Volksfestmitorganisator Josef Plöckl freut sich mächtig: „Das ist ja der Wahnsinn, dass so viele Familien mit ihren Kindern da sind“, sagt er und blickt über die Stief’sche Wiese. Anmeldechef Jakob Dick aus Weichenried ist nicht so euphorisch: „Es geht so“, bilanzierte er die Anzahl der ankommenden betagten Fahrzeuge aus alten und uralten Zeiten. Dennoch: Es sind genug Oldtimer gewissermaßen hautnah zu bestaunen. Sie kommen aus allen Richtungen angetuckert und angeschnurrt. Mal mit kräftigem Gestampfe, mal mit ganz leisen Motoren.
Noch bevor sich die zahlreichen Besucher bei bestem Wetter zum Rundgang bei den sauber aufgereihten Gefährten der Landstraße aufmachen, zelebriert Stadtpfarrer Georg Leonhard Bühler einen Gottesdienst im Festzelt, umrahmt von einer Bläsergruppe und vereinzelten Fahnengruppen von Schrobenhausener Vereinen. „Oldtimer sind was ganz besonderes“, lobt der Stadtpfarrer bei seiner Predigt, die der heiligen Afra, Schutzpatronin von Stadt und Bistum Augsburg, gewidmet ist. Nach dem Gottesdienst dreht der Geistliche auf dem von Jakob Dick gesteuerten Lanz-Bulldog die Runde, um Gottes Segen zu erteilen.
Und weil tatsächlich, wie vom Stadtpfarrer beschrieben, ganz besondere Exemplare in der Sonne glänzen, zücken die Besucher ihre Fotoapparate und Handys. Ob Motorräder oder Amischlitten, ob Zugmaschinen oder Kabinenroller – alle sind sie gekommen. Darunter ein richtiges Schmuckstück, ein Rennauto Marke Melkus RS 1000. Stolzer Besitzer ist Thoralf Weiß aus Schrobenhausen, ein früherer Rostocker. Weiß informiert geduldig und erzählt, dass der Rennwagen in der früheren DDR gebaut wurde und nur ganze 101 Fahrzeuge hergestellt wurden. „Er wurde nur für den Rennsport an Personen mit einer Lizenz abgegeben“, weiß Weiß über den Flitzer, der immerhin 87 PS unter der Haube hat. Auch Limousinen und ganz normale Personenautos stoßen auf Interesse. Zu sehen sind zum Beispiel eine Corvette, auch ein MG und sogar ein Chevrolet, der heute noch für Hochzeitsfahrten gerne gebucht wird.
Trecker oder Bulldogs, von Lanz über Fendt, Hanomag und Schlüter bis zu Eicher, bilden die Hauptgruppe der Ausstellung. Mit dabei ist Helmut Kleber von den Oldtimerfreunden aus Königsmoos, der seinen blitzblank geputzten Frontlader von Steyr zur Schau stellt. Bei den zahlreichen Motorrädern ragt eine russische Ural mit Beiwagen aus dem Jahr 1983 heraus. Robert Jäger aus Niederdorf ist gleich mit seiner ganzen Familie nach Schrobenhausen gekommen, natürlich vorschriftsmäßig bekleidet und mit Helm ausgerüstet.
SZ
