Singenbach
Frisch-Auf in die nächsten 100 Jahre

Trotz Regen und Hitze gelang den Singenbacher Schützen ein grandioses Gründungsfest

28.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:51 Uhr

Unter lautstarkem Jubel und Applaus schwang der Singenbacher Fahnenjunker die Frisch-Auf-Fahne. Fotos: Budke

Von Heidrun Budke

Singenbach – Ein Jahrhundert liegt hinter ihnen, das nächste kann kommen, denn Gemeinschaft können sie – das hat der Schützenverein Frisch-Auf Singenbach am vergangenen Festwochenende anlässlich des 100. Gründungsjubiläums endgültig bewiesen. Von Donnerstag bis Sonntag herrschte im Festzelt und beim Umzug durch den Ort Hochstimmung. Die erreichte ihren Höhepunkt, als die Gastgeber am Nachmittag mit Festdamen und Fahnenabordnung in das inzwischen zur Sauna aufgeheizte Zelt einzogen.

Da halfen selbst die teilweise geöffneten Seitenwände des für 2000 Personen ausgelegten Zeltes nichts mehr – es war einfach heiß, egal, ob drinnen oder draußen. So ist der Respekt für die Fahnenjunker noch größer, denn sie waren es, die sich vor dem Ende des Festes noch einmal richtig ins Zeug legen mussten. Während alle anderen Gäste im Zelt auf Tischen und Bänken standen und zu der anfeuernden Musik von den Mosquitos im Takt klatschten, begannen die Junker schon auf dem Festplatz, die großen, schweren Fahnen im Kreis zu schwingen. Was den jubelnden Menschen, die am Gang standen, einen kühlen Luftzug verschaffte, war für die Fahnenjunker harte Arbeit.

Festdamen feuern ihren Fahnenjunker an

Besonders bejubelt wurde natürlich Georg Wenger, der für den Gastgeber-Verein die Fahne schwang. Die Festdamen aus Singenbach feuerten ihren Fahnenjunker mit voller Kraft an. Bunte Seifenblasen stiegen auf und goldenes Konfetti regnete nieder. Auch die Festdamen vom Patenverein Bavaria Gerolsbach und den befreundeten Steingriffer Schützen halfen dabei, dass das Stimmungsbarometer in die Höhe schoss – hin zum grandiosen Höhepunkt des Festes zum 100. Jubiläum.

Begonnen hatte die Feier am Donnerstag mit dem Auftritt von Roland Hefter, der die Gäste mit seiner zünftig-sympathischen Art schon perfekt auf die kommenden Tage einstimmte. Die Rockparty am Freitag war mit rund 1000 Feierwilligen gut besucht, allerdings sorgte der bis weit in die Nacht andauernde Regen dafür, dass nicht jeder selbstständig mit seinem Auto den Parkplatz verlassen konnte: Das Festplatzgelände war sumpfig – davor hatten die Organisatoren im Singenbacher Festausschuss im Vorfeld am meisten Angst gehabt. Dafür gab es am Samstag wieder strahlenden Sonnenschein und einen gelungenen Volksfestabend. Dolce Vita sorgte wie erwartet für ausgelassene Stimmung, erzählte Ausschuss-Mitglied Thomas Koller.

Rund 1800 Gäste beim Gottesdienst im Festzelt

Am Sonntag startete der traditionelle Festtag mit dem Weckruf bereits um sechs Uhr, danach gab es durchgehend Programm. Nach dem Weißwurstfrühstück traf man sich im Festzelt zu einem Gottesdienst, den Pfarrer Michael Menzinger stimmungsvoll zelebrierte. Nach der Segnung der Fahnenbänder sangen die rund 1800 Gäste im Festzelt gemeinsam die Schlusslieder „Großer Gott, wir loben dich“ und die Bayernhymne. Das war sicher ein Gänsehautmoment. Leider verzögerte sich die Ausgabe der Essen an die vielen Besucher ein wenig, aber die Bedienungen taten ihr Bestes. Dennoch musste die Aufstellung zum Festumzug um eine dreiviertel Stunde nach hinten verschoben werden.

Abordnungen von 63 Vereinen und acht Blaskapellen

Das war wirklich ein tolles Bild, als sich die Abordnungen der 63 Vereine und die acht Blaskapellen auf dem Gelände vor dem Festzelt aufstellten und dann, angeführt vom Schützenmeister Albert Zaindl und dem Gerolsbacher Bürgermeister Martin Seitz (CSU), zum Umzug durch das Dorf aufbrachen. Weit schallten die Musik und die immer wieder aufbrausenden Jubelrufe der Festdamen. Die vielen Zuschauer am Straßenrand winkten und applaudierten. Auf der Kreisstraße rückten die 71 Gruppen zusammen – wer das Glück hatte, in der Nähe eines Baumes anzuhalten, nutzte den Schatten in der Wiese.

Dort hatten sich rund 50 Böllerschützen in einer langen Reihe aufgestellt und schossen ihren Ehrensalut ab. Vor allem die Kanonen sorgten für reichlich Knall und Rauch. Das gesamte Spektakel wurde mit großem Applaus belohnt, bevor sich der Umzug Richtung Festzelt in Bewegung setzte.

Nach dem Einzug der Vereine drückte Schützenmeister Zaindl recht bescheiden und ein wenig erschöpft aus, wie er mit dem Gelingen des großen Festwochenendes zufrieden war: „Jetzt hole ich meinen Leuten erstmal ein paar Radler und dann feiern wir noch zusammen. Das ist wirklich ein schönes Fest.“

SZ