Hitze-Hilferuf: Die Straßenbäume brauchen wegen der anhaltenden Hitze viel Wasser. Die Stadt Neuburg bittet nun die Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung beim Gießen.
Die Hitze hat auch am Mittwoch Neuburg und das Umland fest im Griff gehabt. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad gab es an den Schulen sogar nach der vierten Stunde hitzefrei. Und es bleibt wohl noch länger so heiß und trocken. Die Stadt Neuburg greift deswegen nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, um die Pflanzen im öffentliche Bereich zu schützen: Per Pressemitteilung hat sie einen Hilferuf an die Bürgerinnen und Bürger gesendet. Sie bittet darum, die Stadtgärtnerei beim Gießen der Stadtbäume zu unterstützen. Denn diesen drohe eine dauerhafte Schädigung oder sogar das komplette Absterben. „Bereits mit 60 bis 100 Litern einmal pro Woche ist den Stadtbäumen nachhaltig geholfen“, erklärt Pressesprecher Bernhard Mahler.
33.000 Liter Wasser pro Tag
Die Stadtgärtnerei ist derzeit jeden Tag unterwegs, um die Bäume an den Straßen und Plätzen in der Innenstadt zu gießen. Laut Alfred Hornung (CSU), dem Forstreferent des Stadtrats, werden dabei 33.000 Liter Wasser pro Tag verbraucht. Wie die Stadt erklärt, ist es „aus reinen Kapazitätsgründen“ nicht möglich, auch die Straßenbäume im restlichen Stadtgebiet zu versorgen. Deswegen wendet sich die Stadt an die Bewohnerinnen und Bewohner.
Wenn man einmal in der Woche rund 60 bis 100 Liter im Wurzelbereich einbringt, sei das vollkommen ausreichend. Bei zu hartem Boden solle man sich Zeit beim Gießen lassen, rät die Stadtgärtnerei. So laufe das Wasser nicht ungenutzt ab, sondern könne versickern. Als besten Zeitpunkt fürs Gießen nennt die Stadtgärtnerei frühmorgens oder nach Sonnenuntergang. Verwendet werden kann Leitungswasser, das in Neuburg pro Liter 0,18 Cent kostet, Wasser aus Regenrückhaltefässern und aus dem Planschbecken – allerdings kein gechlortes Wasser aus dem Pool.
„Es war viel zu lange zu trocken“
Der Stadtsprecher verweist auf die Bäume als stadtbildprägendes Element und auf ihre Nützlichkeit. „Die Blätter spenden Schatten und gleichzeitig verdunsten über sie mehrere hundert Liter Wasser pro Tag. So sorgen die Bäume für kühle Bereiche und sind Sonnensegel sowie Klimaanlage in einem. Bei einem Kronendurchmesser von 15 Metern können beachtliche 160 Quadratmeter beschattet werden.“ Darüber hinaus nehmen sie als natürlicher Luftfilter Fein- und Großstaub auf und filtern teilweise Stickoxide. Stadtbäume sind zudem Lebensraum für Insekten, Vögel sowie Eichhörnchen und ermöglichen letztlich auch das Erleben der Jahreszeiten in der Stadt.
„Es war viel zu lange zu trocken“, erklärte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) in der Stadtratssitzung am Dienstagabend. Daher habe man sich zu dem Appell an die Bürger entschlossen.
