Burgheim
Genuss für die Ohren

Adventliche Stimmung in Burgheimer Pfarrkirche – Konzert mit besinnlichen Geschichten

14.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:33 Uhr
Ralf Schmitt

Dirigentin Silke von der Grün und der Marktmusikkapelle Burgheim ist es einmal mehr gelungen, dem Publikum einen stimmungsvollen Abend zu bereiten. Fotos: Schmitt

Von Ralf Schmitt

Burgheim – Schon mehr als eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in der Burgheimer Pfarrkirche St. Cosmas und Damian konnten die früher gekommenen Zuhörer den abschließenden Proben lauschen. Spätestens jetzt war ihnen klar, was für ein musikalischer Hochgenuss auf sie warten sollte. Die Straßen und Dächer der Marktgemeinde waren rechtzeitig zum dritten Advent leicht mit Schnee überzuckert und steuerten so einen Teil der erwünschten adventlichen Stimmung bei.

Die Intention zu ihrer Stückauswahl begründete die Dirigentin Silke von der Grün sehr bildlich. „Wir wollen damit Liebe, Freude, Frieden und Unbekümmertheit schenken“, so die Maestra. Beginnend trug die Jugendkapelle unter der Leitung von Stefan Blei ein von Leroy Anderson arrangiertes „Christmas Festival“ mit zehn bekannten Melodien vor. „Jingle Bells“ dürfte darunter die populärste gewesen sein. Einige schwere Blechblasinstrumente spielten vom hinteren Mittelgang der Kirche aus, was für einen noch voluminöseren Klanggenuss sorgte.

Nun war aber die Zeit der Maestra gekommen. Silke von der Grün ergriff den Taktstock und entführte mit „Pirates of the Caribbean“ das Publikum musikalisch in die Welt der wilden Piraten. Zwischen den einzelnen musikalischen Blöcken las der Hausherr, Pfarrer und Dekan Werner Dippel, besinnliche Geschichten vor. Es folgte mit der „Trumpet Voluntary“ ein Brass Quintett von Stanley.

Der Titel „Amen“, arrangiert von Pavel Stanek, stand als nächstes auf dem anspruchsvollen Programm. Das Stück wird in seinem Verlauf immer erhabener und steigert sich von Phrase zu Phrase bis hin zum feierlichen Schlussakkord, nach dem nicht nur die Musiker, sondern auch die Zuhörer erst einmal tief Luft holen mussten.

In seinen Begrüßungsworten hatte der Vorsitzende Alfred Martin die Bitte, man solle doch den Beifall erst am Ende des Konzerts geben, um die besinnliche Stimmung nicht zu stören. Mit dieser erbetenen Zurückhaltung hatte das Publikum während des Konzerts nicht nur einmal merklich zu kämpfen. Der folgende „Pachelbel Canon“ ist ein wunderschönes Stück, das seinen Weg bereits in Hunderte von Aufführungsorten gefunden hat, vom Konzertsaal bis hin zu den Soundtracks von Fernsehwerbung und Filmen.

Die würdevolle Vertonung in der Pfarrkirche begann leise, und während die Stimmen die melodische Linie wiederholten, steigerte sie sich bis hin zu einem passenden Finale.
Der nächste Titel, „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, lag Silke von der Grün besonders am Herzen. Dem Stück liegt ein geistliches Gedicht des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer zu Grunde.

„Bonhoeffer predigte darin von Liebe und Frieden in einer Welt, die von Hass und Terror heimgesucht wurde. Dieser Gedanke soll sich durch unser Konzert ziehen wie ein roter Faden“, wünschte sich die Dirigentin. Mit dem „Preludio Populare“ erklang die Melodie von „Oh du fröhliche“ mit den „ins Ohr gehenden“ acht- und vier-taktigen Ritornellen zwischen den einzelnen Abschnitten.

Halleluja, bekannt durch die A-capella-Gruppe Pentatonix, wurde in der Burgheimer Version von einem Saxophon-Quintett vorgetragen. Es folgte ein anspruchsvolles sinfonisches Medley mit den Stücken Prologue, Belle, something there und Beauty and the Beast nach einem Arrangement von Toshio Mashima.

Damit sollte ein musikalisch genussvoller Abend, in dem ein Ohrenschmaus dem anderen folgte, aber noch nicht zu Ende sein. Silke von der Grün und ihre Kapelle waren mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auf eine geforderte Zugabe mehr als gut vorbereitet. Zum Abschluss formierte sich der gesamte Klangkörper, um gemeinsam mit dem Publikum „Macht hoch die Tür“ zu spielen und zu singen. Kaum war da der letzte Ton verklungen, konnte nichts und niemand mehr das begeisterte Publikum zurückhalten. Stehende Ovationen waren der verdiente Dank an die Marktmusikkapelle und ihre Dirigentin für einen unvergesslichen Abend.

Silke von der Grün fiel nach ihren Worten damit ein großer Stein vom Herzen. „All unsere Arbeit hat sich gelohnt. Ich bin glücklich und begeistert und habe es selbst auch sehr genossen“, so eine sichtlich gerührte Maestra. Da kein Eintritt verlangt wurde, verwies der Vorsitzende Alfred Martin auf die am Ausgang aufgestellten Spendenkörbe. „Die gegebenen Gelder werden zu einem Teil an bedürftige Burgheimer Bürger gehen. Der andere Teil wird in die Jugendarbeit der Marktmusikkapelle investiert werden“, informierte Martin.

DK