Schockanrufe sind eine perfide Masche, die die Polizei immer häufiger beschäftigt. Die Polizei hat nun einen erfolgreichen Schockanruf gemeldet, bei dem eine Mutter aus Neuburg wohl mehrere Hunderttausend Euro an Unbekannte übergeben hat.
Tochter soll tödlichen Unfall verursacht haben
Am Vormittag des vergangenen Donnerstag, 18. Juli, erhielt eine 68-jährige Neuburgerin einen Anruf, bei dem sich eine weibliche weinende Stimme am Telefon als ihre Tochter ausgab, wie die Polizei jetzt bekanntgegeben hat.
Der Anruf wurde anschließend an eine falsche Polizistin weitergeleitet. Diese schilderte laut den Beamten hoch dramatisch einen schweren Unfall, bei dem eine Schwangere ums Leben kam, den ihre Tochter verursacht hätte.
Kaution von 150.000 Euro gefordert
Zur Vermeidung einer Untersuchungshaft wurde die Zahlung einer Kaution von 150.000 Euro gefordert. Die Mutter hob demnach die Summe in bar ab und übergab diese gegen 16 Uhr in der Berliner Straße an einen unbekannten Mann, der anschließend den Übergabeort zu Fuß in Richtung Sudetenlandstraße verließ.
Nachdem den angeblichen Ermittlungsbehörden zu allem Überfluss auch noch bewusst wurde, dass bei dem Unfall natürlich auch das ungeborene Kind der Toten getötet wurde, forderten die vermeintlichen Amtsträger laut Polizei zwei weitere Bargeldzahlungen. Aus großer Sorge und Verzweiflung, der Tochter helfen zu müssen, übergab die Rentnerin jeweils um 18 Uhr und um 21.30 Uhr abermals in der Berliner Straße in Neuburg jeweils zwei weitere hohe Bargeldbeträge an den gleichen Abholer. Die Summe wurde von der Polizei nicht genannt.
So beschreibt die Polizei den Täter
Nun läuft die Suche nach dem Mann, der das Geld abgeholt hat. Er wird von der Polizei wie folgt beschrieben: Er habe ein „ausländisch wirkendes Erscheinungsbild“, ist etwa 1,70 Meter bis 1,80 Meter groß, soll 25 bis 35 Jahre alt sein. Er trug an diesem Tag dunkle Kleidung. Ferner habe der Verdächtige schwarzes, kurzes sowie welliges Haar.
Die Kriminalpolizei in Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die am Tattag verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter (0841) 93430 zu melden.
DK
Zu den Kommentaren