Unsichere Zukunft
Verein hat Bedenken: Hochzeitsfest in Ehekirchen steht auf der Kippe

Heimatverein übernimmt in Zukunft nicht die Verantwortung für die Feier und einen möglichen Umzug

21.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:59 Uhr

Das Hochzeitsfest ist weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Auf dem Kreisverkehr weist sogar eine Skulptur mit einer Hinweistafel auf diese Besonderheit hin – das Hochzeitsfestpaar symbolisiert Hopfen und Gerste als Zutaten des Ehekirchener Festbieres, dessen Rezept aus den Überlieferungen der Brauerfamilie Zett stammt. Foto: Budke

Von Heidrun Budke

Ehekirchen – Wie geht es mit dem Ehekirchener Hochzeitsfest weiter? Bei der Jahresversammlung des Ehekirchener Heimatvereins stellte der Vorsitzende Roman Huber genau diese Frage.



Huber fügte hinzu: „Soll sich der Heimatverein einsetzen, dass wieder eines stattfindet?“ Sicher sei in jedem Fall, dass der Verein zukünftig nicht die Verantwortung für das Fest und einen möglichen Umzug – sofern ein solcher überhaupt wieder stattfinden werde – übernimmt.

Tatsächlich hatte es nach dem letzten Hochzeitsfest Unzufriedenheit im Verein gegeben, denn es war insgesamt ein Defizit zustande gekommen, dass letztlich niemand der Beteiligten übernehmen wollte. So musste der Heimatverein mit den eigenen Rücklagen in die Bresche springen (wir berichteten).

„Können Vereine zusammenbringen“

„Wir können die Vereine zusammenbringen“, schlug Huber vor, denn ihm geht es so wie wahrscheinlich vielen Vereinsmitgliedern und Gemeinde-Einwohnern: „Das Hochzeitsfest gehört zu Ehekirchen – ein Ehekirchen ohne Hochzeitsfest mag man sich nicht denken.“ Tatsächlich gab es viele Rückmeldungen aus der Versammlung, die das unterstrichen. Maria Lang etwa meinte: „Ohne das Hochzeitsfest würde niemand in Bayern Ehekirchen kennen.“

Georg Zett regte an: „Ich glaube, das Hochzeitsfest ist ein Gemeindefest – ich meine, der Anstoß muss über die Gemeinde kommen.“ Bürgermeister Günter Gamisch stimmte dem nicht ganz zu: „Ich kann mir vorstellen, dass die Gemeinde mitmacht, aber das muss aus den Vereinen kommen.“ Schließlich habe sich die Gemeinde vor allem beim Gmoadog immer federführend eingebracht und auch am Festsonntag und beim Umzug unterstützt. Ob es ein Festzelt geben müsse oder eine Party am Freitag, das sei nicht Sache der Gemeinde.

Auch Umzug unsicher

Zett fragte, ob es überhaupt einen Umzug geben müsse: „Könnte man nicht ein Marktfest machen und die Leute sollen in historischer Kleidung kommen – das wäre unsere Vorgabe als Heimatverein und unser Alleinstellungsmerkmal.“ Huber meinte, es gäbe verschiedene Möglichkeiten, aber er sah es als wichtig an, dass „die Gemeinde das lanciert – wir müssen schauen, dass es nicht ganz verschwindet.“

Schnell war klar, dass die Vereine über das Gemeindeblatt angesprochen werden könnten, um zu schauen, wie das Interesse grundsätzlich ist. Diskutiert wurde aber, wieviel im Vorfeld vorgegeben werden solle. Eva Zett brachte dann den Vorschlag, der in der Versammlung allgemein Zustimmung fand: „Der Input muss sein: Wir möchten, dass es stattfindet, aber es könnte anders sein, als es bisher war. Dann können die Vorschläge der Vereine gesammelt werden.“ So wollen sich Huber, Gamisch, Georg Zett und Fini Müller, die sowohl im Verein Mitglied als auch bei der Gemeinde beschäftigt ist, zusammensetzen und einen Text für das Gemeindeblatt mit einem entsprechenden Tenor entwerfen.

DK