1089 Zuschauer in Reichertshofen live dabei
Fulminant zurück in der Kreisliga: TSV Hohenwart gewinnt Torfestival gegen den Türkisch SV Ingolstadt mit 5:3

24.05.2024 | Stand 24.05.2024, 22:52 Uhr |

Nicht zu stoppen: Nico Prause (r.) erzielte in dieser Szene das 2:0 für den TSV Hohenwart. Am Ende stand’s dann 5:3 für die Paartaler gegen den den Türkisch SV Inglstadt. Foto: M. Schalk

Das Reichertshofener Sportgelände am Freitagabend, kurz nach 20 Uhr: ganz fest in Hohenwarter Hand. Überall auf dem Rasen überglückliche Paartaler, überall Bierduschen, überall lautstarke Freudengesänge. Ja, der TSV hat es tatsächlich geschafft: Mit einem fulminanten 5:3 (3:1)-Triumph im Relegationsspiel gegen den Türkisch SV Ingolstadt hat er den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga Donau/Isar perfekt gemacht.

„Ich bin einfach nur megastolz auf die Jungs“, so die ersten Worte von Erfolgstrainer Patrick Spieler kurz nach dem Schlusspfiff. Und das durfte er auch sein. Vor allem die erste Halbzeit der Hohenwarter Fußballer: kaum zu toppen. Nichts war zu spüren von irgendeiner Nervosität, in der Defensive standen sie felsenfest – und als sich im Spiel nach vorne gute Gelegenheiten boten, wurden sie prompt eiskalt ausgenutzt. So legte Leon Sedlmair in der 18. Minute klug quer auf seinem Sturmpartner Sebastian Herker – und der 28-Jährige schlenzte die Kugel sehenswert zum 1:0 ins linke Eck (18.).

Dass der Türkisch SV seine letzten sechs Punktspiele allesamt gewonnen hatte, dass er deswegen leicht favorisiert in das Duell mit den Hohenwartern gegangen war – es schien die Paartaler eher zusätzlich zu motivieren als zu verunsichern. Prompt legten sie bei einem blitzsauberen Konter das 2:0 durch Nico Prause nach, der frei vor dem Ingolstädter Keeper Alberto Rodriguez Pena die Nerven behielt (28.). Und nachdem dann Daniel Liebhardt auch noch einen von Halil Balaban verursachten Handelfmeter zum 3:0 verwandelt hatte (28.), stand für die meisten der offiziell 1089 Zuschauer frühzeitig fest: Der Sieger an diesem Freitagabend kann nur TSV Hohenwart heißen.

Der Türkisch SV kämpfte trotzdem weiter. Fast schon mit dem Mute der Verzweiflung rannte er immer wieder an – und wurde dafür noch vor dem Pausenpfiff mit dem 1:3-Anschlusstreffer durch Baha Asici (45.+1/Foulelfmeter) belohnt. Geht vielleicht doch noch etwas für die Ingolstädter? Oder behalten die Paartaler ihre Coolness aus dem ersten Durchgang auch nach dem Seitenwechsel? Für Spannung im zweiten Durchgang war jedenfalls gesorgt.

Wie nicht anders zu erwarten, machte der Türkisch SV sofort nach Wiederanpfiff mächtig Druck, schnürte die Hohenwarter weit in deren Hälfte ein. Aber mit Glück und Geschick überstand die Spieler-Elf diese schwierige Phase – um dann in der 65. Minute den nächsten Nadelstich im Angriff zu setzen: Zwar scheiterte Maximilian Mitterhuber zunächst noch freistehend an Rodriguez Pena, aber der Abstauber von Herker landete dann doch zum 4:1 in den gegnerischen Maschen.

Spätestens jetzt schien die Sache durch zu sein – glaubten wohl die meisten der knapp 1100 Zuschauer auf dem Reichertshofener Sportgelände. Aus dem Hohenwarter Fanlager waren kurze Zeit später sogar schon „Oh wie ist das schön“-Gesänge zu hören – bis sich Asici den Ball schnappte und aus 20 Metern Entfernung mit Hilfe des Innenpfostens auf 2:4 verkürzte (85.). Und nur fünf Minuten später ließ Mertcan Gürses gar noch den dritten Treffer des Türkisch SV an diesem Freitagabend folgen.

Ja, so manchem Fußballfan aus dem Paartal wurde es plötzlich ganz mulmig – zumal der souveräne Schiedsrichter Daniel-Simon Schneider unmittelbar nach dem Tor zum 3:4 eine sechsminütige Nachspielzeit anzeigte. Aber das Zittern im TSV-Lager hielt keine 120 Sekunden an – denn dann machte Leon Sedlmair mit dem 5:3 endgültig alles klar (90.+2).

Der Rest war dann, wie anfangs bereits erwähnt, Hohenwarter Freude pur. „Es hat sich über die Saison hinweg ein Mega-Zusammenhalt bei uns entwickelt – und dieser Aufstieg ist nun der verdiente Lohn für unsere harte Arbeit“, so Erfolgstrainer Spieler sichtlich gerührt. Für ihn war die Partie am Freitagabend ja die letzte als verantwortlicher TSV-Coach. Nein, besser als mit dem Aufstieg hätte sich der 34-Jährige nicht verabschieden können.

SZ

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