Das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen soll schon bald wieder im Donaumoos Nachwuchs bekommen. Dieses Ziel verfolgt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) derzeit auf Flächen des Donaumoos-Zweckverbands.
Im Baierner Flecken bei Hollenbach in der Gemeinde Ehekirchen haben die LBV-Mitarbeiter dazu Bambusstecken ausgebracht. Diese sollen den Braunkehlchen als Sitz- und Singwarte dienen und die Tiere auf Fläche locken.
Wo im Sommer Rinder weiden, könnte es daher schon bald wieder munter zwitschern. Denn Braunkehlchen, eine wiesenbrütende Art, der das Donaumoos aktuell nur als Durchzugsrevier diene, würden ihre Nester bevorzugt in der Nähe derartiger Wart-Positionen bauen, wie der Zweckverband in einer Pressemitteilung erklärt. Diese nutzen die Tiere zur Jagd, zum Anflug auf ihre Nester und auch für den Reviergesang der Männchen.
Bambusstecken als Wart-Positionen
Im ersten Pilotjahr hat Marie Heuberger vom LBV zusammen mit ihren Kollegen auf einer kleinen Testfläche Bambusstecken ausgebracht, die jetzt über die Brutsaison hinweg beobachtet werden. Der Beweider der Fläche begrüße das Projekt. Nächstes Jahr soll ein größerer Bereich abgedeckt werden. Am besten seien hierfür Brachen und extensive Wiesen, die erst im Juli gemäht werden, geeignet. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Bemühungen hier auf offene Ohren gestoßen sind“, sagt Heuberger, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Vera Mutz für die Wiesenbrüterpopulation im Landkreis einsetzt.
Vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert
Das vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte Wiesenbrüter-Projekt stößt auch beim Zweckverband auf positive Resonanz. „Strukturvielfalt schafft Artenvielfalt. Der Baierner Flecken ist dafür ein Paradebeispiel“, so Geschäftsführer Michael Hafner. „Die Maßnahme ist ein tolles Beispiel für die gemeinsamen Bemühungen des Donaumoos-Zweckverbands und des LBV zur Förderung der Wiesenbrüter.“ Untersuchungen in anderen Brutgebieten des Braunkehlchens hätten gezeigt, dass derartige künstliche Sitz- und Singwarten einen deutlichen Einfluss auf die Population haben können.
DK
Ein Braunkehlchen mit Futter. Foto: LBV
