Schrobenhausen
Freibad Schrobenhausen: Der Dreck des Winters muss raus

Das städtische Freibad wird für die neue Saison herausgeputzt – Mitte Juni Eröffnung geplant

06.04.2022 | Stand 23.09.2023, 2:02 Uhr

Der Rohbau des neuen Servicetraktes des Freibades steht bereits, der Innenausbau läuft und nach Angaben des Stadtbauamtes liegen die Arbeiten noch voll im Zeitplan

Von Jürgen Spindler

Mitte Juni könnte das Schrobenhausener Freibad die neue Saison eröffnen. Zumindest ist das der Plan, der im Rathaus verfolgt wird. Abhängig ist das davon, wie sich die Bauarbeiten für den neuen Servicetrakt weiter gestalten. Alles noch im Zeitplan, heißt es dazu im Stadtbauamt. Unterdessen sind Freibadchefin Marion Matschi und ihre Truppe mit dem Frühjahrsputz beschäftigt.

Die Generatoren der Hochdruckreiniger brummen. Überall auf dem Gelände des Schrobenhausener Freibades sind Frauen und Männer unterwegs, die mit dem harten Wasserstrahl aus den Reinigungsgeräten den braunen Dreck des noch nicht so richtig enden wollenden Winters aus den Wasserbecken vor sich hertreiben. Auch Marion Matschi steht, in eine gelbe Regenjacke gehüllt, mit einem Hochdruckreiniger am Sprungturmbecken und befreit die Wasserläufe von den Spuren der vergangenen Saison und der Überwinterung des Bades.



„Das Wasser aus dem Schwimmerbecken haben wir abgelassen“, erklärt Matschi einen Teil des Frühjahrsputzes an der ehemaligen Schleifmühle. Der Dreck, der sich dort über die kalte Jahreszeit angesammelt hat, muss raus. Danach werde das Edelstahlbecken mit Reinigungsmitteln auf Hochglanz gebracht. Bevor wieder Wasser eingelassen werden kann.

In der kommenden Zeit wird die Putztruppe ins Nichtschwimmerbecken wechseln und dort das gleiche erledigen. Das dazu gehörende Kinderbecken wird ebenfalls auf Vordermann gebracht. Das Sprungturmbecken wird natürlich auch nicht vergessen.

Wasser für mehr als 30000 Badewannen

Einen besonderen Blick hat Marion Matschi auch auf die Technik in den Katakomben des Freibades. Sämtliche Filter müssen durchgespült werden. Leitungen werden wieder zusammengebaut und gereinigt. Wenn das Wasser – insgesamt werden die drei Becken des Freibades mit 3700 Kubikmetern Wasser (das entspricht dem Inhalt von mehr als 30000 Badewannen) gefüllt, was etwa eine Woche dauert – aus der Leitung der Stadtwerke geflossen ist, muss es über die neue Solaranlage aufgeheizt werden. Doch reinspringen darf dann noch niemand, denn zuvor müssen Wasserproben bei Laboruntersuchungen einwandfreie Werte aufweisen.

Marion Matschi hofft darauf, dass das Freibad Mitte Juni öffnen kann. „Ich freue mich total auf die neue Saison“, sagt sie mit einem Lachen im Gesicht. Ob der Plan aufgeht, hängt aber weniger von Matschi und ihren Helfern ab. Vielmehr steht und fällt alles mit einer Baustelle.

Barrierefreier Weg zu den Schwimmbecken

Der neue Servicetrakt stehe im Rohbau bereits, die Fenster seien inzwischen eingesetzt, der Innenausbau laufe, sagt Jan Kratzer, der im Stadtbauamt über die rund 3,2 Millionen Euro teure Baustelle wacht und die Fäden in den Händen hält. „Wir sind derzeit im Zeitplan“, sagt Kratzer weiter. Den angestrebten Plan für die Eröffnung des neu hergerichteten Freibads kann der Vizechef des Stadtbauamtes, Heiko Wenger, bestätigen. Sofern nichts Unvorhergesehenes noch dazwischen komme, schränkt er vorsichtshalber ein.

Der neue Servicetrakt wird neben den Umkleidekabinen und Duschen für die Badegäste künftig einen Erste-Hilfe-Raum beinhalten. Auch Platz für das Personal soll es geben, skizziert Wenger die Baupläne. Die Technik des Kinderbeckens werde ebenfalls in dem Gebäude Platz finden. Die Kasse werde komplett erneuert. In Zukunft, so Wenger, solle es möglich sein, den Eintritt fürs Bad mit „allen gängigen Zahlungsmitteln“ zu berappen. Die Gastronomie werde vergrößert. Und das Thema Barrierefreiheit wird auch bedacht, wie Wenger sagt. Auf dem Freibadgelände wird vom Eingang zu den Becken ein neuer Weg angelegt, damit auch Menschen, die auf Rollstühle oder andere Gehhilfen angewiesen sind, ohne lästige Hürden direkt zu den Schwimmbecken gelangen können. Das war bislang nicht möglich, wer dorthin wollte, musste sich einen Weg über die Liegewiese suchen.

Die neue Saison kann also kommen. Marion Matschi schaut in den Himmel, denn die Besucherzahlen des Freibades sind stets von der Witterung abhängig. Matschi ist hoffnungsvoll: „Nachdem wir in den vergangenen Jahren immer schlechtes Wetter hatten, muss es dieses Jahr ja besser werden.“

SZ