Fröhlich-buntes Sommer-Donauschwimmen

Bei guten Bedingungen lassen sich rund 500 Teilnehmer entspannt die Donau hinunter treiben

07.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:09 Uhr

Stolz präsentiert Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling seine Trophäe – eine grüne Badeente. Mit rund 500 weiteren Schwimmern nahm er am Samstag am Neuburger Sommer-Donauschwimmen teil.

Von Heidrun Budke

Neuburg – Nach drei Jahren Pause hat am Wochenende wieder das Neuburger Sommer-Donauschwimmen stattgefunden. Offensichtlich hatten es die Menschen vermisst, denn nachdem sich das Stadtmarketing als Veranstalter auch über 400 Teilnehmer gefreut hätte, schätzte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU), der natürlich selbst im Wasser dabei war, die Zahl der Schwimmer auf rund 500. Die Stimmung war super, denn die Rahmenbedingungen passten.

Pegelstand niedrig, aber zum Schwimmen okay. Wassertemperatur relativ warm. Als dann nach einem bedeckten Vormittag kurz vor dem Start des Sommer-Donauschwimmens die Sonne das Regiment am Himmel übernahm, war eigentlich alles perfekt. Nur dass es bei der After-Swim-Party keinen Schaum geben würde, das veranlasste manche der Teilnehmer zu kurzes Buh-Rufen. „Das wäre für den Rasen nicht gut“, hatte Stadtmarketing-Chef Michael Regnet verkündet, als die ersten Besucher kurz nach 14 Uhr auf der Brandlwiese eintrafen. Auch Oberbürgermeister Gmehling wies in seiner Ansprache vor dem Start darauf hin. Da war die Wiese inzwischen gut gefüllt mit Menschen in Badekleidung, von denen viele in Shuttlebussen aus der Stadt gekommen waren.

Alle Altersgruppen vertreten

Von den Jüngsten im Grundschulalter bis zu Rentnern war altersmäßig alles vertreten. Gleiches galt für die mitgebrachten Schwimmhilfen: Manche der Teilnehmer trugen ganz klassische Schwimmwesten, andere hatten bunte Schwimmnudeln dabei oder Luftmatratzen. Natürlich gab es wieder manch außergewöhnliches Plastiktier zu belächeln, wie etwa einige Krokodile, einen Delfin mit fröhlichem Gesicht, einen weißen Kakadu, ein buntes Einhorn und einen ziemlich großen Flamingo. Den hatten der 14-jährige Niklas und der 13-jährige Christoph mitgebracht. Die beiden hatten sich spontan am Abend zuvor verabredet, zum ersten Mal beim Donauschwimmen mitzumachen. „Mein Papa hat mir davon erzählt“, meinte Niklas und so hatte sich sein Vater bereiterklärt, die beiden Jungs als „persönlicher Rettungsschwimmer“ zu begleiten.

Das erste Mal dabei war auch die achtjährige Theresa, die mit ihrer Mutter sowie mit ihrer Großmutter Annerose Prieß an die Donau gekommen war. Oma Annerose erzählte: „Ich habe mir mit zwölf Jahren selber das Schwimmen im Brandlbad beigebracht, weil ich das unbedingt lernen wollte, meine Familie aber so unsportlich war.“ Seither schwimmt sie, „wenn andere vor dem Fernseher sitzen“, und war beim Sommer-Donauschwimmen mehrmals mit von der Partie. Heuer hatte sie ein wenig Bedenken hinsichtlich des Ausstiegs am Bootshaus, denn bei dem aktuellen Niedrigwasser ragt der Steg recht weiter aus dem Wasser heraus.

OB: „Die Schwimmer helfen sich gegenseitig“

Die Sorge war unbegründet, denn es kam, wie es Gmehling in seiner Begrüßung vorhergesehen hatte: „Beim Ausstieg habt bitte besondere Vorsicht – aber ich kenne das aus vergangenen Jahren: Die Schwimmer helfen sich gegenseitig.“ So reichte auch er einigen Nachfolgern die Hand, als er die 1,5 Kilometer lange Strecke entspannt zurückgelegt und nach rund 20 Minuten am Ziel angekommen war. Mit der Schwimmnudel unter den Armen hatte er sich, wie die meisten anderen Schwimmer, gemütlich treiben lassen. Auf circa 24 Grad schätzte er im Gespräch mit unserer Zeitung die Wassertemperatur. Eine der grünen Enten, die von den Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings von der Donaubrücke herunter geworfen wurden, hatte er sich auch geangelt.

Über ihre Ente freute sich die Schwimmerin Evi Auerhammer aus Buch: „Das ist schön – heuer ist sie grün. Eine lilane und eine blaue habe ich nämlich schon.“ Evi hatte sich sogar eine kleine Tasche an den Badeanzug gebunden, „damit die Ente nicht verloren geht.“ Schließlich werden ja in der Woche nach dem Schwimmen die Gewinner gezogen. Neben der Jahreszahl 2020 – da hätte eigentlich das Schwimmen stattfinden sollen – hatte jedes Quietsche-Entchen eine schwarze Losnummer auf dem Bauch.

Freude über gelungene Veranstaltung

So wie Auerhammer und Gmehling strahlten die meisten Leute, die am Bootshaus aus dem Wasser stiegen und freuten sich über die gelungene Veranstaltung bei besten Bedingungen. Zur Sicherheit waren die Schwimmer von drei Booten der Wasserwacht begleitet worden. Außerdem hatten Mitglieder der Wasserwacht und des Neuburger Tauchclubs die Schwimmstrecke zuvor nach gefährlichen Gegenständen abgesucht. „Die Zusammenarbeit mit ihnen und dem Roten Kreuz, das uns auch unterstützt, ist sehr eng“, hatte Michael Regnet vor dem Start des Sommer-Donauschwimmens betont.

Immer wieder kamen während des Schwimmens Rufe aus dem Wasser, wie zum Beispiel „Hallo Papa – ich hab zwei Enten“, während die Leute vom Donaukai aus Fotos machten und ihre Familienangehörigen anfeuerten. So war schließlich bei der Party am Bootshaus die Stimmung auch ohne Schaum gut. Vor allem die Mitglieder des Ottheinrich-Fanfarenzuges sorgten für Spaß, wenn sie regelmäßig ihre dreifaches „Vivat Hoch“ ertönen ließen, während Krokodile, Papageien und andere Plastiktiere im Gras geduldig auf den Heimweg warteten.

DK