Schrobenhausen
Geschlossen für das Donaumoos

Stadtrat beschließt einstimmig den Beitritt zum Zweckverband

28.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:12 Uhr

Der Donaumoos-Pegel macht deutlich, wie viel Höhe die Moorfläche verloren hat. Foto: Archiv

Schrobenhausen – Die Stadt Schrobenhausen wird Mitglied im Donaumoos-Zweckverband. Nach einem Vortrag von Geschäftsführer Michael Hafner blieben beim Stadtrat kaum Fragen offen und es gab keinerlei Diskussion über das Ob: Einstimmig beschloss das Gremium den Beitritt. Bürgermeister Harald Reisner (FW) bezeichnete den Beitritt Schrobenhausens als „Zeichen der Solidarität“ und die Ziele des Donaumoos-Zweckverbands als „wichtiges Projekt“.

Hafner erklärte, dass der Donaumoos-Zweckverband deutlich mehr als ein reiner Naturschutzverband sei. Aufgabe sei es, dazu beizutragen, das Donaumoos als ländlichen Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraum für seine Bewohner zu erhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu verbessern sowie die Lebensräume von Flora und Fauna zu schützen und zu entwickeln. Neben dem Moor- und dem damit verbundenen Klimaschutz ist dabei auch der Hochwasserschutz ein wichtiges Thema. Der Fokus im Donaumoos liege auf Grünland, unter anderem mit Beweidung, doch es dürfe auch Photovoltaikanlagen geben, dazu Nasskulturen, bei denen man gerade im Bereich Rentabilität noch am Anfang stehe, und natürlich konventionelle Nutzung, wobei es auch um die richtigen Kulturen gehe, die man finden müsse, so Hafner. Bis 2030 sind Wassermanagementmaßnahmen für Klima und Moorschutz auf 2000 Hektar Fläche geplant, dazu kommen jährlich bis zu 20 Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen vom Freistaat.

Schrobenhausen hat 2,74 Prozent Flächenanteil am Donaumoos, wobei sich wichtige Ausläufer mit noch verhältnismäßig guten Moormächtigkeiten auf Schrobenhausener Flur finden. An Verbandsumlage kommen rund 4000 bis 5000 Euro jährlich auf die Stadt zu. Finanziert wird die Verbandsumlage des Donaumoos-Zweckverbands aktuell mit 200000 Euro zu je 25 Prozent durch Bezirk und Landkreis. Die restlichen 50 Prozent verteilen sich auf die drei Donaumoos-Gemeinden mit je 14 Prozent, den Markt Pöttmes mit vier Prozent und die vier Wasserverbände, die je ein Prozent bezahlen.

Rudi Koppold (FW), der auch auf die gute Symbolwirkung im Hinblick auf einen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hinwies, wollte wissen, ob Hafner auch vor den Gremien der anderen Kommunen mit Anteil am Donaumoos für einen Beitritt geworben habe. „Wir waren bei den meisten“, sagte Hafner – und es sehe gut aus, von den meisten Gemeinden habe er positive Signale erhalten. Ehekirchen, Rohrenfels und Weichering haben den Beitritt wie nun auch Schrobenhausen bereits beschlossen.

ais