„Neuburg ist Kulturstadt“
Frühjahrsausstellung des Kunstkreises im Fürstengang – 82 Werke laden zur Besichtigung ein

20.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:47 Uhr
Rainer Hamp

Zu sehen gibt es bei der Frühjahrsausstellung des Kunstkreises neben Skulpturen gemalte Bilder und Fotografien. Fotos: Hamp

„Neuburg ist eine Kunst- und Kulturstadt und dazu trägt der Kunstkreis erheblich bei“, lobte der zweite Bürgermeister Johann Habermeiyer (FW) vergangenen Freitag bei der Vernissage in seinem Grußwort. Im Fürstengang stellen unter dem Motto „Zweifarbig“ 44 Künstler, darunter nur acht Männer, aus Neuburg, dem Landkreis und aus Ingolstadt ihre Inspirationen zu diesem Thema aus. Vertreten sind vor allem gemalte Bilder, aber auch Fotografien, Skulpturen und sechs ausrangierte Stühle, die von Neuburger Schülern bemalt wurden. Mit derartigen Aktionen hofft der Kunstkreis künstlerische Nachwuchskräfte gewinnen zu können.

Johann Habermeyer konnte unter den vielen Besuchern auch die Kulturreferentin Gabriele Kaps (CSU) und die Leiterin des Kulturamts Marieluise Kühnl begrüßen. Viele menschliche Entscheidungen, so der Bürgermeister, treffe man emotional und Farben würden dazu erheblich beitragen, im positiven wie negativen Sinn. Das hänge von den eigenen Erfahrungen ab. Tomatenketchup als Beispiel sei nun mal mit der Farbe Rot verbunden. In den USA habe eine Ketchupfirma mit viel Werbeaufwand die Farbe Grün dafür einführen wollen, und sei damit krachend gescheitert. Farben wirken, so der Bürgermeister: Blau stehe für Ruhe, Rot für Gefühle, Grün für Natur und Leben und Schwarz für Seriosität. Farben stünden auch für politische Richtungen. Die Parlamente seien bunt gewürfelt etwa mit Roten, Grünen, Gelben und Schwarzen. Wobei Schwarz und auch Weiß eigentlich keine Farben seien; für Künstler aber wichtig.

Thema „Zweifarbig“ gibt Künstler eine Richtung vor



Dem schloss sich auch Vorstandsmitglied Annette Grünwald in ihrer Begrüßungsrede an. Ihr Dank galt zunächst dem Kulturamt, der Jury, welche die Werke für die Ausstellung ausgesucht und der Gruppe, welche die Kunstwerke im Fürstengang aufgehängt hatte.

Zur Frühjahrs-Ausstellung werde immer ein Thema ausgewählt. Das diesjährige Thema „Zweifarbig“ sollte den Künstlern eine Richtung vorgeben, mit der sie aber individuell und kreativ umgehen mussten, so Grünwald. Kunst sei der stärkste Ausdruck von Individualität. Not mache erfinderisch, Kunst aber auch. Und das sei in dieser Ausstellung deutlich zu sehen. „Farben berühren den Menschen, aber jeden anders; der Sinneseindruck entsteht im Gehirn des Betrachters“, meint Grünwald. Aufgabe des Künstlers sei es, Licht in die Seele zu senken.

Abbildungen und Figuren umfassen weiten Bereich



Dass sich die Künstler nicht immer sklavisch an das Thema Zweifarbig gehalten haben, kann man an den Werken unschwer sehen. Und doch kann man es, wenn man sich dem Eindruck der Werke hingibt, als insgesamt gültig herausfiltern. Die Abbildungen und Figuren umfassen einen weiten Bereich, von konkret Gegenständlichem über geometrische Figuren bis hin zu völlig Abstraktem. Darunter findet sich auch das immer wieder verwendete Motiv von Michelangelo „Die Erschaffung Adams“. Allerdings sieht man nur die beiden sich fast berührenden Arme.

Kunstkreis organisiert jedes Jahr zwei Ausstellungen



Den Neuburger Kunstkreis gibt es seit 1979 und er ist inzwischen eine etablierte Institution geworden. Er organisiert jedes Jahr zwei Ausstellungen seiner künstlerischen Mitglieder. Im Frühjahr eine themengebundene und im Herbst eine zweite, wobei die Künstler thematisch ungebunden ihre Werke zeigen können. Die heurige Vernissage wurde umrahmt von einem neuen musikalischen Trio aus Ehekirchen namens „Tamuto“. Dabei handelt es sich um eine Familiengruppe, bestehend aus den beiden Schwestern Monika Paula (Harmonika), Sieglinde Kugler (Gitarre) und deren Tochter Klara Kugler (Flöte). Die Ausstellung kann man ab sofort bis zum 10. April besichtigen und zwar donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags und am Ostermontag von 11 bis 19 Uhr.

DK