Der heilige Alto
Glaubensbote, Missionar und Klostergründer

Sein Gedenktag ist der 9. Februar

09.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:33 Uhr

Eine Schnitzfigur zeigt den heiligen Alto in der Quellkapelle oberhalb der Altoquelle bei Altomünster. Foto: Hammer

Nach der ursprünglichen und weit verbreiteten Legende soll der heilige Alto ein schottisch-irischer Wandermönch gewesen sein. Auf dieser Basis verfasste der Benediktinermönch Otloh aus dem Kloster St. Emmeram in Regensburg im Auftrag der Äbtissin des Benediktinerinnen-Klosters von Altomünster 1056 eine Lebensgeschichte Altos. Nach neueren Erkenntnissen entstammt Alto jedoch dem damaligen bayerischen Hochadel. Danach war Alto ein Bajuware aus der Sippe der Huosi, einem Adelsgeschlecht das im westoberbayerischen Raum angesiedelt war. Unabhängig davon hat sich Alto nach der Altobiografie des Benediktinermönchs Otloh um das Jahr 740 als Einsiedler im Gebiet zwischen Paar und Ilm niedergelassen. Er rodete eine große Waldfläche, gründete 749 ein kleines Kloster und gab diesem der Überlieferung zufolge den Namen Altomünster, „Monasterium Altonis“. 752 bekam Alto diesen Wald vom Frankenkönig Pippin III. dem Jüngeren (dem Vater Karls des Großen, 714-768, seit 751 König der Franken) geschenkt. Der nahe Wald wird bis heute „Altowald“ genannt. Alto wurde der erste Abt dieses Klosters. Alto führte ein vorbildliches heiligmäßiges Leben. Sicher ist jedenfalls, dass ein Mann namens Alto im Jahr 760 eine Schenkungsurkunde an das Hochstift Freising signierte.

„Der hoch Gewachsene“



Der Name Alto bedeutet aus dem Lateinischen übertragen „Der hoch Gewachsene“. Schon bei der Rodung des künftigen Klostergrundstücks kam es zu einer wundersamen Begebung. Alto markierte die Bäume, die gefällt werden mussten mit einem Messer. Beim sogenannten Rodungswunder wird geschildert, dass kurz darauf die markierten Bäume von selbst zu Boden gefallen seien. Beim Klosterbau kam es auch zu einem Wassermangel. Alto stieß mit seinem Stab in die Erde und es entsprang eine Quelle, die bald als Heilquelle besucht wurde. Diese echte Altoquelle liegt hinter dem Altoaltar in der Klosterkirche und ist in einem Brunnen im Innenhof des Klosters gefasst. Das Wasser kann in der im Eingangsbereich der Kirche angelegten Lourdesgrotte abgefüllt und mitgenommen werden. Nördlich von Altomünster entspringt im Altowald eine Quelle. Über ihr wurde eine kleine dreieckige Kapelle errichtet, in der eine Figur des heiligen Alto steht. Bei der Quelle im Altowald handelt es sich entgegen der landläufigen Bezeichnung also nicht um die echte Altoquelle.

Bei der sogenannten Alto-Vision wird daran erinnert, dass dem Heiligen während der heiligen Messe bei der Wandlung, als er den Kelch hochhielt, das Jesuskind mit ausgebreiteten Armen über dem Kelch erschienen ist.

Das Kloster wurde mehrmals zerstört und immer wieder aufgebaut. 1497 wurde es dem Birgittenorden als Nonnenkloster übertragen. Nach der Auflösung im Zuge der Säkularisation 1803 wurde es 1842 wieder eröffnet und erst 2017 endgültig geschlossen. Das ehemalige Kloster Altomünster hat also eine sehr abwechslungsreiche Geschichte aufzuweisen. Die Klosterkirche wurde zuletzt 1763 bis 1773 von dem berühmten Baumeister Johann Michael Fischer erbaut und ist seit der Schließung des Klosters 2017 Pfarrkirche St. Alto und St. Brigitta von Altomünster.

Gegen Kopfleiden und Krankheiten aller Art



Der heilige Alto ist erst in hohem Alter Priester geworden. Er ist um 760 gestorben. Die Gebeine des Klostergründers Alto ruhen unter dem rechten Seitenaltar der ehemaligen Klosterkirche von Altomünster. Altos Hirnschale wird in einem Reliquienschrein dieses Altars verwahrt. Am Gedenktag Altos, dem 9. Februar, wird den Gläubigen diese Reliquie als Segensbringer als „Einzelsegen“ aufgelegt. Die besondere Verehrung erfährt der heilige Alto meist nur regional. Er wird angerufen gegen Kopfleiden und Krankheiten aller Art.

Dargestellt wird der heilige Alto meist im Gewand eines Abts oder Bischofs mit Stab. Entsprechend der legendenhaften Überlieferung sind seine Attribute ein Kelch, in dem das Jesuskind sitzt und ein Messer.

SZ