Von Ralf Schmitt
Burgheim – Vor fast genau zehn Jahren trafen sich einige Musikanten unter der Leitung von Regina und Max Blei zu ihrem ersten Musikantenstammtisch im Burgheimer Gasthaus Brucklachner. In dieser Woche konnte jetzt die bereits 75. Veranstaltung gefeiert werden.
Der Musikantenstammtisch hat in all den Jahren eine große Fangemeinde auch weit über den Landkreis hinaus gefunden. Einen Stammtisch aus Nördlingen hatten die Bleis bei einem ihrer vorweihnachtlichen Auftritte in der Bäldleschwaige bei Tapfheim kennengelernt. „Seitdem kommen diese Fans zu jeder unserer Veranstaltungen nach Burgheim,“ berichtet Max Blei. Auch eine Delegation aus Rain und Monheim war unter den Gästen. „Schee, dass so vui Leit do san, dafür herzlichen Dank,“ waren dann auch die ersten Worte des darüber sichtbar glücklichen Organisators. Das Thema des Abends – Winter in seiner schönsten Form – entsprach nicht ganz dem von der Natur aktuell gebotenem Ambiente.
Mit seinem Akkordeon und in Begleitung von Otto Meisinger an der Gitarre schoss Sepp Braun dann auch leicht über dieses gesetzte Ziel hinaus. Die von ihm gewählten Titel „Brennend heißer Wüstensand“ und die „Caprifischer“ fanden aber dennoch die Begeisterung des Publikums, welches kräftig mitsang. Nicht nur dieser kurze Abstecher in den Sommer zeigte, dass der gebotene musikalische Bogen sehr weit gespannt war. Er reichte von „Pulverschnee, Sonnenschein und die Liebe,“ sowie die „Apres Ski Polka“, jetzt war man wieder am Thema, über die Ernst-Mosch-Polka „Gablonzer Perlen“ bis hin zu „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader. Mit diesem Antikriegslied, vorgetragen von Peter Popanda, war spätestens jetzt der oberste Grundsatz am Musikantenstammtisch „Jeder darf spielen, was er mag,“ deutlich unter Beweis gestellt. Helga Lallinger ist für die pausenfüllenden „Witze in Gedichtform“ zuständig. „Davon habe ich ungefähr 150 im Repertoire“, so die stolze Künstlerin. Sie gab diesmal Kalauer zu den Themen Schönheitswahn und Seitensprung zum Besten. Der Nachwuchs der Musikerdynastie Blei zeigte auch beeindruckend, was in ihren musikalischen Genen steckt. Regina und Max Blei beschlossen den Jubiläumsstammtisch mit „Steig ich den Berg hinauf“ und „Aus is und gor is“. Damit hatten sie die idealen Ohrwürmer zum Mitsingen gewählt, was auch dankbar angenommen wurde. Dass der Abend nicht nur ein Genuss für die Ohren der Gäste war, dafür sorgten die Brotzeitplatten von Wirt Stefan Lenz.
Der nächste Musikantenstammtisch, diesmal mit Conferencier Werner Groschwitz, findet am 14. Februar statt. Dann, wie sollte es auch anders sein, zum Thema „Fasching“.
DK
