Schrobenhausen
Längere Wartezeiten

Auch im Schrobenhausener Land ist die Nachfrage nach neuen Reisepässen groß

19.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:03 Uhr

Kinderreisepässe sind nur noch ein Jahr gültig. Foto: Daniel Karmann, dpa

Von Julia Röder

Schrobenhausen – Wer derzeit einen neuen Reisepass oder Personalausweis braucht, muss unter Umständen ein wenig Zeit einplanen. „Das ist einfach eine logische Konsequenz aus den Coronajahren“, sagt Rudi Plach von der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen. In den vergangenen beiden Jahren seien deutlich weniger Dokumente beantragt worden, nun sei es eben wieder möglich, auch weiter weg zu verreisen. „Da merken manche dann, dass der Ausweis abgelaufen ist und beantragen einen neuen.“

Plach hat beobachtet, dass, je mehr es auf die großen Ferien zugeht, mehr Ausweise beantragt werden. Anfang des Jahres sei es in der Hinsicht noch eher ruhig gewesen. In der VG sind im Januar 55 Reisepässe ausgestellt worden, im Mai waren es dann 68 und im Juni 78. Auch bei den Personalausweisen macht sich der Coronaeffekt bemerkbar: So sind im Januar 2020, also noch vor dem ersten Lockdown, 154 Personalausweise beantragt worden, während es im Januar 2021 nur 81 waren. Ein Jahr später, also im Januar 2022, waren es 177 Personalausweise. „Im Juni haben wir jetzt 205 Personalausweise ausgestellt“, erzählt Plach.

Thema sei da aber auch die geänderte Gültigkeit von Kinderreisepässen, die nur noch für ein Jahr gelten. „Die Gültigkeitsdauer wurde gesetzlich von sechs Jahren auf ein Jahr reduziert und somit ist bereits nach einem Jahr eine Verlängerung beziehungsweise eine Neubeantragung erforderlich“, erläutert Rudi Plach. Auch von der Bundesdruckerei sei in einer E-Mail darauf hingewiesen worden, dass es derzeit trotz eines Drei-Schichtbetriebs zu Verzögerungen kommen könne.

Auch in Hohenwart macht sich die erhöhte Nachfrage bemerkbar. „Zu uns kommen gerade schon deutlich mehr Leute als sonst“, erzählt Katharina Gabriel von der Gemeindeverwaltung. Normalerweise müsse man mit drei bis vier Wochen rechnen, wenn man einen neuen Reisepass beantrage, momentan seien die Wartezeiten deutlich länger. Selbst bei einem Personalausweis, der normalerweise etwa zwei Wochen dauere, seien es momentan etwa drei bis vier Wochen. „Auch bei den Kinderreisepässen merken wir das deutlich“, sagt Katharina Gabriel. Sie sagt aber auch, dass man natürlich einen Express-Reisepass beantragen kann, „der dauert nur drei bis vier Werktage, ist von den Gebühren her aber teurer“. Generell rät sie, sich auf der Webseite des Auswärtigen Amtes zu informieren, welchen Ausweis man für welches Land brauche, in der EU reiche oft der normale Personalausweis.

Bei der Stadt Schrobenhausen hat man bis jetzt schon so viele Reisepässe ausgestellt wie im gesamten vergangenen Jahr, wie Beate Stephan von der Pressestelle auf Nachfrage berichtet. Auch hier macht sich die geänderte Gültigkeit der Kinderreisepässe bemerkbar. Wobei man diese noch rechtzeitig bis zu den Sommerferien bekomme, im Gegensatz zu den Reisepässen, die von der Bundesdruckerei hergestellt werden. „Einen Expressreisepass kriegt man natürlich, der ist dann auch ganz normal gültig“, erläutert Stephan. Er koste mit 92 Euro aber etwa ein Drittel mehr als man für einen normalen Reisepass ausgeben muss.

SZ