„Ich brauche keine Auszeit“
Michael Dittenhauser nach der Saison nicht mehr Trainer des SV Steingriff

06.12.2024 | Stand 06.12.2024, 17:21 Uhr |

Wohin führt der Weg von Michael Dittenhauser (l.)? Der gesenkte Blick des Spielertrainers Andreas Brumm könnte symbolisch ja dafür stehen, dass man sich beim SV Steingriff nicht leichten Herzens von Dittenhauser verabschieden wird. Foto: M. Schalk

Es ist gerade die Zeit, in der viele Vereine die Verträge mit ihren Trainern verlängern oder neue Personalien für die neue Saison präsentieren. Beim SV Steingriff ist das noch nicht ganz so weit, doch zumindest hat der Verein nun offiziell verkündet, dass die Zusammenarbeit mit Michael Dittenhauser nach dieser Kreisklassen-Spielzeit enden wird. Das allerdings, wie die Verantwortlichen betonen, weder aus sportlichen noch aus persönlichen Gründen.

„Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen“

„Michi hat sich überhaupt nichts zu Schulden kommen lassen“, widerspricht Martin Tyroller gleich möglichen Gerüchten. Man sei „mit der Arbeit zufrieden“, so der Steingriffer Fußballabteilungsleiter. „Und ich halte ihn nach wie vor für einen guten Typen.“ Die Entscheidung, die Zusammenarbeit nach dann zwei Jahren am Ende der laufenden Saison trotzdem zu beenden, habe eher strategische Gründe. „Wir wollen in Zukunft mit zwei Spielertrainern an den Start gehen, um mehr Input direkt auf das Feld zu bringen“, erklärt Tyroller. Er könne freilich nicht garantieren, dass das noch besser klappen werde und diese Entscheidung sei niemandem leicht gefallen. „Aber es war so etwas wie ein Bauchgefühl“, beschreibt der Steingriffer Fußballchef. „Und wir versuchen jetzt diesen Weg.“

Ein Weg, den es beim SV Steingriff seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat, in denen stets auch Trainer an der Seitenlinie standen (zuvor unter anderem Florian Hergeth und Thomas Silc). Seit 2023, seit seiner Rückkehr nach Steingriff, ist das Dittenhauser. Und seit einigen Wochen läuft es beim SVS nach dem holprigen Start in die Saison ja auch wieder richtig rund. Einmal abgesehen vom letzten Match des Jahres gegen den BSV Berg im Gau (gegen den ja jeder in der Liga verloren hat), gab es acht Spiele in Serie ohne Niederlage, mit zwischenzeitlich sechs Siegen in Folge, und den Sprung auf Platz vier der Kreisklasse Neuburg.

Überrascht, aber nicht nachtragend

„Sehr überraschend“ – das sind angesichts dieser Zahlen auch die ersten Worte, die Michael Dittenhauser selbst zu seinem unfreiwilligen Abschied einfallen, um dann aber auszuführen: „Im Endeffekt kann ich niemandem böse sein. Es wurde klar kommuniziert. Und wenn der Verein meint, dass er mit zwei Spielertrainern seine Ziele eher realisieren kann, ist das legitim und nicht meine Entscheidung.“ Ob der derzeitige Spielertrainer Andreas Brumm bleiben wird, ist derzeit noch offen. Der SVS möchte sich zeitnah auch zu seiner neuen Trainerlösung äußern.

Er sei jedenfalls weder beleidigt noch nachtragend, betont Dittenhauser. „Und wir werden hier sicher im Guten auseinandergehen“, ist der Trainer überzeugt, der die Saison gerne noch „vernünftig zu Ende bringen“ und „Best of the rest“ hinter dem schier uneinholbaren Duo BSV Berg im Gau und SV Echsheim-Reicherstein werden möchte.

Und dann? Eine Auszeit nach einer weiteren Saison und vielen Jahren in Folge im Trainergeschäft (zuvor neun Jahre bei der DJK Ingolstadt)? „Nein“, sagt Dittenhauser sofort. „Ich brauche keine Auszeit.“ Er verspüre stattdessen weiterhin große Motivation , „und ich bin froh, wenn ich am Sonntag auf dem Fußballplatz stehen kann“, sagt er. Er sei deshalb auch offen für eine neue Herausforderung, die direkt an die Steingriffer Zeit anknüpfen darf. „Wobei die Spielklasse dabei eigentlich keine Rolle spielt“, erzählt Dittenhauser. Viel wichtiger sei, „dass es einfach passt“. So wie, trotz des Abschieds, ja nach wie vor auch beim SV Steingriff.

mav

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