Neuburgs ehemaliger Oberbürgermeister Hans Günter Huniar feiert am Sonntag seinen 75. Geburtstag. Er stand von 1984 bis 2002 an der Spitze der Stadt.
Der damalige FW-Politiker, der 2002 von Bernhard Gmehling (CSU) abgelöst wurde, hat vor allem die Sanierung der Oberen Altstadt vorangetrieben und außerdem den Grundstein für einen bis heute lebendigen Kulturaustausch gelegt, indem er die kommunalen Städtepartnerschaften mit Sète in Südfrankreich sowie dem tschechischen Jeseník etablierte.
Hochwasserschutz als Großprojekt
In seiner Zeit wurden auch die Neuburger Bäder, das Parkbad und das Brandlbad, modernisiert und saniert. Zwei Schwerpunkte seiner Arbeit waren der Ausbau des Hochwasserschutzes und die Sicherung der Trinkwasserversorgung, wie er sagt. Dazu wurden in Sehensand tiefe Brunnen gegraben. „Das ist heute die Hauptversorgung“, sagt Huniar gegenüber unserer Zeitung. Beim Hochwasserschutz sei Neuburg so schnell gewesen, dass viele Fördergelder aus München flossen. Die mobilen Schutzwände, die noch immer zum Einsatz kommen, gehen auf Huniars Einsatz zurück.
Wichtige Projekte waren auch die Neugestaltung des Fürstgartens und die Umgestaltung des sogenannten Königshofs. Huniar nahm auch die Sanierung der Färber-, Schmid- und Rosenstraße in der Unteren Altstadt in Angriff, die bekanntlich in den vergangenen Jahren erneut umgestaltet wurden. In den 90er-Jahren setzte er sich dafür ein, dass der Neuburger Stadtbus neu aufgebaut wurde. „Es war eine spannende Zeit“, fasst der Ex-OB seine Jahre an der Stadtspitze zusammen.
Gratulation vom Innenminister
Zum Geburtstag darf der ehemalige OB viele Gratulationen erwarten. Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann hat das bereits getan. Er dankte Huniar für seinen insgesamt 36 Jahre langen kommunalpolitischen Einsatz auf der Gemeinde- und Kreisebene. Herrmann betonte in seinem Gratulationsschreiben: „Ihre 18-jährige Amtszeit als Oberbürgermeister ist eng mit einer Reihe bemerkenswerter Projekte verbunden, die prägenden Einfluss auf die Stadtentwicklung hatten.“
So habe Huniar sich laut Herrmann für die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt mit zeitgemäßen Infrastrukturen engagiert. Von 1990 bis 2020 war Huniar zudem Mitglied des Kreistags Neuburg-Schrobenhausen und hat dort „mit hoher Sachkunde wertvolle kommunalpolitische Arbeit für die gesamte Region geleistet“, so Herrmann.
„Das Loslassen fällt mir nicht schwer“, sagte Huniar einst bei seinem Ausscheiden aus dem Kreistag gegenüber unserer Zeitung. „Eigentlich sollte man schon ab 60 langsam ans Aufhören denken“, meinte er damals und sprach sich für eine Befristung der politischen Amtszeiten aus.
Ehrenbürger und Privatmann
Im Jahr 2017 wurde Huniar schließlich die Ehrenbürgerwürde der Stadt Neuburg verliehen. „Eine Auszeichnung, auf die Sie sehr stolz sein können“, so Minister Herrmann. Darüber hinaus erhielt Huniar für sein Wirken das Bundesverdienstkreuz am Bande. Aus dem zuletzt auch mal hitzigerem politischen Geschehen der Stadt Neuburg hält sich der frühere Oberbürgermeister weitgehend heraus. Er hat sich ins Privatleben zurückgezogen. Auf Spaziergängen bei seinem Wohnort Laisacker kann man ihn aber zusammen mit seiner Frau Christel öfter treffen.
Dort ist er auch oft mit dem Radl unterwegs – in seiner Zeit als Oberbürgermeister ist er fast immer mit dem Fahrrad ins Rathaus, zu den Sitzungen oder den Bürgerversammlungen gefahren. Eine Leidenschaft des Ex-Rathauschefs. Genau wie der heimische Garten.
DK
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