Mitte September feierte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Hohenwart ihr Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen. Die Kriegervereine aus Freinhausen, Deimhausen und Weichenried waren mit ihren Fahnenabordnungen der Festeinladung gefolgt. Nach einer Gedenkfeier für die Toten und die verstorbenen Kameraden am Kriegerdenkmal im Hohenwarter Friedhof, marschierten die Vereine gemeinsam zum Gasthof Metzgerbräu. Für den passenden musikalischen Takt dieses Festzuges sorgten die Hohenwarter Muse-Buam.
Im Gasthof angekommen, konnten sich die Kameraden mit frischem Fass-Bier stärken, bevor es mit dem „Foto-Shooting“ und den Feierlichkeiten weiter ging. Bürgermeister Jürgen Haindl betonte in seiner Rede ausdrücklich, wie wichtig Kriegervereine auch in Friedenszeiten sind: „Als Mahnmal für den Frieden stehen sie mitten in der Gesellschaft, und halten die Werte von Kameradschaft und füreinander einzustehen aufrecht.“ Anschließend wurden einige Kameraden für Ihre 40-, 50-, und im Fall von Andreas Jocham, sogar 60-jährige Mitgliedschaft geehrt, bevor der gemütliche Teil des Abends mit dem Festessen eingeleitet wurde.
Einige Fakten zum Verein:
• Gegründet wurde der Krieger- und Soldatenverein Hohenwart im Jahr 1874 von Kameraden, die aus dem siegreichen Krieg 1870/71 zurückgekommen waren. Besonders nachdem 1871 in Hohenwart die Bürgerwehr aufgelöst wurde, war es ihnen wichtig, die im Krieg erlebte Kameradschaft fortzuführen.
• Der Verein stellte sich als Aufgabe, den gefallenen und verstorbenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen und bei kirchlichen und patriotischen Anlässen als Fahnenabordnung mitzuwirken.
• Von 1814 bis 1818 ruhte der Verein aufgrund des Ersten Weltkrieges, wurde dann aber nach dem Versailler Frieden von 1919 wieder ins Leben gerufen.
• Bei der Fünfzig-Jahrfeier am 1. Juni 1925 wurde eine neue Fahne geweiht.
• Aufgrund des Verbotes der Nationalsozialisten ruhte der Verein in den Jahren 1933 bis 1945 und wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder neu ins Leben gerufen.
• Weitere Feiern wurden im Anschluss durchgeführt, wie zum Beispiel die 80-Jahrfeier am 25. Juli 1954.
• Am 22. Oktober 1961 wurde der Verein in Krieger- und Soldatenkameradschaft umbenannt.
• Am 14. Juli 1974 wurde das 100-jährige Jubiläum gefeiert, gefolgt vom 110-jährigen Jubiläumswochenende am 28. und 29. Juli 1984.
• Die letzte Ehrerweisung bei Beerdigungen von Kameraden ist noch immer noch eine wichtige und ernst genommene Vereinsverpflichtung.
Nach wie vor nimmt der Soldatenverein an den wichtigsten gemeindlichen Festen wie zum Beispiel Fronleichnam, Volkstrauertag, Volksfestauszüge oder Vereinsjubiläen mit einer Fahnenabordnung teil.
SZ
Zu den Kommentaren