Normalerweise ist David Raffalt durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Egal, was rund um seine Fußballer von der DJK Sandi-zell auch passiert: Der Spielertrainer weiß es sofort passend einzuordnen, bringt es eloquent und sachlich auf den Punkt. Aber am Sonntagabend, da war selbst der 42-Jährige etwas ratlos. Oder, wie er es selbst formuliert: „Da fehlten sogar mir förmlich die Worte.“ Denn nicht nur, dass seine Gelb-Schwarzen die Heimpartie gegen die TSG Untermaxfeld verloren. Sie taten es sogar zweistellig, am Ende stand es 0:10 aus ihrer Sicht.
„Das Schlechteste, was ich bislang hier gesehen habe“
Dass es auch in der neuen Saison schwer werden würde, Punktgewinne in der B-Klasse Neuburg einzufahren – das wussten Raffalt und seine DJK von vornherein. Aber was sich nun am Sonntagnachmittag in der ersten Halbzeit ereignete, ließ den Chefcoach doch ratlos zurück. „Das war das Schlechteste, was ich bislang in Sandi-zell gesehen habe“, so der 42-Jährige kopfschüttelnd: „Wir waren 45 Minuten lang irgendwie überhaupt nicht auf dem Platz – wirkten teilnahmslos, zeigten keinerlei Kampfeswillen und keinerlei Biss. Das war schlichtweg Arbeitsverweigerung von uns.“
Die Konsequenz daraus: Beim Pausenpfiff stand es dank Thomas Edler (8.), André Ruf (13./19./34.), Matthias Guther (25.), Jonas Spreng (27./31.) und Lukas Oggermüller (45.+1/ Elfmeter) bereits 8:0 für die Gäste aus Untermaxfeld. Dementsprechend deutlich fiel dann Raffalts Pausenansprache aus. Er appellierte förmlich an seine Mannen, zumindest nach dem Seitenwechsel ein bisschen Charakter zu zeigen – ansonsten drohe eine Peinlichkeit bislang unbekannten Ausmaßes.
Nun gut, eine zweistellige Pleite konnte die DJK dann doch nicht mehr verhindern – Florian Vollmeier (68.) und Marco Ottilinger (80.) erhöhten für die TSG II auf 10:0 – aber wenigstens war im zweiten Durchgang so etwas wie eine Gegenwehr von den Sandizellern zu erkennen. „Ja, wir zeigten nach dem Seitenwechsel tatsächlich ein anderes Gesicht“, sagt Raffalt und nickt zustimmend. Aber wirklich besänftigen kann ihn das nicht. „Die Art und Weise, wie wir die Partie als Ganzes verloren, ist trotzdem nicht tragbar“, sagt der DJK-Spielertrainer klipp und klar: „Nein, so kann es nicht weitergehen. Wir bewegen uns leider keinen Schritt nach vorne – sondern eher in die andere Richtung. Und wenn wir daran nichts ändern, dann gibt es wohl schon am kommenden Wochenende – bei der SG Klingsmoos/Pöttmes II – die nächste zweistellige Packung für uns.“
Dass die Sandizeller aktuell das Schlusslicht in der B-Klasse Neuburg bilden, das überrascht nicht wirklich. Die momentane Position des SV Steingriff II tut es hingegen sehr wohl: Lediglich an viertletzter Stelle sind die Lilaweißen nach fünf Partien zu finden, das Ganze mit erst einem Sieg auf dem Konto. Gegen den Aufstiegsaspiranten SV Ludwigsmoos gingen sie am Samstagnachmittag wieder mal komplett leer aus, mussten eine klare 0:3-Heimniederlage hinnehmen. „Und jene war auf jeden Fall verdient“, gibt Hans Kramlich ehrlich zu. Zwar befanden sich die Gäste nach einer frühen Roten Karte für Jonathan Carte Farias (8./Tätlichkeit) über 80 Minuten lang in Unterzahl – „aber davon war in keiner Phase etwas zu merken“, berichtet der Steingriffer Pressesprecher: „Vor allem in der Offensive brachten wir so gut wie gar nichts zustande.“ Auf der anderen Seite sorgten Gabriel Valentin (13./72.) und Ralf Rechenauer (63.) mit ihren Treffern damit, dass der SV Ludwigsmoos weiterhin auf dem zweiten Tabellenrang steht – mittlerweile mit sechs Punkten Vorsprung auf die DJK Langenmosen II, die am vergangenen Wochenende spielfrei war und deshalb auf Position sieben zurückfiel.
Duell der Erzrivalen geht an SV Hörzhausen II
Witer in die B-Klasse Aichach: Auch hier war ein Team aus dem Altlandkreis Schrobenhausen spielfrei, nämlich der BC Aresing II – und er musste dadurch untätig zuschauen, wie ihm die SG Mauerbach/ Klingen II mit einem 2:0-Erfolg gegen die SG Thierhaupten III/ Baar II die Tabellenführung abluchste. Ganz andere Probleme hat aktuell der FC Schrobenhausen – denn nach seiner turbulenten 3:7-Heimpleite am Sonntag gegen den TSV Schiltberg II bildet er weiterhin das Schlusslicht im Klassement. Gabor Gulyas erzielte zwar bereits in der siebten Minute das 1:0 für den Stadtverein – aber das blieb dann auch dessen einzige Führung in diesem Match. Und das lag nicht zuletzt an Philipp Baader: Der 32-Jährige brachte am Sonntag das Kunststück fertig, innerhalb von nicht einmal 50 Spielminuten einen Viererpack für seine Schiltberger zu schnüren (28./32./66./75.). Außerdem trugen sich Elias Wehrle (15.), Matthias Gschoßmann (39.) und Tobias Strobl (43.) für den TSV II in die Torschützenliste ein. Die restlichen FCS-Treffer gingen auf die Konten von Ali Ay (34.) und Ahmed Alhassan (84.).
Das Duell der Erzrivalen zwischen dem TSV Weilach II und dem SV Hörzhausen II endete dank Patrick Zock mit einem Auswärtssieg: Der 26-Jährige erzielte beim 2:0 des neuen Tabellendritten beide Treffer (29./86.). Die Weilacher sind damit weiterhin nur an drittletzter Stelle zu finden – einen Rang beziehungsweise einen Punkt hinter dem FC Türkenelf Schrobenhausen, der am Wochenende spielfrei war.
rks
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