Schrobenhausen
Ganzer Themenkatalog beim Bund Naturschutz

Schrobenhausener Ortsgruppe hielt Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen ab

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 22:03 Uhr

Der neue Vorstand der Ortsgruppe Schrobenhausen des Bundes Naturschutz: (v.l.). Robert Huber (Schriftführer), Herwig Laabs, Franziska Streber (beide Beisitzer), Brigitte Streber (Vorsitzende), Freddy Halbleib (Beisitzer), Gitti Sandner (stellvertretende Vorsitzende), Maria Aigner (Schatzmeisterin), Dagmar Dörfler, Uli Porubajew, Silvia Schaipp ( alle drei Beisitzer). Foto: Budke

Schrobenhausen – Ein gutes Dutzend Mitglieder der Ortsgruppe Schrobenhausen des Bundes Naturschutz kam, als jetzt die Jahreshauptversammlung anstand. Brigitte Streber lieferte einen umfassenden Tätigkeitsbericht, der gleichsam Rückblick, Vorschau und Ideensammlung war. Bei den Neuwahlen wurde sie als 1. Vorsitzende im Amt bestätigt.

Ohne Kassier musste der Verein die letzten Monate über die Runden kommen, denn nach dem Tod von Klaus Neumann im vergangenen Jahr war der Posten vakant. Die bisherige und auch neue Vorsitzende Brigitte Streber erinnerte mit wertschätzenden Worten an Klaus Neumann und die weiteren Vereinsmitglieder, die in den vergangenen zwei Jahren verstorben sind.

Zuvor begrüßte Streber die Gäste Günter Krell (Vorsitzender Bund-Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen) und Ulrich Hlawon aus Rohrenfels, der ersatzweise die Rolle des Kassenprüfers übernommen hatte. Streber hatte sich interimsweise um die Sammlung der wenigen Belege gekümmert und das Sparbuch geführt. Krell bestätigte dem Verein: „Ihr seid sehr sparsam.“ Streber bewertete es als sehr positiv, dass die Ortsgruppe Schrobenhausen finanziell auf eigenen Beinen steht: „Dadurch, dass wir keine Mittel von der Stadt beantragen, bleibt man unabhängig.“

380 Mitglieder in der Ortsgruppe

Immerhin 380 Mitglieder hat die Ortsgruppe. Streber betonte: „Jedes Mitglied zählt – wir freuen uns über jeden, und jeder gibt uns politisches Gewicht.“ Tatsächlich zeigte der Tätigkeitsbericht der Vorsitzenden, dass sich der Verein nicht auf wenige Themen beschränkt, sondern dass Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement miteinander verzahnt sind.

Zuerst nannte Streber die jährlich wiederkehrende Aktion, Amphibienschutzzäune bei Königslachen aufzustellen. „Da sind Leute dabei, die nicht Mitglied sind, aber gern Kröten über die Straße tragen“, stellte Streber locker fest. Zu diesen Personen gehörte heuer Uli Porubajew, die nun in die Ortsgruppe eingetreten ist. Die neue zweite Vorsitzende Gitti Sandner, die Herwig Laabs auf seinem Posten ablöst, bedankte sich bei Porubajew für die Hilfe am Krötenzaun.

Auch an Silvia Schaipp richtete Sandner ihren Dank für die Unterstützung in der Kindergruppe sowie an Franziska Streber: „Man sieht, dass junge Leute nachkommen und es weitergeht in Schrobenhausen.“ Alle drei Frauen wurden als neue Beisitzer in den Vorstand gewählt.

Über das gut aufgestellte Team freute sich Brigitte Streber, denn neben den Amphibienfangzäunen hat die Ortsgruppe eine ganze Themenliste. Wie etwa die Störche, die zwar einerseits „Stadtmarketing“ machen, wie Streber meinte, aber viel Arbeit verursachen. Die Vorsitzende erinnerte an die pressewirksame Aktion, als Bürgermeister Harald Reisner einen verletzten Storch auf Bitte von Streber kurzerhand in seinem Auto zum Tierarzt fuhr. Gleichzeitig sei die Vielzahl an Horsten schon „langsam ein Problem“, denn es kämen fortlaufend Hilferufe bei ihr an, berichtete Brigitte Streber. Letztlich dürften die Bürger aber nicht vergessen, dass es sich um Wildtiere handle.Freudehandele.

Freude überTurmfalkenpaar

Ungetrübte Freude gab es in der Ortsgruppe über das Turmfalkenpaar, dass sich neu in Schrobenhausen angesiedelt hat: „Wenn man im Sommer durch die Stadt geht und es so pfeift, dann sind die Turmfalken unterwegs und fangen Mäuse“, wusste Streber. Darüber hinaus berichtete sie über Online-Schulungen zu Nitratbelastungen und Gentechnik, an denen sie teilgenommen hatte. Und sie bewertete es positiv, dass nun ein Landschaftspflegeverband gegründet worden ist: „Ich habe selber gesehen, dass die Bäume nicht geschnitten, sondern gerupft wurden“, hofft sie auf Besserung. Da sorgte Krell für Ernüchterung: „Seit der Vorstandswahl ist es keinen Millimeter weitergegangen.“

Die Ortsgruppe wünscht sich ein Verkehrskonzept, das den öffentlichen Nahverkehr stärker berücksichtigt, mehr erneuerbare Energien und dass der städtische Klimaschutzbeauftragte mehr seinem eigentlichen Aufgabengebiet nachgehen dürfe.

Auch die Landesgartenschau haben die Naturschützer bereits im Fokus: „Das ist ein zweischneidiges Schwert“, meinte Streber. Leider höre das geplante Gelände „bei Leinfelder auf – wahrscheinlich, weil man Angst hat, dass die Leute sehen, wie schön es im Goachat ist und dann bringen sie ihr Straßenbauprojekt nicht weiter.“ Herwig Laabs, der sich einen Auenlehrpfad wünscht, meinte: „Ich bin gespannt, welches Programm die Landesgartenschau haben wird.“ Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz wird jedenfalls ein Auge auf die Planungen haben, das wurde bei der Jahreshauptversammlung deutlich.

SZ