Steinerskirchen
Gelungenes Pop-Legendical

Geschichte des heiligen Tarcisius mit mehr als 60 Sängern auf die Bühne am Gymnasium gebracht

11.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:57 Uhr

Die Rolle des Heiligen spielte Benny Widmann. Das Musical erzählte die Geschichte des heiligen Tarcisius, dem Patron der Ministranten. Pfarrer Andreas Przybyliski schrieb den Text und Pater Becker war der Komponist. Foto: Endres

Von Fritz Endres

Schrobenhausen – Die Zuschauer sind am Wochenende begeistert von der Aufführung des Pop-Legendical „Nichts ist größer“ in der Aula des Schrobenhausener Gymnasiums gewesen. Eine große Bühne war notwendig, um die mehr als 60 Sänger und Sängerinnen des Projektchores von verschiedenen Chören aus Mühlried, Wagenhofen und Karlshuld unterzubringen. Pater Nobert Becker von der Oase Steinerskirchen war dabei voll in seinem Element.

14 Lieder aus der Feder von Nobert Becker

Die Idee zu diesem musikalischen Event stammte von seinem priesterlichen Mitbruder Pfarrer Andreas Przybyliski vom Pfarrverband Selige Irmengard in Eggstätt aus dem Landkreis Rosenheim im Chiemgau. Erneut bewies Pater Becker sein Talent als Komponist und Texter. Beide Priester waren als Erzähler und Darsteller mit auf der Bühne. Der gemischte Chor aus Jugendlichen und Erwachsenen sang insgesamt 14 Lieder aus der Feder von Nobert Becker. Szenen aus dem Leben des unbekannten heiligen Tarcisius, er ist Patron der Ministranten, wurden nachgespielt.

„Pop-Legendical – das ist eine Mischung aus moderner Musik und einer Legende über das Leben des heiligen Tarcisius“, begrüßte Pater Norbert Becker zusammen mit Robert Hellmich, Hausmeister des Gymnasiums Schrobenhausen, das zahlreiche Publikum. Beide wirkten aktiv bei der Aufführung mit. Von der Empore aus begann Pfarrer Andreas Przybylski über das Leben des Heiligen zu erzählen.

Starke Beziehung zum Brot des Lebens

Er war ungefähr zwölf Jahre alt und lebte in Rom im dritten Jahrhundert. Auf seinem Weg, den Gefangenen und Kranken die Kommunion zu bringen, wurde er überfallen. Weil er sich weigerte, die unterm Gewand versteckte Eucharistie auszuhändigen, wurde er verprügelt und schließlich getötet. Als junger, engagierter Christ und aufgrund seiner starken Beziehung zum Brot des Lebens gilt er als Patron der Ministranten.

„Um den Ministranten die Legende ihres Patrons ans Herz zu legen, hat Pfarrer Andreas Pryzbyliski diese Geschichte geschrieben, in die er das Wissen um das Christentum in der Antike einfließen ließ“, ist im Programmheft zu lesen. Die Christen wurden als Minderheit verfolgt. Die Anhänger der neuen argwöhnisch beäugten Religion trafen sich heimlich in den Katakomben unter der Erde. Als Abredungszeichen diente der Fisch. Trotz Verfolgung und Martyrium hielten die Christen an ihren Glauben an den Auferstandenen fest.

Sehr gekonnt wurden die wichtigsten Szenen aus dem Leben des Heiligen von den jungen Darstellern gespielt. Benny Widmann spielte sehr überzeugend die Hauptrolle des Heiligen. Wichtige Wegbegleiter im Leben von Tarcisius waren Marcus (Norbert Becker), Julis (Rolf Biegler), Sabina (Kerstin Kaß), Sixtus (Felix Mader), Lydia (Paulina Rasshofer) und die Ruferin (Linda Schlingmann). Die einzelnen wichtigen Abschnitte im Leben des Heiligen wurden von den Darstellern gesprochen oder gesungen.

Generalprobe schon vor dem Lockdown

„Die Aufführung war bereits vor zwei Jahren geplant. Die Generalprobe hatten wir schon hinter uns, dann kamen der Lockdown und die damit verbundenen Einschränkungen. Die Vorführungen mussten kurzerhand abgesagt werden“, sagte Pater Becker bei seiner Dankesrede am Schluss des Musicals. Immer wieder mussten verschiedene Termine verschoben werden.

„Mach doch mal ein Musical draus. Mit dieser Bitte überfiel mich Andreas Przybyliski bei einer internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom“, erzählte Becker weiter über die Entstehung der Pop-Legendical, eine Mischung aus Legende und Musical. Martin Seiler, Arrangeur und A-Capella-Chorleiter, setze die Lieder für einen mehrstimmigen Pop-Chor um. Auf diese Weise soll Tarcisius rocken, die Legende ins Gespräch, ins Lied gebracht und der Glaube zum Ohrwurm werden.

Großes Lob für die jungen Darsteller

Namentlich wurden dann die Darsteller und Solisten von Pater Becker unter großem Applaus vorgestellt. „Ihr habt sehr viel Mut bewiesen, als Solisten und Schauspieler hier auf der Bühne aufzutreten. Ihr habt das großartig gemacht“, lobte er die jungen Darsteller, die mit viel Engagement dabei waren. Ohne die Hilfe von Hausmeister Robert Hellmich wäre vieles nicht so glatt verlaufen. Für den Ton war Michael Lutz verantwortlich. Anja und Jürgen Bauer sorgten für eine perfekte Beleuchtung.

SZ