Schrobenhausen
Kurz vor dem Ziel

Forderungen der Behörden verzögern Eröffnung des Behindertenheims in Port Dunford

22.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:16 Uhr

Sie leben bereits in einem Behindertenheim in Port Dunford und würden gerne bald in einen Neubau umziehen, mit neuer Küche und neuen Betten. Doch die südafrikanischen Behörden machen Initiator Bheki Thusi die Umsetzung immer wieder schwer. Nun müssen neue Auflagen erfüllt und die damit verbundenen Investitionen finanziert werden. Die Hohenwarterin Silvia Stark, die das Projekt seit Jahren unterstützt, bittet nun um weitere Spenden. Fotos: Silvia Stark

Eigentlich sollten die behinderten Kinder bereits im Herbst 2021 in das neue Heim in Port Dunford einziehen. Doch nicht zum ersten Mal verzögert sich dieser Termin nun wegen Vorgaben der südafrikanischen Behörden. Die stellen immer neue Forderungen an den Initiator und Bauherren Bheki Thusi. Das verhindert nicht nur den Einzug, sondern kostet jedes Mal aufs Neue viel Geld. Die persönlichen Ersparnisse des Rentners Thusi sind schon längst aufgebraucht.

Seit Jahren unterstützt die Hohenwarterin Silvia Stark den Südafrikaner Bheki Thusi bei der Umsetzung des Projektes, indem sie in unserer Region Spenden für den Bau des Behindertenheims sammelt. Ohne diese Hilfe wäre der Bau des Heims nicht so weit gekommen, wie er es jetzt ist. Doch es wird nicht ohne weitere Spenden gehen, wenn das Projekt endlich den Sprung ins Ziel schaffen soll.

Für rund 30 Kinder zwischen 3 und 18 Jahren wird im Heim Platz sein. Küche, Bäder und Zimmer sind soweit eingerichtet, dass die Kinder einziehen könnten. Für die Spenden, die in der Vergangenheit durch die Vermittlung von Silvia Stark eintrafen, bedankt sich Thusi stets sehr herzlich per E-Mail bei der Hohenwarterin und liefert ihr regelmäßig Übersichten, wofür das Geld ausgegeben wurde.

Warten auf dieLizensierung

Seit Herbst vergangenen Jahres wartet der Südafrikaner auf die Lizensierung des Behindertenheims in Port Dunford: „Herr Thusi wird von Woche zu Woche und von Monat zu Monat vertröstet“, weiß Silvia Stark. Sie berichtet: „Nach langer nervenaufreibender Wartezeit hat sich dann in den letzten Wochen endlich etwas getan.“ Eine Delegation des Gesundheitsministeriums kam vor wenigen Wochen zu Bheki Thusi ins Heim und kontrollierte die Einrichtung erneut.

„Leider hatten die Inspektoren wieder einiges zu bemängeln“, bedauert Stark die erneute Verzögerung sehr und zählt auf, was nun gefordert wird: „Herr Thusi muss zwei Ersatzwassertanks á 10000 Liter installieren, sechs Solarleuchten, einen Solarboiler und einiges mehr.“ Fenster müssen vergittert werden ebenso die Türen. „Diese hatte Bheki Thusi schon in weiser Voraussicht in den letzten Monaten vergittert“, sagt Stark und nennt das Problem, dass diese neuen Forderungen des Amtes hervorruft, beim Namen: „Diese erforderlichen Baumaßnahmen kosten natürlich wieder sehr viel Geld, das Herr Thusi nicht besitzt.“ Sämtliche vorhandenen Spendengelder wurden in den vergangenen Monaten aufgebraucht.

Deshalb wendet sich die engagierte Hohenwarterin an die Menschen hier: „Wir möchten die Leser der Schrobenhausener Zeitung noch einmal um Spenden bitten, die dann zur Fertigstellung des Gebäudes und zum Einkauf von Vorräten genutzt werden.“ Auch der bereits vorhandene Therapieraum muss noch ausgebaut werden. Ferner fehlt immer noch eine Industriewaschmaschine für die Säuberung der Wäsche, Bettwäsche und anderen Sachen von 30 Kindern. „Es werden sicherlich noch einige Tausend Euro benötigt“, schätzt Stark.

Für die Modalität gebe es nun „eine positive Nachricht für alle Personen, die gerne für das Behindertenheim spenden möchten“, freut sich Silvia Stark und erzählt: „Mein Mann und ich konnten den Lions Club Ingolstadt für unser Projekt gewinnen.“ Nach einigen Gesprächen war klar, dass sich der Club engagieren möchte. Zuerst erfolgte die Überprüfung der Gemeinnützigkeit der Organisation von Bheki Thusi bezüglich der Anerkennung durch das deutsche Finanzamt. „Der Bescheid war positiv und so gab der Lions Club grünes Licht zum einen für eine Spende und zum anderen für die Benutzung seines Hilfswerkkontos“, ist Stark sehr dankbar.

Spendenbescheinigungmöglich

Nun können alle zukünftigen Spender und Spenderinnen die Geldbeträge auf das entsprechende Konto überweisen und erhalten je nach Höhe eine Spendenbescheinigung, die vom Finanzamt anerkannt wird. So hofft die Hohenwarterin, dass dadurch die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung steigt. Außerdem ist sie glücklich über eine weitere Möglichkeit, das Heim für behinderte Kinder in Port Dunford in Bayern bekannt zu machen: „Wir sind eingeladen worden in der Distrikt-Versammlung der südbayerischen Lions Clubs in Erding unser Projekt zu präsentieren.“ Anhand einer Pinnwand mit Fotos und Berichten sowie mit Flyern dürfen sie und ihr Mann Adalbert Stark über das Projekt informieren.

„Wir hoffen, dass die vorgeschriebenen Baumaßnahmen sehr schnell durchgeführt werden und endlich die Kinder in den nächsten Wochen einziehen können“, gibt Silvia Stark einfach nicht auf. Dann richtet sie noch einen persönlichen Gruß des Südafrikaners aus: „Im Namen von Bheki Thusi möchten wir uns sehr herzlich schon im Voraus bei allen Spendern und Spenderinnen bedanken.“

Unter dem Stichwort „Ein Herz für Afrika“ kann man für das Afrika-Projekt, das die Hohenwarterin Silvia Stark seit vielen Jahren vorantreibt und das jetzt vom Lions-Hilfswerk Ingolstadt unterstützt wird (wir berichteten), spenden. Die Bankverbindung lautet IBAN DE04 7217 0024 0228 2200 00, BIC DEUTDEDB721.

Bei Spenden ab 300 Euro sollte die Postanschrift zusätzlich aufgeführt werden, so dass eine Spendenquittung zugesendet werden kann, teilt Silvia Stark mit. Bei kleineren Beträgen ist der Kontoauszug als Spendenbeleg ausreichend. Neu ist zudem die Website über das Projekt, die in diesen Tagen aktiviert wird. Silvia Stark sagt: „Auf jeden Fall können Interessierte auf darauf schon einige Informationen lesen“: www.pdcenter.co.za.

SZ