Lohnerhöhung für Floristen
Mehr Geld für Blumen-Profis im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

30.08.2024 | Stand 30.08.2024, 13:00 Uhr |

Im Floristen-Handwerk ist Kreativität gefragt. Nicht nur junge Menschen, auch ältere Arbeitnehmer, die sich umorientieren wollen, fühlen sich dazu hingezogen. Diana Fink aus Neuburg hat in ihrem Geschäft in der Weinstraße regelmäßig Anfragen von Interessierten, die eine Lehre machen oder als Floristen arbeiten wollen. Foto: Wöhrle

Floristen und Auszubildende erhalten ab sofort höhere Gehälter. Die Lohnerhöhung beträgt knapp zehn Prozent. Neuburger Floristik-Meisterin Diana Fink freut sich über die gestiegenen Verdienstmöglichkeiten und das anhaltende Interesse am Blumenhandwerk.

Vom Brautstrauß bis zur roten Solo-Rose: Wer im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als „Blumen-Profi“ arbeitet, bekommt mehr Geld. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) als Floristen-Gewerkschaft hingewiesen. „Eine ausgebildete Floristin verdient jetzt 14,66 Euro pro Stunde. Sie hat damit am Monatsende bei einem Vollzeitjob 2478 Euro auf dem Konto – 118 Euro mehr als bislang“, sagt Harald Wulf, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberbayern.

Gehaltserhöhung rückwirkend ab Juli



Das Geld gebe es sogar rückwirkend ab Juli. Und im Sommer kommenden Jahres steige der Stundenlohn in der Floristik noch einmal – auf dann 15,36 Euro. Unterm Strich bekommen Beschäftigte der Floristik-Branche damit in diesem und im kommenden Jahr ein Lohn-Plus von knapp zehn Prozent, so die IG BAU.

Diana Fink, die in der Weinstraße ein Blumengeschäft betreibt, kann sich über einen Mangel an Nachwuchs nicht beklagen. „Wir haben viele Anfragen“, sagt sie. Viele wollen das Handwerk lernen, nicht nur junge Frauen, sondern teilweise auch ältere, die sich beruflich umorientieren wollen.

Auch Männer trauen sich an die Blumen



Und auch Männer, denn das Blumenhandwerk ist längst kein reiner Frauenberuf mehr. Die Verdienstmöglichkeiten schrecken ihrer Ansicht nach niemand ab, zumal sie nicht schlecht seien. „Es ist nicht so, dass man bei uns nichts verdient“, sagt sie.

Auch Azubis in Blumengeschäften haben ab jetzt deutlich mehr im Portemonnaie: Wer in einem Blumengeschäft das Floristik-Handwerk lernt, bekommt nach Angaben der Gewerkschaft in diesem und im nächsten Jahr jeweils 50 Euro mehr pro Monat. Ab August nächsten Jahres gehe ein Azubi dann mit 900 Euro im ersten und mit 1100 Euro im dritten Ausbildungsjahr nach Hause.

Betriebe in der ständigen Entwicklung



Für die meisten Bewerber müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen, erklärt Floristik-Meisterin Fink. Dazu gehöre, dass sich ein Betrieb ständig weiterentwickele und auch an Wettbewerben teilnehme. Ihr Geschäft arbeitet beispielsweise mit einem Partnerbetrieb in Innsbruck zusammen, mit dem man sich regelmäßig austausche.

„Floristinnen leisten einen kreativen und auch anspruchsvollen Job: Vom Blumenstrauß über Gestecke bis zum Kranz – da ist viel Geschick und Know-how gefragt. Aber es steckt auch noch mehr dahinter: Warenbedarf, Einkauf, Preiskalkulation – eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen“, betont auch IG-BAU-Bezirksvorsitzender Wulf.

Man setzt auf regionale Pflanzen



Im Sommer kommen viele Blumen auch aus Bayern. Regionale Ware ist auch für Fink wichtig. Im Winter beziehen die meisten Floristikbetriebe ihre Lieferungen aber aus den Niederlanden.

Insgesamt gibt es im Landkreis nach Angaben der IG BAU rund 30 Beschäftigte in der Floristik-Branche. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Wer mehr über die Lohnsteigerung in der Floristik erfahren möchte, kann sich an die IG BAU Oberbayern unter Telefon (089) 5441050 oder per E-Mail an muenchen@igbau.de wenden.

DK

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