Filmpreis für „Schwarzstrom“
Kurzfilm aus Schrobenhausen bei der Unica in Polen ausgezeichnet

23.09.2024 | Stand 23.09.2024, 15:00 Uhr |

Marcus Siebler freut sich mit Matthias Spehr (l.) und Jürgen Richarz (r.) über die Unica-Goldmedaille für „Schwarzstrom“ sowie über die Auszeichnungen als bester Film des Festivals. Fotos: Hans-Werner Kreidner

Im vergangenen Jahr hatte „Schwarzstrom“, eine Produktion der Dramfilm-Gruppe, in Schrobenhausen Premiere. Nun wurde der Kurzfilm bei der „84th Film Competition between Nations and Congress – UNICA 2024“ in Poznan (Posen), Polen, mit einer Goldmedaille bedacht. Außerdem wurde er mit den Preisen für den besten Film in der Hauptkategorie und für die beste schauspielerische Leistung für Annika Ziegltrum (kl. Foto) ausgezeichnet.

„Da bekommt der erste BDFA-Film auf der Unica eine Urkunde, dann der zweite Film und ich dachte, oh Gott, wieder eine Papierrunde“, beschreibt Marcus Siebler seine Gedanken bei der Preisverkündung auf der Unica, „und dann der dritte Film „Schwarzstrom“ – Gold Medal!“ Siebler lacht herzlich, die Freude ist noch immer groß: „Er ist voll rausgestochen“, sagt Siebler mit Stolz, „das ist etwas ganz Besonderes. Außergewöhnlich.“

76 Filme aus ganz Europa waren bei der Unica in Polen gemeldet, 3 Goldmedaillen wurden vergeben – eine davon ging nach Schrobenhausen: „Schwarzstrom“, die Produktion von Dramfilm aus dem vergangenen Jahr, wurde von allen Juroren hochgelobt (s. Kasten) und konnte das begehrte Edelmetall nach Hause bringen. Bei dem Team um Filmemacher Marcus Siebler war die Freude riesig, denn diese Auszeichnung ist in der Kurzfilm-Szene die Krone aller Preise.

Tatsächlich blieb es nicht nur bei der Goldmedaille: „Schwarzstrom“ wurde als bester Film der gesamten diesjährigen Unica ausgezeichnet.

Außergewöhnliche Leistung

Zudem durfte sich das Team nicht nur über diese beiden besonderen Ehrungen freuen, es kam noch eine dritte hinzu. Annika Ziegltrum, die neben Eva Wimmer und Thomas Brandlmeier Darstellerin in „Schwarzstrom“ ist und die Rolle der Frau Siegert eindringlich verkörpert, wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet: „Das ist ein Special Award“, ist Siebler stolz auf Ziegltrums Leistung – zumal sie bei Dramfilm einst ihre ersten Erfahrungen vor der Kamera gesammelt hat und heute in zahlreichen Kurzfilmen und Fernsehproduktionen Rollen übernimmt.

Nach Polen war der Filmemacher ohne Team gefahren, denn Weg und Zeitaufwand sind groß und schließlich ist Dramfilm eine Gruppe, die zwar aus sehr engagierten, aber eben doch ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. Eine Woche dauert die Unica; neben dem Filmprogramm gehört eine Generalversammlung dazu, Marcus Siebler ist Vizepräsident des europäischen Verbandes.

Über die Schrobenhausener Filmgruppe, deren Initiator Siebler ist und für die er von Beginn an nicht nur Drehbücher schreibt und Regie führt, sondern im überwiegenden Teil der Produktionen die Kamera selbst führt, sagt er: „Wir haben uns in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt“. Siebler ist sehr zufrieden mit der aktuellen Dramfilm-Zusammensetzung, „technisch sowieso, was die Darsteller betrifft und dramaturgisch ist „Schwarzstrom“ einfach astrein“. So könne die Schrobenhausener Gruppe mit ihren ehrenamtlich produzierten Kurzfilmen „auf manchen großen Festivals mit professionellen Produktionen mithalten“. Er verweist auf die 31. Rüsselsheimer Filmtage, eine renommierte Veranstaltung vor allem im Bereich Satire, zu der „Schwarzstrom“ eingeladen worden war. Eine Auszeichnung gab es dort nicht, aber „der Film wurde an dem Wochenende von mehr als 1000 Leuten gesehen.“

Zweiter großer Erfolg nach 2013

Nun ist „Schwarzstrom“ der zweite Film im Gesamtprogramm der Dramfilmer, der auf europäischer Ebene mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. 2013 gelang dies bei der Unica im österreichischen Fieberbrunn mit „Stillen“, der auf den Schrobenhausener Kurzfilmfestivals damals ebenfalls sehr gut ankam und vielen in Erinnerung geblieben sein könnte. Marcus Siebler jedenfalls lacht herzlich mit Bezug auf den Erfolg von „Schwarzstrom“ und wiederholt: „Wirklich etwas ganz Besonderes. Außergewöhnlich.“

SZ



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