Neuburg
Große Lust auf Windkraft in Neuburg

Oberbürgermeister bekräftigt im Werkausschuss seinen Vorstoß

24.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:55 Uhr

In luftiger Höhe: Arbeiter seilen sich an einem Windrad ab. Foto: DK-Archiv

Von Thorsten Stark

Neuburg – Drei Windräder auf dem höchsten Punkt des Landkreises, die 15 bis 20 Prozent des gesamten Strombedarfs der Stadt Neuburg decken: Wenn es nach dem Wunsch von Oberbürgermeister Bernhard Gmehlings (CSU) geht, dann könnte dieser Wunsch bald Realität werden.

Bei einem Empfang der Technischen Hochschule Ingolstadt hatte der OB am Freitag erstmals von dem erneuten Vorstoß für dieses Projekt erzählt. Im Werkausschuss des Stadtrats konkretisierte er am Dienstagabend diese Pläne. Auf dem Heimberg, der sich im Eigentum des Studienseminars befindet, könnten auf 530 Meter Höhe Windräder mit einer Leistung von 15 bis 20 Megawatt entstehen, die 30000 Megawattstunden leisten könnten. Vor rund zehn Jahren war dort zuletzt die Anfrage für ein solches Projekt geprüft, aber vor allem wegen der Einwände von Bundeswehr und ziviler Luftfahrt zurückgewiesen worden. „Wir haben jetzt aber eine andere Situation“, sagte der OB. Deswegen wolle er jetzt erneut prüfen lassen, ob sich die Pläne eines Investors dort nicht doch realisieren lassen.

Laut Stadtwerke-Produktentwickler Lothar Behringer brauche das städtische Stromnetz jetzt schon in der Spitze 270000 Megawattstunden – angesichts des jüngst bekundeten Interesses aus der Industrie könnte sich dieser Wert locker verdoppeln. Gmehling hatte zuvor von Gesprächen mit Industrieunternehmen berichtet, die großen Bedarf an Strom hätten. „Das reißt nicht ab, weil die alle Öl und Gas substituieren wollen“, sagte Gmehling. Und wenn man sich frage, wo man schnell diese zusätzlichen Mengen an Strom herbekomme, dann liege die Antwort in großflächigen Photovoltaikanlagen und bei der Windkraft.

„Ich könnte es mir schon vorstellen“, sagte Behringer. Auch Ernst Reng, der stellvertretende Werkleiter, erklärte, dass der Anschluss einer solchen Anlage an dem vorgesehenen Standort ans Netz durchaus möglich wäre. Der Anschlusspunkt wäre dann in Grünau.

Aus dem Gremium gab es viel Zustimmung. Grünen-Fraktionschef Gerhard Schoder sagte, er freue sich und sei auch zuversichtlich, dass die Genehmigung leichter vonstatten gehen werde als früher. Er regte nur an, gleich sechs oder sieben Windräder zu bauen. „Wir müssen ausschöpfen, was möglich ist.“ Prüfen könne man das natürlich, sagte Behringer.

DK