Die Edelmetallsammlung von Stefanie Sindel ist um ein wertvolles Goldstück reicher. So schaffte es die Schrobenhausener Leichtathletin vor Kurzem in Aichach, sich souverän zur Bayerischen Mehrkampfmeisterin 2024 in ihrer Altersklasse W40 zu küren. Auf süddeutscher Ebene landete die 44-Jährige immerhin auf der dritten Position.
Als „ganz ok“ bezeichnet Sindel ihre Ausbeute. Dass sie zur Nummer eins in Bayern wurde, hatte die für den MTV Pfaffenhofen startende Blondine vor allem ihren starken Auftritten auf den Laufstrecken zu verdanken. So gewann die Schrobenhausenerin das 100-Meter-Rennen mit mehr als drei Zehntelsekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Eva Schwarz vom SSV Ulm 1846 (13,81 gegenüber 14,12). Chrisoula King vom TSV Friedberg, die nächstschnellste Athletin aus dem Freistaat, kam sogar erst nach 14,88 Sekunden ins Ziel. Über die 800 Meter, die sie in 2:41,59 Minuten zurücklegte, war Sindel dann über sechs Sekunden schneller als Sabine Trudel (SSV Ulm 1846), die den zweiten Rang belegte. King, ihre härteste Konkurrentin an diesem Tag in Sachen Bayerischer Meistertitel, benötigte für die beiden Stadionrunden in Aichach stolze 3:02,54 Minuten.
Der Hochsprung wurde eine klare Sache zugunsten von Schwarz, die im Landkreisstadion 1,42 Meter überquerte. Hinter Trudel (1,36), Maxi Blessing vom MTV Stuttgart (1,33) und Susanne Siebert vom TSV Friedberg (1,24) folgte Sindel mit 1,21 Metern an fünfter Stelle.
Weiter zum Weitsprung: Hier war der erste Versuch der Schrobenhausenerin, bei dem sie nach 4,02 Metern landete, auch schon ihr bester in diesem Wettbewerb. Lediglich Blessing (4,10) und Schwarz (4,07) flogen noch ein bisschen weiter – während sich Siebert als zweitbeste Starterin aus Bayern mit 3,95 Metern begnügen musste.
Und wenn wir schon beim Begnügen sind: In der fünften und letzten Disziplin des Tages, dem Kugelstoßen, musste Sindel bereits mit 5,62 Metern zufrieden sein. Nein, schwächer war im Teilnehmerfeld in Aichach niemand. Aber egal: In der Gesamtwertung brachte es die 44-jährige Blondine trotzdem auf 2398 Punkte – und die reichten ihr locker zum Gewinn des Bayerischen W40-Meistertitels 2024 aus. King folgte mit 352 Zählern Rückstand auf die Schrobenhausenerin, Siebert hatte sogar 490 weniger.
Andererseits: Hätte Sindel beim Kugelstoßen zumindest ein bisschen weiter geworfen, dann wäre für sie auch in der Wertung um die Süddeutsche Meisterschaft um einiges mehr drin gewesen als der sowieso schon gute dritte Platz. Letztlich trennten die 44-Jährige exakt 194 Punkte von der hier siegreichen Schwarz – und vom Silberrang, der an Trudel ging, war sie am Ende 85 Zähler entfernt.
SZ
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