegeplätzen, wie festgestellt wurde. Dafür sei zwar das Landratsamt zuständig, moralisch mitverantwortlich sei jedoch auch die Stadt.

Kommt eine Befragung der Seniorinnen und Senioren?

Eine längere Diskussion entspann sich über die Frage, wie man Näheres über die Probleme, aber auch die Zufriedenheit der in Neuburg wohnenden älteren Mitbürger erfahren könne. Inspiriert wurde der Beirat durch die Bürgerbefragung 55 plus, die kürzlich von der Gemeindeverwaltung in Burgheim abgehalten wurde. Das könnte auch die Stadt Neuburg machen, war eine Meinung, was freilich auch eine Kostenfrage sei. Ein anderer Vorschlag ging dahin, den Neuburger Bürgern ab 60 Jahren vier Wochen lang in den Bürgerhäusern Ostend und Schwalbanger sowie im Bücherturm die Möglichkeit zu geben, ihre Zufriedenheit oder Probleme darzustellen. Man einigte sich darauf, zunächst am 25. Juni mit der Firma, die die Befragung in Burgheim durchführte, ein Gespräch zu führen.

Zudem befasste man sich mit der Wohnsituation in Neuburg. „Der Druck auf die Stadt, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wird immer größer“, meinte Sozialreferent Ralph Bartoschek (SPD). Beiratsvorsitzender Braun berichtete von Gesprächen mit der städtischen Baugesellschaft Gewo, dem Leiter des städtischen Bauamts Dieter Reichstein und dem Bauunternehmer Hans Mayr. Man habe darauf gedrungen, dass bei Beratungen über Wohnprojekte auch der Seniorenbeirat mit einbezogen werde.

DK


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