Josef Steinberger sträubt sich dagegen, das Feld der Fußball-Bayernliga Süd in leichtere und schwierige Gegner zu unterteilen. „In dieser Spielklasse gibt es keine einfachen Aufgaben“, so der Cheftrainer des FC Pipinsried klipp und klar.
Andererseits: Vor dem SV Erlbach, der am heutigen Samstagnachmittag bei den Gelb-Blauen zu Gast ist (Anstoß um 16 Uhr), müsse man schon eine Extraportion Respekt haben. Denn nicht nur, dass der Klub aus dem Landkreis Altötting als amtierender Bayernliga-Süd-Meister anreist. Er sorgt auch in der neuen Saison wieder für mächtig Furore,
„Sie stehen völlig zu Recht so weit oben“
So haben die Erlbacher in der laufenden Runde erst zwei Partien verloren, mit 25 Punkten aus 13 Partien rangieren sie aktuell auf dem fünften Tabellenplatz. Und was besonders beeindruckend ist: Das SVE-Team kassierte erst sieben Gegentreffer – die wenigsten im gesamten Siebzehnerfeld. „Die Erlbacher besitzen eine gewachsene Mannschaft mit einer guten Struktur, mit einer guten Mischung“, so Steinberger über den nächsten FCP-Gegner: „Sie beherrschen unglaubliche viele Facetten des Spiels, sind ausgesprochen variabel – und stehen deshalb völlig zu Recht so weit oben.“
Andererseits: Sollten die Pipinsrieder nun den amtierenden Meister besiegen, würden sie im Zwischenklassement an ihm vorbeiziehen. Denn auch die Gelb-Blauen stehen momentan weit oben – exakt an siebter Stelle, mit nur zwei Zählern Rückstand auf den SVE. Und das, obwohl es für sie zuletzt eine klare 0:3-Auswärtsniederlage beim TSV 1860 München II setzte. Wobei Steinberger gar nicht mal so unzufrieden mit dem war, was seine Mannschaft auf dem Gilchinger Sportgelände zeigte. „Wir machten dort ohne Wenn und Aber ein gutes Auswärtsspiel“, so der 51-Jährige: „Aber um zu punkten, hätten wir ein sehr gutes gebraucht. Die ,Löwen’ waren gegen uns bombastisch aufgestellt und besaßen eine Qualität, die in der Bayernliga eigentlich nichts verloren hat.“ Folgerichtig machte es für Steinberger keinen Sinn, sich lange mit der deutlichen Pleite zu beschäftigen. „Schnell abhaken und nach vorne schauen“, so sein Motto unter der Woche. Also volle Konzentration auf das Heimspiel gegen den SV Erlbach.
Bloß spätestens bei der Aufstellung für diese Schlagerpartie ist das Duell gegen die „Junglöwen“ doch wieder präsent – denn Kapitän Benedikt Lobenhofer hat in Gilching die Rote Karte wegen einer „Notbremse“ gesehen, ist deswegen für die beiden nächsten Bayernligapartien gesperrt. „Das tut uns immens weh“, gibt Steinberger ohne Umschweife zu. Wie er die Lücke füllen will? „Ganz ehrlich, ich weiß es noch nicht. Eins zu eins geht das sowieso nicht. Und wie es anders möglich ist, darüber muss ich mir weiterhin so meine Gedanken machen.“
Ansonsten sieht es in Sachen Personal bei den Pipinsriedern ganz gut aus. Bis auf die drei Langzeitverletzten (Kevin Gutia, Simon Rauscheder, Paul Iffarth) steht ihnen für den Samstagnachmittag wohl der komplette Kader zur Verfügung – also auch das aus Florian Gebert, Nenad Petkovic und Eren Emirgan bestehende Trio, das sich unter der Woche noch mit irgendwelchen Krankheiten herumschlagen musste.
Schon fünfmal ohne eigenes Tor
Dementsprechend zuversichtlich zeigt sich Steinberger. Wobei es aber schon noch etwas gibt, was ihn ein Stück weit nachdenklich stimmt – nämlich die Tatsache, dass die Seinen am vergangenen Wochenende schon das fünfte Mal in der laufenden Saison ohne Treffer geblieben sind. „Das bedeutet, dass wir im Schnitt in jedem dritten Spiel kein Tor erzielten. Nein, so etwas kann mir als Trainer nicht gefallen.“ Erst recht nicht, wenn der nächste Gegner eben ausgerechnet das Team ist, das die beste Defensivabteilung der gesamten Spielklasse besitzt.
Nun noch kurz weg vom Fußball an sich: Vor dem Heimspiel gegen den SV Erlbach veranstaltet der FCP gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion im Pipinsrieder Tennisheim (wir berichteten bereits). Die Registrierung ist kostenlos. Demzufolge hoffen die FCP-Verantwortlichen auf möglichst viele Personen, die dieses Angebot annehmen, um damit im besten Fall sogar Menschenleben zu retten.
SZ
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