Demenzwoche
Landratsamt Neuburg veranstaltet Workshop

23.09.2023 | Stand 23.09.2023, 17:00 Uhr |

Der Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, stand im Zentrum eines Workshops am Landratsamt. Symbolbild: Kalaene, dpa

Anlässlich der Bayerischen Demenzwoche widmete sich im Landratsamt Neuburg ein Workshop des Pflegetisches Neuburg-Schrobenhausen dem Thema: „Meine demente Mutter soll ins Krankenhaus – kann das gut gehen?“

Nach der Begrüßung durch Landrat Peter von der Grün referierte Winfried Teschauer, Leiter der im April neu gegründeten „Koordinierungsstelle Bayern Demenz im Krankenhaus“ am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, über seine Aufgaben. Teschauer berät und unterstützt Krankenhäuser vor Ort in der Umsetzung von demenzsensiblen Konzepten. Durch diese können Krankenhäuser besser mit Patienten, die an einer Demenz – häufig an der Alzheimer-Demenz – leiden oder wegen anderer somatischer Diagnosen eingewiesen wurden, umgehen.

Im Anschluss berichteten die Krankenhäuser aus dem Landkreis, welche Projekte sie seit der Auftaktveranstaltung im letzten Jahr begonnen haben: Christina Wenninger (Ameos Klinik Neuburg) sprach über das Projekt „Sensibilität für Menschen mit kognitivem Risiko und Demenz in der Akutklinik“, das sie nach erfolgreicher Erprobung in einem Stationsbereich auf weitere Bereiche der Klinik übertragen wolle. Für die akutgeriatrische Abteilung des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen stellte Astrid Singer zwei laufende Projekte vor: Sogenannte Stewards begleiten neue Patienten während des gesamten Aufnahmeprozesses, so dass Wartezeiten, wechselnde Ansprechpartner und der übliche Aufnahmestress vermieden werden. Zusätzlich darf ein neuartiges Raumkonzept als Modellprojekt durch Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege erprobt werden. Hier sind neben einem Wohnzimmer für gemeinsames Essen, Freizeitgestaltung und Musikangebote mit anderen Patienten und Angehörigen auch Therapieräume vorgesehen. Als Leiterin der Danuviusklinik Neuburg erläuterte Marina Muster die diagnostischen Möglichkeiten ihrer psychiatrischen Fachklinik, die sich auf ältere Menschen spezialisiert hat und so einen Beitrag zur Behandlung von Menschen mit Demenz leisten kann.

Mit der „mobilen geriatrischen Rehabilitation“, die seit zwei Jahren von der geriatrischen Fachklinik im Geriatriezentrum praktiziert wird, ist es laut Chefarzt Einhard Springer möglich, auch Menschen mit schwereren Demenzformen in ihren eigenen vier Wänden zu therapieren und so zu einer wesentlichen Verbesserung ihres Gesundheitszustandes beizutragen.

Nach den Berichten tauschten sich die Workshop-Teilnehmer in kleineren Gruppen zu verschiedenen Fragestellungen aus. Die Fachleute konnten so neue Impulse und Ideen mitnehmen, die dann in der beruflichen Praxis umgesetzt werden können. Mit Freude stellte Christian Kutz, Leiter des Sachgebiets Senioren und Betreuung am Landratsamt und Organisator des Pflegetisches, abschließend fest, dass sich die Krankenhäuser im Landkreis diesem wichtigen Thema, der Versorgung von Menschen mit Demenz im Krankenhaus, stellen. Sie entwickeln gute Ideen und Konzepte und setzen diese erfolgreich zum Nutzen der betroffenen Patienten um, so Kutz.

DK

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