Weilach
Musik für mehr Menschlichkeit

Josef Mahl organisiert Benefizkonzert für Missionsstation in Kenia, die sein Bruder Anton leitet

20.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:07 Uhr

Pfarrer Anton Mahl mit einem Buben, der nach einen Schlangenbiss einen Fuß verloren hat. Dank der Missionsstation hat er nun eine Prothese. Das rechte Bild zeigt einen Kindergarten im Freien. Foto: privat

Von Heidrun Budke

Weilach – Bekannt ist Josef Mahl im Schrobenhausener Land unter anderem für die Hilfstransporte nach Rumänien. Nun organisiert er zusammen mit Uli Städele ein Benefizkonzert. Stattfinden wird es am 1. Juli im benachbarten Etzlberg. Anlass sind die Priesterjubiläen seiner Brüder Anton und Albert. Die Erlöse sollen der Missionsstation „North Horr“ in Kenia zugutekommen, in der Anton Mahl seit 25 Jahren die Menschen unterstützt.

„Eigentlich sollte das schon vor zwei Jahren stattfinden“, erzählt Josef Mahl, „warum das nicht passiert ist, darüber braucht man nicht reden.“ Geplant hatte Mahl ursprünglich ein dreitägiges Fest mit Konzert, Afrika-Tag und Gottesdienst. Klar bedauert er, dass das nicht möglich war, denn schließlich gab es einen Anlass, der diese Würdigung verdient hätte: Seine Brüder hatten im vergangenen Jahr Priesterjubiläen – Bruder Albert empfing die Weihe vor 40 Jahren, Bruder Anton ist seit 25 Jahren Missionar in Kenia.

Weil Anton Mahl sich derzeit in der Heimat befindet, haben die Brüder beschlossen, die Feier kurzfristig nachzuholen. Tag, Ort und Programm stehen bereits: Am 1. Juli wird ein Konzert in Etzlberg stattfinden. „Uli Städele kümmert sich um die Musik und ich mich um alles andere“, sagt Josef Mahl. So werden die Drei Scheinheiligen zusammen mit der Sängerin Christine Wagner auftreten. Außerdem wird die Musikgruppe In oana Dur für geschmeidige Tanzmusik sorgen. Beginn des Festes ist um 19.30 Uhr mit der Gelegenheit zur Verköstigung: „Es gibt Bier und nicht-alkoholische Getränke, außerdem Leberkäse und Bratwürste“, sagt Josef Mahl. Eine Stunde später startet der musikalische Abend.

Der Eintritt ist frei, aber Spenden wünschen sich die drei Brüder, denn sie möchten mit dem Konzert nicht nur die beiden Priesterjubiläen feiern, sondern die Missionarsstation North Horr im Norden Kenias unterstützen, auf der Anton Mahl tätig ist.

Bevor er nach Afrika ging, war er für zwei Jahre in Bobingen als Kaplan tätig gewesen. „Ganz früher war ich mal Automechaniker“, sagt Anton Mahl, „das kommt mir in North Horr ein wenig zugute, denn wir haben dort eine Autowerkstatt.“ Das sei die beste Werkstatt im Umkreis von 500 Kilometern, denn es gibt Werkzeuge und ein paar Ersatzteile. „Wir verkaufen auch Baumaterialien zu fairen Preisen, damit die Leute bauen können – da steckt viel menschliche Hilfe in dem Gesamtpaket“, betont Mahl und ergänzt lachend: „Es ist gut, dass ich praktische Erfahrung habe.“ Es gibt in dem Dorf keinen Strom, keine öffentliche Wasserversorgung.

„Als mich meine Vorgänger angeworben haben, haben sie gemeint, es ist gut, mal rauszukommen und andere Erfahrungen zu machen“, so Anton Mahl. Er wollte nicht nur auf humanitärer Basis arbeiten: „Mein Hintergrund ist der Glaube, der mich trägt und wir haben eine Botschaft, die hinter allem steht: Das ist, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen.“ So sind die Missionare dort im christlichen, humanitären und sozialen Bereich tätig. Die Station geht zurück auf Mahls Vorgänger Franz-Xaver und Richard Tyroller: „Wir setzen deren Arbeit fort, die sie vor 50 Jahren angefangen haben.“ Im Prinzip sind die Missionare dort tätig wie in einer deutschen Pfarrgemeinde, „nur unter etwas schwierigeren Bedingungen“, sagt Mahl.

Jedenfalls hat er schon eine konkrete Vorstellung für die Verwendung der Spenden: „Es soll in die Förderung von Studenten gehen, das ist unser größtes Problem aktuell“, denn aufgrund der vergangenen und auch jetzt wieder eingetretenen Dürre verlören die Menschen ihr Vieh und damit ihren Lebensunterhalt. „Außerdem unterstützen wir behinderte Kinder und versuchen, ihnen bessere Lebenschancen zu geben.“

Auf das Konzert von In oana Dur und den „Drei Scheinheiligen“ könne sich jeder freuen: „Das ist Musik bayerischer Art mit Gstanzl singen und ein bisschen Kabarett“, weiß Anton Mahl. Er findet es sehr schön, dass sich die Musiker auf diesem Weg engagieren, nicht zuletzt, weil er doch ein persönliches Anliegen hat: „In Verbindung mit den beiden Jubiläen möchte ich mit dem Konzert Danke sagen an unsere Förderer und Spender.“

SZ