Jazz trifft auf Orient
Harrycane Orchestra gestaltet am Samstag Teil drei der Konzertreihe im Herzog-Filmtheater

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:37 Uhr

Das Harrycane Orchestra spielt am Samstag bei Jazz im Filmtheater. Foto: Harrycane Orchestra

Zuerst die Wucht und die speziellen Grooves der Downtown Bigband, dann die leicht nerdige, aber geniale Experimentierfreude von Hattori Hanzi: Die Konzertreihe Jazz im Filmtheater, die Jörg Weber unter dem Dach des Verkehrsvereins auf die Beine gestellt hat, war in diesem Jahr schon ziemlich abwechslungsreich – und bekommt mit dem Harrycane Orchestra einen weiteren Farbtupfer. An diesem Samstag, 25. März, spielen die Augsburger ab 20 Uhr im Herzog-Filmtheater.

Als Arabic Jazz wird das, was die Band macht, häufig bezeichnet. Und es passt vielleicht auch am besten, denn das hoch gesteckte Ziel von Schlagzeuger Harry Alt war es bei der Bandgründung 2015 ja, orientalische Musik und Jazz durch eigene Kompositionen zu vereinen. Klassischer Jazz mit den dazugehörigen Grooves also, verbunden mit einer gewissen orientalischen Schwere, die gleichzeitig schöne Melodien und eine spannende Rhythmik mitbringt. Da schwingt dann viel Melancholie neben großer Lebensfreude. Das klingt oftmals fast volksliedhaft, im nächsten Moment eher weltmusikalisch. Doch wie gut diese Mischung funktioniert, davon können sich die Musikfans am Samstagabend im alten Kino überzeugen. Ein paar davon wissen es sicher auch noch von 2020, als das Harrycane Orchestra kurz vor dem Corona-Stopp schon einmal vor fast vollem Haus im Herzog-Filmtheater auf der Bühne stand.

Auch als eine Art Verbindung der Kulturen könnte man das, was da stattfindet, bezeichnen, die im Kleinen mit den Protagonisten begonnen hatte: Harry Alt, studierter Schlagzeuger mit einem Faible für orientalische Musik und Gesänge, und Tarkan Yesil, der sich beim gemeinsamen Jammen nicht nur an der Riq (arabische Trommel) austobte, sondern auch als perfekter Sänger für die Titel entpuppte, die Alt bereits ohne Gedanken an ein konkretes Projekt geschrieben hatte. Joe T. Aykut (Cümbüs), Giuseppe Puzzo (Bass), David Kremer (Klavier) und Kay Fischer (Saxophon, Klarinette, Flöte) komplettierten nach und nach die Formation, die nicht nur musikalisch gut harmoniert. Zwei Alben sind auf diese Weise entstanden. Doch live transportiert sich das orientalische Jazzgefühl vielleicht noch ein bisschen besser.

Tickets gibt es für 20 Euro (ermäßigt 10 Euro) unter www.tickets.verkehrsverein.org und an der Abendkasse.

SZ