Waidhofen
Ins beste Licht gerückt

Neues Feuerwehrhaus: Gemeinderat Waidhofen beschließt Dach mit viel Platz für Photovoltaik

10.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:25 Uhr

Der Sonne entgegen: Für das neue Feuerwehrhaus hat sich der Gemeinderat Waidhofen für ein Dach mit langer Südseite entschieden, um viel Platz für eine Photovoltaikanlage zu haben. Foto: IB Bestler

Von Christian Fischer

Waidhofen – Der Weg ist frei für Variante drei: Der Gemeinderat Waidhofen hat in seiner jüngsten Sitzung nach gründlicher Abwägung die Form und die Gestaltung des Dachs des neuen Feuerwehrhauses beschlossen. Das Gremium entschied sich für eine lange Südseite, um mehr Module einer Photovoltaikanlage als im ersten Entwurf unterbringen zu können.

In Zeiten der Energiewende ist die Photovoltaik auf Gebäudedächern ein zentrales Instrument, um mit der Kraft der Sonne umweltfreundlich Energie zu erzeugen. Deshalb waren die Freiwillige Feuerwehr und der Gemeinderat mit dem ursprünglichen Entwurf für das neue Feuerwehrhaus nicht mehr zufrieden. Denn diese Planung sah für Sonnenenergie nur eine relativ kleine Fläche mit Südausrichtung vor. Wolfgang Aumiller vom beauftragten Ingenieurbüro Bestler in Augsburg erklärte dem Gremium in der Sitzung die Kriterien des ersten Entwurfs und lieferte anschließend drei Varianten, die mehr Fläche für Photovoltaik vorsehen.

In der Entwurfszeichnung sei es ihm in erster Linie nicht um die Optimierung der Dachflächen, sondern um die Planung der Raumhöhen nach dem Bedarf der Feuerwehr gegangen. Der Höhenverlauf von der Fahrzeughalle bis zur Lagerfläche bei dem zusammengesetzten Baukörper habe sich aus Kriterien wie denm Raumbedarf der Fahrzeuge und Geräte oder dem Heizaufwand ergeben.

Die drei Varianten mit mehr Platz für Photovoltaik unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch beim Preis und der Leistungsfähigkeit der PV-Anlage. Die wesentlichen Kennzahlen erläuterte Markus Schmid vom Ingenieurbüro Glasmann. Schmid ist in diesem Fall gleich doppelt ein Fachmann. Denn er ist auch stellvertretender Kommandant der Waidhofener Wehr.

So weist die Variante 3 eine Nennleistung von gut 181 kW, der erste Entwurf von 188 kW auf. Variante 3 erzeugt demnach einen Jahresertrag von 186 Megawattstunden, der ursprüngliche Entwurf nur 181,5. Bei den Investitionskosten liegt die favorisierte Form mit 225000 Euro im Mittelfeld. Am teuersten wäre hier ein Pultdach mit geschätzten 234000 Euro Investitionskosten gekommen. Allerdings hätte man bei einem Pultdach theoretisch den höchsten Gewinn nach 21 Jahren erzielen können, nämlich fast 96000 Euro. Variante 3 kommt hier nur auf geschätzte 79000 Euro.

Im Gremium herrschte allerdings Einigkeit darüber, dass es sich bei diesen Werten um reine Schätzungen handelt, deren Aussagekraft man, gerade in Zeiten von Inflation und Energiekrise nicht überbewerten sollte. Gemeinderat Heiko Wenger (FW) brachte es auf den Punkt: „Unsere Entscheidung muss sich nach der optimalen Nutzung richten.“ Hierzu meldete sich Kommandant Robert Dormeier aus dem Publikum zu Wort. Er plädierte für die Variante 3.

Bürgermeister Josef Fuchs (CSU) hingegen favorisierte V2, also die Variante mit Pultdach. Denn sie wäre bei Vollbelegung mit Photovoltaik die effektivste Wahl. „Photovoltaik gehört aufs Dach, nicht auf Freiflächen“, lautete sein Credo. Am Schluss stimmte das Gemeindeoberhaupt deshalb auch gegen Variante 3.

SZ