Der Name Franz Kafka beherrschte über das ganze Jahr 2024 hinweg nicht nur die deutschen Feuilletons – vor 100 Jahren war der rätselhafte Prager Schriftsteller in einer Klinik nahe Wien gestorben. In zahlreichen Lesungen und Veröffentlichungen und in mehreren Fernseh-Dokumentationen wurde dieses Jahr an Kafka erinnert. Nun widmet sich ihm auch die Schrobenhausener vhs.
Neben den drei Romanen, die der Autor hinterlassen hat, neben den berühmten Erzählungen – ob „Das Urteil“ oder „In der Strafkolonie“ – findet auch das Leben Kafkas immer größtes Interesse. Fragen werden gestellt: Wie kann einer jahrelang sich in der Beziehung zu einer Frau nur aufs Briefschreiben beschränken, um ihr nach Feststellung einer tödlichen Krankheit die versprochene Ehe endgültig abzusagen? Nun lädt spät im Herbst, im Bücher-Herbst sozusagen, die Volkshochschule Schrobenhausen in Kooperation mit der Buchhandlung an der Stadtmauer unter dem etwas ironischen Titel „Wer hat Angst vor Kafka?“ zu einem Kafka-Gesprächsabend.
Der Journalist Franz Josef Mayer gibt eine Einführung, die nicht von der germanistischen Wissenschaft herkommt, sondern sich aus journalistischer Perspektive mehr am Feuilleton orientiert. Heike Kielsmeier aus dem Leitungsteam der Stadtbibliothek liest einige ausgewählte Texte. Die Teilnehmer des Abends können zuhören. Interessanter wird der Abend laut vhs jedoch, wenn persönliche Leseerfahrungen zur Sprache kommen, über die man sich austauschen kann, wenn sich Ansichten zeigen. Der Kafka-Abend der vhs beginnt am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr in der Buchhandlung an der Stadtmauer. Die Anmeldung erfolgt über die vhs. Es wird eine Gebühr von fünf Euro erhoben.
SZ
Artikel kommentieren