Neuburg
KJR bringt Kinder in die Zelle

Die Neuburger Polizei von innen kennenlernen: Der Ferienpass macht es 13 Teilnehmern möglich

10.08.2022 | Stand 22.09.2023, 7:00 Uhr

Von einem Polizeiauto über eine Zelle bis hin zum Maschinengewehr: 13 Kinder konnten im Rahmen des Ferienpasses jeden Winkel der Neuburger Polizeiinspektion besichtigten. Fotos: Gigler

Von Nicole Gigler

Neuburg – Einmal dorthin, wo eigentlich keiner hinkommt, höchstens die Bösen: in den sicheren Bereich der Neuburger Polizei. Das durften am Dienstag 13 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die am Programm des Kreisjugendrings teilnahmen. Eine Fahrt mit dem Polizeiauto, die Besichtigung einer Zelle und vieles mehr ließen die zwei Stunden wie im Flug vergehen.

Für die Kinder geht es ab in die Zelle

„Sind da unten noch Diebe drinnen?“, wollte eine Teilnehmerin wissen. „Wir hatten schon Diebe unten, aber gerade sind keine da“, versicherte der Jugendbeauftragte der Polizei, Kai Hekele. Doch trotz kleiner Bedenken war spürbar: Die Kinder waren an diesem Tag besonders gespannt auf die Zelle im Keller.

Dort angekommen taten sich viele Fragen auf: „Was bekommen die Verbrecher zu essen?“, oder „Wo kann man sich hier die Hände waschen?“ Hekele schloss sogar einmal die Tür aus schweren weißen Gitterstäben, da machten es sich die Kinder gleich auf dem Bett gemütlich. „Ich bleibe hier“, sagte sogar einer.

Da den ganzen Tag in einer Zelle zu sitzen aber auch irgendwann langweilig wird, durften sich die Kinder ein Polizeiauto von innen ansehen – und sogar ein paar Meter mitfahren. Samt Blaulicht und Sirene, versteht sich. Die Sirene war so laut, dass sich die beiden Jüngsten unter den Teilnehmern die Ohren zuhielten.

Hekele erklärte den Kindern die Bedeutung der Knöpfe neben dem Lenkrad. Mit einem könne man beispielsweise „Stopp Polizei“ auf der Anzeige aufleuchten lassen. „Ansonsten ist es ein ganz normales Auto“, sagte Hekele. Doch eine Teilnehmerin war mit der Aussage nicht zufrieden: „Nein, es hat doch eine Sirene“, widersprach sie.

Dann ging es an den mit Ausrüstung vollgepackten Kofferraum. Darin lag unter anderem ein Wegstreckenzähler, den die Kinder auch gleich mal ausprobierten. „Damit können wir eine Bremsspur messen und in etwa die Geschwindigkeit eines Autos berechnen“, erklärte Hekele. In einem grünen Koffer befanden sich zudem ein Zeichenblock und Stifte, „wenn wir einen Unfall mal skizzieren müssen.“ Das Highlight war jedoch die Schutzausrüstung.

Schutzausrüstung zwingt die Kinder in die Knie

Die Schutzweste und den Helm durften die Kinder sogar anprobieren. Viele von ihnen zwang das Gewicht der Kleidung jedoch in die Knie. „Wieso fallen die Polizisten da nicht um?“, fragte sich ein Bub.

In einem Büro machte Hekele mit den Teilnehmern einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit. Er erklärte, wie die Polizei früher Fingerabdrücke genommen hat. Und die Kinder durften selbst einmal an die Tinte: Dabei drückte jeder einen Finger nach Wahl in die Farbe und machte einen eigenen Abdruck.

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung wurde es aufregend: Hekele holte eine Maschinenpistole aus dem Waffenschrank. Er zeigte, wie man sich verhält, sollte man einmal eine Waffe finden. Wo man hinfassen kann, wo nicht. Nachdem die Kinder einmal die ganze Polizeidienststelle unsicher gemacht hatten, kam die Veranstaltung mit einer kleinen Überraschung zum Ende: Ein Malbuch, Stifte und ein Spitzer in Form eines Polizeihelms werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch lange an diesen Tag erinnern.

DK