Schrobenhausen
Für mehr Artenvielfalt im Landkreis

Gemeinsames Vorhaben von Landwirten, Jägern und Naturschützern

11.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:23 Uhr

Gemeinsames Treffen für mehr Artenvielfalt (v. li.): Ludwig Bayer, Maria Grepmair, Günter Krell, Ulrich Pfab, der Landwirt Martin Waldinger, Dr. Sebastian Gresset, Georg Märkel sowie Dr. Pia Schurius (nicht im Bild) Foto: Pia Schurius

Schrobenhausen-Neuburg –
Bereits seit über vier Jahren verfolgt der Landwirt Martin Waldinger die Entwicklung seiner mehrjährigen Blühfläche bei Waidhofen. Mit Unterstützung durch das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm hat er sie 2018 als Lebensraum und Überwinterungsmöglichkeit für Ameisen, Wildbienen, Feldhasen und Fasane angelegt. „Das wichtigste bei der Anlage einer Blühfläche ist, dass man das für die Situation passende Saatgut verwendet, nicht zu früh die Aussaat macht und dass vor Anlage der Blühfläche kein zu starker Unkrautdruck herrscht“, so der Landwirt, der gleichzeitig auch am AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen an der Ilm tätig ist. Wenn man diese Punkte beachtet, hat man eine Blühfläche, die ihr Erscheinen mit den Jahreszeiten und Standjahren ständig ändert, aber immer einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet. Zuerst dominieren die Sonnenblumen. Sie liefern Nahrung für Insekten und Vögel. In ihren Stängeln können zudem Wildbienen und andere Insekten sicher überwintern. In den folgenden Jahren entwickeln sich die Wilde Karde oder die Färberwaid. „Da sie das ganze Jahr nicht befahren oder bearbeitet werden darf, erscheint die Blühfläche ab dem zweiten Jahr immer etwas unordentlich. Aber genau das ist für die Artenvielfalt notwendig, und so soll es sein“, berichtet Waldinger.

Grundlage des gemeinsamen Vorhabens von Landwirten, Jägern und Naturschützern wird sein, bestehende artenreiche Gebiete zu identifizieren. In einem folgenden Schritt werden diese Areale miteinander über zum Beispiel Blühflächen oder artenreiche Feldraine gezielt verbunden, um den Austausch der Arten und deren Verbreitung zu erleichtern. Zudem sollen kleine Flächen in der Feldflur identifiziert werden, deren moderne Bewirtschaftung erschwert ist, die sich aber für die Verbesserung der Artenvielfalt besonders eignen. Für diese Flächen sollen gezielt Fördermöglichkeiten entwickelt werden.

Der Beginn des gemeinsamen Projektes ist für Ende 2022 geplant. Bis dahin wollen die Beteiligten mit einer App-basierten Software startklar sein, damit auch die teilnehmenden Landwirte und Jäger im darauffolgenden Frühjahr 2023 das Projekt Artenvielfalt auf ihren Flächen gemeinsam angehen können.

SZ