Neuburg
Neuburger Stadtmarketing-Chef: „Hoffen, Corona komplett hinter uns lassen zu können“

Geschäftsführer Michael Regnet über Veranstaltungen, Geschäfte und Leerstände

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:31 Uhr

Die Schmidstraße im Herzen Neuburgs ist so gut wie fertig saniert. Auch das soll der Innenstadt einen Schub geben. Foto: Tamm

Neuburg – Wer sich mit dem Thema Stadtmarketing befasst, hat keine einfachen Jahre hinter sich. Vor allem Corona hat viele Pläne zunichte gemacht. Michael Regnet ist der Geschäftsführer des Stadtmarketings Neuburg, das am Mittwochabend zu seiner Mitgliederversammlung geladen hatte. Wir haben mit ihm vorab über das auslaufende Jahr und die Aussichten gesprochen.

Herr Regnet, wie bewerten Sie denn aus Sicht des Stadtmarketings das nun bald endende Jahr 2022?

Michael Regnet: Im ersten Quartal hatten wir noch immer Corona-Sorgen. Doch seither kam der Ausgang aus der Corona-Zeit. Das hat sich mittlerweile komplett gelegt und wir haben in der Folge wieder die ersten Veranstaltungen ohne pandemiebedingte Auflagen machen können. Etwa das Südpark-Familienfest im Juli oder das Sommer-Donauschwimmen sowie die Einkaufsnacht. All diese Dinge gingen komplett ohne Corona-Maßnahmen vonstatten, was uns natürlich sehr gefreut hat.



Und wie bewerten Sie die aktuellen Herausforderungen?


Regnet: Ja, nun haben wir wieder andere Sorgen. Stichwort Energie und Kostensteigerungen. Das war unter anderem bei „Neuburg leuchtet“ ein großer Punkt. Und dementsprechend haben wir zu tun.

Aber insgesamt kommt aus Ihrer Sicht das Leben endlich wieder zurück in die Stadt?

Regnet: Klar, das auf jeden Fall und das freut uns auch.

Ein immer wieder angesprochenes Thema in vielen Städten sind natürlich die leidigen Leerstände. Davon ist bekanntlich auch eine Großstadt wie Ingolstadt nicht unberührt. Wie steht die Stadt Neuburg aus Ihrer Sicht in diesem Punkt da?

Regnet: Leerstände, die der Corona-Lage geschuldet sind, haben wir nicht viele. Das muss man ehrlich so ansprechen. Ich war gerade erst auf dem Internationalen Stadtmarketing-Kongress in München. Und wenn man sich dort umgehört hat... Meine Kolleginnen und Kollegen können da ganz anderes berichten. Wir in Neuburg sind wirklich noch mit einem blauen Auge davon gekommen – auch wenn man das vielleicht nicht glauben mag.

Was glauben Sie ist der Grund dafür?

Regnet: Wir haben in Neuburg den großen Vorteil, dass wir viele inhabergeführte Geschäfte haben. Also wenige Filialisten. Stellen Sie sich einmal vor, ein großes Geschäft wie etwa Galeria Karstadt Kaufhof zieht weg. Diesen riesigen Leerstand muss man in der jetzigen Zeit erst mal wieder füllen.

Wie geht es im kommenden Jahr weiter? Wie optimistisch blicken Sie voraus?

Regnet: Ich hoffe, dass alles wieder so läuft, wie vor Corona. Und dass wir Corona mit Blick auf Veranstaltungen komplett hinter uns lassen können. Davon gehe ich derzeit zumindest aus. Und dann können natürlich auch wieder sämtliche Veranstaltungen stattfinden − angefangen bei den Mobilitätstagen. Es wird bekanntlich auch wieder ein Schlossfest geben. Und dann kommt schon wieder das Sommer-Donauschwimmen. In meiner Vorstellung geht das das ganze Jahr so weiter – wie vor Corona. Wir sind da wirklich optimistisch.

Lassen Sie uns noch kurz über die finanziellen Möglichkeiten des Stadtmarketings sprechen. Wie sieht’s aus?

Regnet: Wir bekommen – Gott sei Dank – von der Stadt weiterhin Zuschüsse. Diese belaufen sich auf 140000 Euro. Den Rest bestreiten wir über Werbeeinnahmen durch Werbeflächen und Mitgliederbeiträge.

DK

Das Gespräch führte Christian Tamm.