„Das war klassischer Abstiegskampf“, sagt Peter Krzyzanowski. Und er möchte dabei nicht behaupten, dass seine Mannschaft diesen nicht angenommen hätte. Trotzdem steht am Ende eine 1:3 (1:1)-Niederlage des VfR Neuburg beim TSV Ziemetshausen – und damit auch ein Rückschlag in seinen Bemühungen, noch in diesem Kalenderjahr das Tabellenmittelfeld zu erreichen.
Er sei keiner, der die Schuld bei anderen sucht, sagt Krzyzanowski. Deshalb spricht der VfR-Vorsitzende und Interimstrainer auch zuerst davon, dass seine Mannschaft „nicht ihre Topleistung gebracht hat“. Trotzdem gehöre dann auch das zum Bericht über das Auswärtsspiel beim Aufsteiger: „Der Schiedsrichter hat in der entscheidenden Phase äußerst unglückliche Entscheidungen getroffen“, sagt Krzyzanowski. Konkret spricht er von der Phase um die 80. Minute herum. Da habe der VfR beim Stand von 1:1 auf der einen Seite „einen klaren Elfmeter nicht bekommen“, moniert der 47-Jährige, während es diesen im Gegenzug (fairerweise ebenso klar) gab. „Statt möglicherweise 2:1 für uns stand es zehn Minuten vor dem Ende also 2:1 für Ziemetshausen“, ärgert sich der Neuburger Coach.
Denn Tarik Music verwandelte diesen Elfmeter (81.), traf noch einmal vorher (24.) und einmal danach (83.), war mit seinem Hattrick logischerweise der Matchwinner aus TSV-Sicht. Wie eng auch hier alles beieinander lag, zeigt aber die Anfangsphase. Seine Mannschaft sei „super reingekommen“, bestätigt Krzyzanowski, und mit Marcel Mehls Kopfball (13.) „verdient in Führung gegangen“. Dann aber vergab Philippe Bauer die Riesenchance, als er alleine auf TSV-Torhüter Marius Würstle zulief. Statt 2:0 für die Gäste stand es zur Halbzeitpause nur 1:1.
„Es wäre dann trotzdem ein klassisches Unentschieden in einem hart umkämpften Abstiegskampfduell geworden“, erzählt Krzyzanowski weiter. Allerdings nur so lange, bis aus seiner Sicht Schiedsrichter Lukas Dimdik unverhältnismäßig oft beziehungsweise falsch eingriff. In einer immer hitziger werdenden Schlussphase sah der Neuburger Efekan Eroglu dann auch noch die Gelb-Rote Karte (88.). Der 19-Jährige war es auch, der bei der aus VfR-Sicht elfmeterwürdigen Szene vor der 80. Minute gefoult worden war.
Letztlich müsse man sich nun mit der Niederlage abfinden, die den VfR auf Platz 13 zurücklässt und seine Ambitionen, bald aus eigener Kraft den Sprung ins Mittelfeld zu schaffen, dämpft. Der Rückstand auf den FC Horgau auf dem ersten Nichtabstiegsplatz beträgt drei Punkte. Der TSV Dinkelscherben, der TSV Ziemetshausen (beide sieben Punkte Vorsprung) und der FC Stätzling (sechs) als weitere Konkurrenten sind am vergangenen Wochenende aber ein gutes Stück weiter davongezogen.
„Wir müssen uns jetzt schütteln und weitermachen“, sagt Krzyzanowski. Er stelle sich auf weitere Partien unter dem Motto „klassischer Abstiegskampf zu dieser Jahreszeit“ ein. Das bedeute: viel Kampf und Krampf, schwer zu bespielende Fußballplätze und „wenige Leckerbissen“, wie der Neuburger vermutet. Doch so lange aus seiner Sicht weniger umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und wieder mehr VfR-Tore hinzukommen, würden er und seine Mannschaft diese Herausforderungen ja nur allzu gerne annehmen.
DK
Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Robert Hößl, Jason Kifmann, Sebastian Melchior, Maximilian Christl, Efekan Eroglu, Johannes Mamo (46. Mamadou Diallo), Real Morina (46. David Kramek), Philippe Bauer, Nikolai Krzyzanowski
Tore: 0:1 Marcel Mehl (13.), 1:1 Tarik Music (24.), 2:1 Tarik Music (81., Foulelfmeter), 3:1 Tarik Music (83.)
Schiedsrichter: Lukas Dimdik mit seinen Assistenten Jakob Hanser und Sebastian Fleschhut
Gelb-Rot: Efekan Eroglu (VfR, 88.)
Zuschauer: 173
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