Allerheiligen und Allerseelen werden von der katholischen Kirche am 1. und 2. November begangen. In zahlreichen Pfarrgemeinden finden Friedhofsgänge, Gräbersegnungen oder Totengedenkfeiern statt, insbesondere am Nachmittag von Allerheiligen. Auch in Neuburg und Umgebung erinnert man sich an die Verstorbenen.
Allerheiligen und Allerseelen sind zwei wichtige Tage in der katholischen Kirche. An ihnen wir der Heiligen und der Verstorbenen gedacht. Dekan Werner Dippel aus Burgheim betont die Bedeutung dieser Gedenktage. In seinen Pfarreien finden an Allerseelen Totenmessen für alle Toten der jeweiligen Pfarrei statt. Dabei werden auch die Namen derjenigen verlesen, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Das ist in Dippels Augen wichtig für die Angehörigen, die diese Messen in der Regel gut besuchen.
Gute besuchte Friedhöfe
Für viele Hinterbliebenen ist auch der Friedhofsgang an Allerheiligen ein Pflichttermin. „Die Friedhöfe sind immer sehr gut besucht“, so Dippel. Die Gräber werden schon im Vorfeld traditionell mit neuen Anpflanzungen, Blumen und Gestecken geschmückt. In den Tagen vor Allerheiligen und Allerseelen herrscht überall reger Betrieb.
Zu den Messen an beiden Tagen kommen ebenfalls viele Gläubige. Es ist auch eine Gelegenheit, dass die ganze Familie zusammenkommt, so Dekan Dippel. Oft kommen Verwandte von weiter her. Dann treffe man sich nach dem Friedhofsbesuch noch und tausche Neuigkeiten aus.
Festgottesdienste in allen Pfarreien
An Allerheiligen wird in jeder von Dippels Pfarreien ein Festgottesdienst zelebriert. Dabei wird an alle bekannten Heiligen gedacht. Sowohl den bekannten und heilig gesprochenen als auch all den Frauen und Männern, die im Verborgenen ihren Glauben gelebt und verteidigt und die christliche Botschaft verkündet haben und nicht offiziell in den Kreis der Heiligen aufgenommen wurden.
„Wir denken auch an die vielen unbekannten Heiligen“, sagt Dippel. Aber nicht nur an sie. Jeder kenne einen Menschen, den er für einen Heiligen hält, ist er überzeugt.
In Burgheim spielt bei der Gräbersegnung die Marktmusikkapelle. Diesen Brauch hat Dippel in der Marktgemeinde eingeführt. „Ich war das so gewohnt von meiner Heimat her“, berichtet er. „Das ist eine würdige Stimmung.“ Die musikalische Begleitung komme bei den Friedhofsbesuchern gut an.
Auch in Neuburg finden an Allerheiligen wieder die traditionellen Gräbersegnungen statt. Im Alten Friedhof hält Pfarrer Herbert Kohler die Andacht und im Neuen Friedhof Diakon Hubert Seitle. Beide Gräbersegnungen beginnen um 15 Uhr.
An Allerheiligen und Allerseelen stehen aber nicht nur Trauer und Verlust im Vordergrund. Die Kirche empfiehlt, dass „nicht nur die Trauer, sondern vielmehr das österliche Heilsgeheimnis der Auferstehung zum Ausdruck kommen soll“. Bei Andachten und Messfeiern für die Verstorbenen wird aus diesem Grund auch die Osterkerze aufgestellt.
Die Feste Allerheiligen und Allerseelen sind eng miteinander verbunden. Bereits der Apostel Paulus adressiert seine Briefe „an alle Heiligen“: Angesprochen sind die Gläubigen in den von ihm gegründeten Gemeinden. Die Heiligung ist nach katholischem Verständnis ein von Gott kommendes Geschenk, welches durch die Taufe vermittelt wird und über den Tod hinaus wirkt.
Gesetzlicher Feiertag
In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. Allerheiligen gehört außerdem zu den stillen Feiertagen, an denen Tanzveranstaltungen, laute Musik, Märkte, Messen und Volksfeste verboten sind. Die Geschäfte sind geschlossen, nur Blumenläden und Bäcker dürfen an diesem Tag öffnen. Nur einen Tag nach Allerheiligen feiern die katholischen Christen den Gedenktag Allerseelen. Allerseelen ist in Deutschland ein kirchlicher, aber kein gesetzlicher Feiertag.
Rund um die beiden Feste stehen viele Termine an. Informationen zu den Gottesdienstzeiten der Friedhofsgänge sind häufig auf den Internetseiten der jeweiligen Pfarreien nachzulesen.
DK
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